Auch wenn diese frühe Trainerentlassung auch ein bitteres Eingeständnis ist, hat die Erklärung von Bayer-Boss Simon Rolfes Respekt verdient, findet Sky Sport Reporter Marlon Irlbacher.
Die Gründe, warum es mit Erik ten Hag nicht funktioniert hat, sind vielseitig und es ist durchaus beachtlich und zollt mir auch Respekt ab, wenn Simon Rolfes - der federführend für die Verpflichtung ten Hags stand - sich vor die Kameras stellt und zugibt, einen Fehler gemacht zu haben. Chapeu!
Wenn du merkst, dass es gar nicht passt, dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Aber: Auch wenn ten Hag sowohl charakterlich als auch von seinen Qualitäten als Trainer nicht zur Werkself gepasst hat, fragt man sich doch, wie ein anderer neuer Trainer bei solch einem XXL-Umbruch sofort erfolgreicher sein soll.
Hätte Bayer den XXL-Umbruch verhindern können?
Bayer Leverkusen hat ja nicht nur einfach gute Spieler verkauft, sondern die Seele seiner Mannschaft. Es gibt keine klaren Hierarchien mehr und durch die enorm grosse Masse an Abgängen auch keine richtige Teamchemie. All das muss erst wieder mühevoll aufgebaut werden und das kann eine Arbeit von mehreren Monaten oder sogar Jahren bedeuten.
Natürlich war es Simon Rolfes, Fernando Carro und Co. nicht möglich, jeden Spieler zu halten. Aber 15 Abgänge und 16 Neuzugänge - davon bin ich überzeugt - hätten sie verhindern können.
Bayer braucht Trainer mit klarem Plan
Egal wer neuer Trainer bei Bayer Leverkusen wird, er wird es genau so schwer haben wie Erik ten Hag, auch wenn er besser zum Verein passen sollte. Denn nur weil das Projekt mit dem ehemaligen Coach von Manchester United nicht funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass der kommende Trainer sofort eine perfekt funktionierende Mannschaft formen kann.
Es wird dennoch viel Geduld gefragt sein, um wieder erfolgreich zu sein und eine homogene Mannschaft auf dem Platz stehen zu haben, die nicht nur aus guten Einzelspielern besteht, die Bayer zweifelsohne verpflichtet hat.
Xabi Alonso, der nur ein paar Wochen benötigte, um Bayer 04 in die Erfolgsspur zu bringen, gibt es eben nur einmal und der ist nicht mehr da. Bayer Leverkusen muss jetzt einen neuen Coach finden, der wieder eine eigene, klare Identität mit reinbringt.
Jemand, der aus diesem zusammengekauften Kader eine Mannschaft formt, die für eine bestimmte Spielweise mit Wiedererkennungswert steht und den Verein und seine Arbeitsweise begreift. Auch dabei werden sie unterm Bayerkreuz Geduld benötigen, denn das klappt nicht von heute auf morgen!