Kritik gab es im Nachgang an den Grossen Preis von Italien allerdings nicht für das Rennergebnis sondern für Hamiltons Verhalten beim Qualifying. Ein Ex-Ferrari-Pilot äusserte seinen Unmut.
"Mir gefiel Hamiltons Verhalten nicht. Er hätte Leclerc im Qualifying wirklich helfen können und vielleicht sogar müssen", bemängelte der ehemalige Ferrari-Pilot Jean Alesi im Nachgang an den Grossen Preis von Italien beim Corriere della Sera das Verhalten des siebenmaligen Weltmeisters.
Seine Argumentation: Für Hamilton hatte das Qualifying nicht mehr die grösste Bedeutung. Aufgrund einer Strafe aus dem Zandvoort-Rennen musste der Rekordweltmeister fünf Startplätze nach hinten und ging so lediglich vom zehnten Platz aus ins Rennen. Der Engländer hätte in Q3 daher Teamkollege Charles Leclerc Windschatten geben und zu einem besseren Startplatz (als Platz vier, Anm. d. Red.) verhelfen können.
Hamilton landete im Rennen schliesslich auf Rang sechs, Leclerc schnappte sich Platz vier.
Schon alleine wegen des bisherigen "Saisonverlaufs und seiner ersten Begegnung mit den italienischen Fans" habe man eigentlich ein anderes "Verhalten von Lewis erwartet", führte Alesi weiter aus. Der 61-jährige Franzose betonte allerdings gleichzeitig, dass ein besseres Qualifying aufgrund der erneuten McLaren-Dominanz wohl kaum eine Veränderung im Rennverlauf gebracht hätte.
Hamilton rechtfertigt sein Verhalten
Hamilton selbst war sich im Nachhinein keiner Schuld bewusst. Stattdessen rechtfertigte er sein Verhalten beim Qualifying: "Das ist nichts, was ich in meinen vorherigen Teams jemals gemacht hätte. Letztendlich läuft es potenziell darauf hinaus, dass ein Fahrer geopfert wird. Und ich habe schon die Strafe. Was die WM-Punkte angeht, muss ich so weit vorne wie möglich starten."
In der Konstrukteurswertung bleibt Ferrari durch die Platzierungen von Hamilton und Leclerc immerhin auf Rang zwei, der Vorsprung auf McLaren ist allerdings uneinholbar.