Während Torhüter Gregor Kobel nach dem 4:4 sichtlich bedient ist, findet Trainer Niko Kovac auch lobende Worte. Karim Adeyemi erklärt zudem seine besondere Verbindung zu Juve-Star Kenan Yildiz.
BVB-Trainer Niko Kovac …
… wie das Spiel aus Trainersicht war: "Sehr nervenaufreibend. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Hier zu spielen vor den Zuschauern, die wirklich sehr heissblütig sind, so eine gute erste Halbzeit auch hinzulegen. Wir haben zwar nicht viel kreiert vorne aber haben eigentlich das Spiel kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir gesagt, wir müssen einfach mehr ins letzte Drittel kommen und auch mal aufs Tor schiessen, damit wir noch mal in Führung gehen. Was nicht gut war, waren die letzten vier Minuten. Das ist das, was so wehtut. Trotzdem Kompliment an die Jungs."
… über vier geschossene Tore in Turin, die nicht alltäglich sind: "Nein, vor allem, wie wir sie herausgespielt haben - das ist ja das Gute. Wir haben das Tor von Karim durch die Mitte gespielt, kleine Kombination gespielt, der Schuss ist natürlich sensationell. Das Tor von Couto muss der Torhüter sicherlich halten am ersten Pfosten. Das Tor von Felix: Da haben wir die Räume gesehen, sie lassen sich immer sehr schnell in die Box fallen. Sie sind im Fünfmeterraum meistens und dadurch entsteht der Platz dort am Sechzehner. Das wollten wir bespielen, das haben wir natürlich dann auch gut gemacht. Es ist ärgerlich, aber man sieht, dass auch auf der anderen Seite natürlich immens grosse Qualität ist und deswegen müssen wir mit diesem Punkt dann auch leben."
… ob die Mannschaft noch nicht erwachsen genug ist: "Ja, auf dem Niveau darf man keine Fehler machen. Klar kann man jetzt mit dem Finger auf dem Ramy zeigen, aber das machen wir nicht. Ich sage nicht umsonst: Hinten gibt es keine Playzone. Gerade wenn es in die Nachspielzeit geht, darf der Ball eigentlich gar nicht mehr im Spiel sein. Wir müssen Fouls ziehen, wir müssen in die Ecke gehen, wir sind selbst beim vierten Gegentreffer in der gegnerischen Hälfte, verlieren den Ball zu schnell. Da darf nichts mehr passieren. Das ist das, was der Gregor meint. Das ist das, wo wir auf jeden Fall zulegen müssen. Das Spiel darfst du nicht 4:4 spielen."
… über die Elfer-Szene zwischen Guirassy und Bensebaini und ob Bensebaini nach Guirassys Fehlschuss bei St. Pauli der erste Schütze ist: "Ja, das war so festgelegt. Ich verstehe natürlich, dass Serhou, der geschossen hat - der Spieler von Juve macht sich natürlich breit. Das Handspiel beziehungsweise für mich ein klarer Elfmeter. Dann verstehe ich aber auch: Er will das Tor machen. Er hat im Grunde genommen die Schusschance gehabt. Aber es war klar definiert. Alles okay. Der Serhou ist ein toller Bursche beziehungsweise ein Teamplayer. Das nimmt er nicht persönlich. Von daher alles gut. Da machen wir keinen Elefanten aus einer kleinen Mücke."
BVB-Torschütze Karim Adeyemi …
… wie man sich nach dem Spiel fühlt: "Schwierig. Dieses Spiel müssen wir zu 100 Prozent gewinnen. Hinten gut stehen und nix mehr anlaufen lassen - am Schluss sollte es einfach nicht sein. Aber wir sind auf jeden Fall enttäuscht."
… und weiter: "Ich glaube, in der zweiten Halbzeit sind wir besser reingekommen und dann haben wir verdient das Tor gemacht. Aber wie gesagt: Wir sind enttäuscht, weiter geht's und am Wochenende geht es wieder weiter."
… über den Man of the Match Award: "Besser wäre natürlich, wenn wir gewinnen. Das ist etwas Persönliches. Besser ist es, wenn wir als Team gewinnen und das 4:2 nach Hause bringen. Es sollte nicht sein und im nächsten Spiel machen wir das besser."
… über die Nachspielzeit: "Wir haben das 3:4 gekriegt. Ich dachte mir trotzdem, da wird nix mehr kommen, weil wir stabil stehen. War doch nicht so."
… ob man sich den Punkt noch schöndeuten kann: "Natürlich, dass wir nicht verloren haben (lacht). (…) Am Schluss sind wir 4:2 vorne und wir müssen das nach Hause bringen, ganz einfach und dann sind wir auch alle glücklich."
… über das Gespräch mit Kenan Yildiz: "Wir kennen uns. Ich war mit ihm auf einer Schule. Der war unter mir. Sehr, sehr guter Junge und fussballerisch natürlich auch sehr, sehr gut. Ich habe ein Tor gemacht, er hat ein Tor gemacht und dann haben wir uns - wie sagt man bei uns - uns so ein bisschen verarscht und habe ihm gesagt, er soll kein Tor mehr machen und am besten nicht mehr nach hinten laufen. Aber so ist das im Fussball. Ich verstehe mich gut mit ihm und er ist ein guter Junge."
BVB-Torhüter Gregor Kobel ...
… über das Spiel: "Ich glaube, wir sind sicher enttäuscht jetzt. Ich meine, wir müssen das Spiel am Ende gewinnen. Wir dürfen nicht in der Nachspielzeit zwei Tore kriegen, das ist ganz klar. Klar, es war eine gute Stimmung hier, sie haben es gut gemacht, sie haben natürlich auch Qualität. Aber das darf uns nicht passieren, dass wir am Ende hier noch unentschieden spielen, nachdem wir eigentlich so ein geiles Spiel gemacht haben und hätten drei wichtige Punkte einfahren können."
… was in der Halbzeitpause besprochen wurde: "In der ersten Halbzeit haben wir sicherlich einiges an Ballbesitz gehabt, das war aber eher ein bisschen defensiv. Das war viel hinten rum, wir sind nicht klar vor das Tor gekommen. Wir haben fast keinen Abschluss gehabt. Wir haben ganz klar gesagt, dass wir in der zweiten Halbzeit mehr nach vorne spielen wollen, dass wir Tore schiessen wollen. Das haben wir auch gemacht. Ich bin natürlich trotzdem angepisst jetzt nach dem Spiel, ganz klar. Hier vier Tore zu kriegen, zwei in der Nachspielzeit, das ist für mich natürlich super ärgerlich, das ist schade. Ich glaube, das Resultat - einen Punkt hier zu holen - ist okay. Aber wir hätten natürlich die Möglichkeit gehabt, drei hier zu haben."
… was in der Verteidigung schief lief: "Wir müssen einfach cooler und abgeklärter das Spiel zu Ende bringen. Da musst du einfach nur noch verteidigen. Du hast den Ball, du haust ihn nach vorne, du spielst die Zeit runter und fertig. Da müssen wir einfach erwachsener Fussball spielen am Ende."
BVB-Torschütze Felix Nmecha…
… zum verspielten Sieg: "Schon ärgerlich, muss man sagen. Wir haben so hart gearbeitet und dann am Ende die zwei Tore zu kassieren, ist schon bitter. Aber was kann man jetzt halt machen? Man muss weitermachen und es hoffentlich im nächsten Spiel besser machen."
… über sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:1 für den BVB: "Karim hat ihn gut für mich vorgelegt. Ich liebe diese Position, dann war das ein schönes Tor."
… über Distanzschüsse als Angriffsmittel: "Wir wissen, dass sie manchmal sehr tief verteidigen. Also war es eine Chance für uns, von weiter weg zu schiessen. Das haben wir auch gut gemacht. Aber dieses Gefühl am Ende - es nervt."
… über die positiven Erkenntnisse aus dem Spiel: "Wie im letzten Jahr haben wir gezeigt, dass wir mit den Top-Mannschaften mithalten können. Und das haben wir heute sehr gut gemacht. Das müssen wir einfach weiter und besser machen."
Juve-Star Kenan Yildiz …
… zum verrückten Spiel: "Unglaublich. Dafür leben wir für diesen Sport. Es war ein unglaubliches Spiel. Leider ist es dieses Ergebnis geworden - ein Sieg wäre natürlich besser gewesen. Aber so zurückzukommen mit diesem Kampfgeist, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft - auf jeden Fall."
… auf die Frage, ob es für Juve nicht ein etwas glückliches Unentschieden ist: "Natürlich sind wir happy jetzt mit diesem Punkt, da wir diesen Rückstand hatten. Aber ich muss ehrlich sagen, dass diese zwei Tore, die wir kassiert haben, sehr unnötig waren durch eigene Fehler. Natürlich kann das im Fussball passieren. Ich bin sehr, sehr stolz, dass wir zurückgekommen sind. Und wenn das Spiel noch länger gegangen wäre, hätten wir das Spiel vielleicht noch gedreht."
… über sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 1:1: "Vielleicht habe ich das (diese Schusstechnik ins lange Eck, Anm. d. Red.) im Fuss. Ich bin sehr glücklich über das Tor und freue mich darüber, der Mannschaft ein bisschen geholfen zu haben. […] Wenn der Ball vom Fuss losgeht, dann merkt man schon, ob man den Ball gut getroffen hat. Wenn so ein Schuss kommt, dann ist es alles in Slow Motion auf dem Platz. Dann siehst du, wie sich der Ball dreht. Es ist ein bisschen anders auf dem Platz als im Fernsehen, glaube ich."
… zum Wortwechsel mit Adeyemi auf dem Platz: "Das waren ein paar Spässe auf Türkisch. Er kann ja ein paar Wörter auf Türkisch. Ich glaube, er ist da manchmal gefühlt besser als ich. Er ist ein wirklich sehr guter Spieler und ein sehr guter Mensch. Ich kenne ihn ja von damals von meiner Schule. Wir waren in der gleichen Schule in Unterhaching. Er war, glaube ich, in der zehnten Klasse und ich in der fünften. Da hat man zu ihm hochgeschaut. Er war so ein kleines Vorbild in der Schule damals. Er ist ein sehr, sehr guter Mensch."
… auf die Frage, was er für sein Team aus diesem Spiel mitnimmt: "Wenn wir alles geben und in jedem Spiel 100 Prozent geben, dann sieht man nach jedem Spiel, was man geleistet hat und was man verbessern kann."
* Alle Stimmen wurden am Prime Video Mikrofon aufgezeichnet
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