Das hätte sie sein können, die Chance für Mick Schumacher auf einen zeitnahen F1-Einsatz.
Von Malte Göttlinger
Doch der Sohn des Rekordweltmeisters Michael Schumacher hat das Angebot des Formel-1-Newcomers Cadillac wohl ausgeschlagen. Die US-Amerikaner hatten ihn bereits früh im Visier, er wurde als einer der möglichen Fahrerkandidaten gehandelt.
Doch schlussendlich entschied man sich für das erfahrene Duo aus Sergio Perez und Valtteri Bottas. Für Mick hätte es aber wohl einen guten Kompromiss gegeben: Die Rolle des Reservefahrers in Kombination mit einem Stammplatz beim Cadillac-Kundenteam Jota in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Doch der 26-Jährige sagte nach Medieninformationen ab. Als Testfahrer wurde nun der IndyCar-Pilot Colton Herta vorgestellt.
Ist das Micks All-In?
Die grosse Frage ist: Warum? Der Wechsel aus dem WEC-Programm von Alpine zu Jota, wo er als Ersatz von F1-Weltmeister Jenson Button geplant war, hätte ein deutlicher Schritt vorwärts sein können. Ein grosser Name für einen grossen Namen, das wäre für Cadillac und Jota durchaus attraktiv gewesen. Für Schumacher, der mit Alpine in der WEC bis auf drei Podiumsplatzierungen nicht viel reissen konnte, wäre es auch perspektivisch eine tolle Möglichkeit gewesen: Sein Können unter Beweis stellen, darauf warten, dass entweder einer der Caddy-F1-Stammfahrer nicht liefert oder aus irgendeinem Grund ausfällt - und dann wieder im F1-Cockpit sitzen.
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Besonders bei Bottas, in seiner Freizeit begeisterter und erfolgreicher Rennradsportler, ist das Verletzungsrisiko nicht gering. Wünschen tut es ihm natürlich keiner, auch Schumacher nicht. Sieht Mick bessere Chancen an anderer Stelle?
So läuft es bei Alpine auch in der Formel 1 aktuell nicht rund. Franco Colapinto fährt weit unter seinen Erwartungen und wackelt bereits seit einigen Rennen (Sky Sport berichtete). Spätestens zum Ende des Jahres wird der Argentinier das Cockpit räumen müssen - und der ehemalige Haas-Pilot möchte möglicherweise den Zuschlag auf die Ersatzrolle bekommen. Aber hat er sich da verpokert? So berichtete auto motor und sport, dass Manager Flavio Briatore (im übrigen der ehemalige Teamchef seines Vaters bei Benetton) kein Interesse an Schumacher hat. Die letzte Tür zur Formel 1 könnte gerade ins Schloss fallen.
Worst Case: Gar kein Cockpit für 2026
Doch auch in der WEC wird die Luft für den F2-Meister von 2020 dünn: Zwar geniesst er bei Alpine noch klare Sonderrechte und ist die interne Nummer eins, doch sein Vertrag läuft mit diesem Jahr aus. Die Franzosen haben sogar bereits möglichen Ersatz verpflichtet: Antonio Felix da Costa.
Was bleibt dem 43-maligen F1-Piloten also noch? Sollte sein Poker um Colapintos Sitz nicht aufgehen, könnte Schumacher auf McLaren hoffen: Der aktuelle F1-Dominator möchte 2027 in die WEC einsteigen. Doch bis dahin müsste er ein Jahr Pause machen - keine gute Voraussetzung für jemanden, der schon seit 2024 (letzter Test mit Alpine) in keinem F1-Boliden mehr sass.