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4x4: Vier Erkenntnisse nach vier Nati-Spielen an der WM

Younes

4:5 (n.V.) gegen Tschechien, 5:2 gegen Dänemark, 3:0 über die USA und 5:1 gegen Deutschland. Der Start in die IIHF-WM 2025 ist der Schweizer Nationalmannschaft geglückt und die Viertelfinalqualifikation so gut wie eingetütet. Trotzdem ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Unsere Eindrücke nach einer Woche WM-Hockey.

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Bislang (fast) alles im Griff: Die Schweizer Defensive um Keeper Leonardo Genoni © Keystone / Salvatore Di Nolfi

Defensiv bereit

Acht Gegentore in vier Spielen. 89 Schüsse, die bis zum Spiel gegen Norwegen auf die beiden Keeper Genoni und Charlin einprasselten. Keine Frage, rein numerisch ist die Schweiz schon mit besseren Defensiv-Werten in ein WM-Turnier gestartet. Doch der Eindruck täuscht, schliesslich hiessen die Gegner nicht Ungarn, Frankreich oder gar Grossbritannien, sondern Tschechien, USA und Deutschland. Und: Nach einem durchzogenen Startspiel gegen Weltmeister Tschechien (fünf Gegentore), hat sich die Nati, inklusive Torhüter Leonardo Genoni (aktuelle Fangquote von 91,89%) in den letzten beiden Partien enorm gesteigert. Die mit NHL-Cracks gespickten Amerikaner und Erzrivale Deutschland erzielten gegen die diszipliniert nach hinten arbeitenden Eisgenossen während 118 Minuten keinen einzigen Treffer, ehe Jonas Müller Genonis zweiten Shutout in Folge doch noch verhinderte. Das lässt für die weitere Fortsetzung des Turniers hoffen, insbesondere dann, wenn Tore ab den Viertelfinals auch für die Schweizer Offensive (aktuell 17 Treffer) wieder etwas seltener werden dürften.

 

Secondary Scoring? Haben wir!

Zu Beginn der WM-Vorbereitung war die Meinung schnell gemacht. Ohne die (damals nicht gesicherten) Verstärkungen aus der NHL, würde sich die Schweiz an der anstehenden Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden wieder einmal schwer tun. Doch was sich bereits in den letzten Testspielen (u.a. 8:2 gegen Finnland, 5:3 gegen Tschechien) abzeichnete, findet nun in Herning seine Fortsetzung: Die Schweiz lebt offensiv nicht nur von den Fialas, Meiers und Hischiers, sondern verfügt aktuell über eine ganze Handvoll an Spielern aus der heimischen Liga, die auf WM-Niveau regelmässig skoren. Das Duo Malgin/Andrighetto, WM-Neuling Tyler Moy (2G, 3A), Damien Riat (4G), Sandro Schmied (1G, 2A) oder auch die beiden Verteidiger Dean Kukan und Christian Marti haben bislang offensiv überzeugt. Gewiss, bei einer Schusseffizienz von bis zu 50% ist da teilweise etwas Glück dabei, aber gleichzeitig darf man durchaus davon ausgehen, dass die Null auf Kevin Fialas und Timo Meiers persönlichen Torschützenkonti nicht mehr allzu lange Bestand haben wird. Trotz dem mittlerweile bestätigten Ausfall von Captain Hischier für den Rest der WM, kann von den beiden NHL-Legionären im Angriff  noch zusätzlicher offensiver Output erwartet werden.

 

Meisterglanz

Dass sich die Spieler der ZSC Lions auch international behaupten können, wissen wir spätestens seit der jüngsten CHL-Kampagne. Schon dort dominierten Denis Malgin (18 Punkte) und Sven Andrighetto (22 Punkte) die Konkurrenz, und drücken dem Spiel nun auch an der WM in Herning und Stockholm ihren Stempel auf. Zu den beiden Schweizer Topskorern (Malgin mit 6A, Andrighetto mit 5G, 1A) gesellen sich nun aber auch die beiden Zürcher Verteidiger Dean Kukan (1G, 3A) und Christian Marti (1G, 3A) die in Dänemark bislang überraschen produktiv auftreten, sowie WM-Neuling Nicolas Bächler (noch kein Skorerpunkt) als Teil der sehr zuverlässigen vierten Linie. Gemeinsam bringen die Fünf bislang Attribute in die Mannschaft, welche im Verlauf des Turniers noch wichtiger werden könnten. Wartet zum Saisonende möglicherweise sogar noch ein dritter grosser Erfolg auf das Lions-Quintett?

 

Es gibt noch Steigerungspotential, aber…

Vier Spiele, 10 Punkte, überzeugende Siege gegen die Medaillenkandidaten aus Amerika und Deutschland. Gibt es im Schweizer Spiel zur Zeit überhaupt noch Steigerungspotential? Ja, gibt es, wenn auch nicht übermässig viel. Klar, von der NHL-Fraktion um die Goalgetter Fiala und Meier sowie Verteidiger Janis Moser (noch kein Skorerpunkt) kann man offensiv noch etwas mehr erwarten. Allerdings sollte man dabei auch berücksichtigen, dass auf die drei und Jonas Siegenthaler nach dem verletzungsbedingte Out von Hischier gerade gegen die Top-Nationen vermehrt auch defensive Aufgaben zukommen werden. Etwas Luft nach oben hat zudem das Schweizer Unterzahlspiel, dass aktuell nur das zehntbeste des Turniers ist. Auf der anderen Seite wird die Schweiz in der entscheidenden Turnierphase erst noch beweisen müssen, dass sie auch dann so effizient abschliessen (aktuell Nr. 3 mit einer Erfolgsquote von 14,91%) und Powerplay spielen kann (Nr. 2 mit einer Quote von 33,33%), wenn die Gegner noch etwas mehr auf die eigene Defensive achten werden. Bereiche, in denen der aktuell verletzte Roman Josi in den letzten Jahren dank seinen offensiven Qualitäten stets eine Differenz machen konnte. Und natürlich ist auch der heute bekannt gewordene Ausfall von Captain Nico Hischier für die Schweiz kein Pluspunkt. Der beste Schweizer NHL-Skorer dieser Saison (35 G, 34 A) ist für die Nati defensiv und offensiv von zentraler Bedeutung. Nun liegt es am bislang überzeugenden Rest des Teams, die Ausfälle der beiden wohl besten Schweizer Spieler zu kompensieren.

 

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