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Analysen Fussball

Aufgefallen: Der 16. Spieltag in der Brack Super League

Patrick

Der FC Thun, der noch immer an der Tabellenspitze der Super League steht. Die Berner Young Boys, die ein bis zwei guten Spielen unverändert ein bis zwei Schlechte folgen lassen. Und der FC Basel, der sich sein Leben immer noch gerne selber schwer macht. Drei Klubs, drei Geschichten und die Frage: Hat sich in den letzten zwei SL-Monaten eigentlich überhaupt etwas verändert? Ja, wenn man dafür nach Luzern und Zürich blickt…

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Der Moment der Entscheidung in Winti: Basels Tsunemoto (in Lila) drückt den Ball spät zum 1:2 für den FCB über die Linie © Keystone / Michael Buholzer

Trostlos

Einst gehörte das Duell zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem Servette FC zu den grossen Highlights im Verlaufe einer Schweizer Fussballmeisterschaft. Am Samstag standen sich im Zürcher Letzigrund der Tabellenelfte (GC) und der Tabellenzehnte (SFC) gegenüber und liessen keine Zweifel offen, dass die beiden Traditionsklubs im Tabellenkeller aktuell genau richtig aufgehoben sind. Immerhin: In einem trostlosen Spiel vor trostloser Kulisse (2‘958 Zuschauer:innen) taten die Genfer das, was auch die Zürcher hätten tun müssen und schnappten sich im Sechspunktespiel die drei Punkte. Dank Steve Rouillers Kopftor in der 21. Minute und einer ansonsten einigermassen abgeklärten Leistung gegen harmlose Hoppers, bei denen auch ein Dreifach-Wechsel vor der Pause (Hassane, Clemente und Krasniqi ersetzten Meyer, Marques und Muci) weder Schwung noch Struktur in die Offensivbemühungen brachten. So verabschiedeten sich die Grenats (16/19) vorderhand aus den Tiefen der SL-Tabelle, während es für GC (16/14) eigentlich nur eine positive Nachricht gab: Mit dem FC Luzern begibt sich möglicherweise doch noch ein dritter Klub ins Barrage- und Abstiegsrennen zwischen den Zürchern und dem FC Winterthur.

 

Easy Peasy

Kein Leo Bertone? Easy. Ohne Elmir Rastoder? Genauso. Und auch kein Flügelflitzer Michael Heule? Dann halt. Der FC Thun liess sich am Samstagabend weder von zahlreichen Absenzen noch vom Gegner aus der Zentralschweiz bremsen, und fuhr nach zwei Niederlagen am Stück ungefährdet den elften Saisonsieg ein. Mit 4:1 bezwangen die Berner Oberländer teilweise überforderte Luzerner, die nach nur einem Sieg und sieben Punkten aus den letzten neun Partien mittlerweile auf Tabellenplatz 10 (16/18) angekommen sind. In jenen Tabellenregionen wurde vor der Saison auch der Aufsteiger aus dem Oberland erwartet, der der Liga stattdessen aber weiter munter auf der Nase herumtanzt (16/34). Brighton Labeau (18.), Genis Montolio (34.), Jan Bamert (36.) und Ethan Meichtry (58.) sorgten im Duell mit den Zentralschweizern bereits vor Ablauf der ersten Stunde für deutliche Verhältnisse, während dem FCL in der 92. Minute wenigstens noch der Ehrentreffer gelang. Diesen hätte sich Lars Villiger aber möglicherweise besser für nächsten Sonntag aufgespart – dann steht den Leuchten der Gang ins Wankdorf zu YB bevor. 

 

Team der Stunde

Wer hätte das vor wenigen Wochen für möglich gehalten? Mit drei Niederlagen am Stück war Interims-Coach Dennis Hediger Ende Oktober in seine noch frische Amtszeit beim FC Zürich gestartet, der insgesamt in jener Phase sogar fünfmal in Folge den Kürzeren zog. Und heute? Spricht davon nach dem Auswärtserfolg beim Tabellenzweiten aus St. Gallen (fast) niemand mehr. Das 1:2 (Torschützen Matthias Phaeton und Philipp Keny; Christian Witzig für den FCSG) war der dritte FCZ-Sieg in den letzten vier Partien, eine Serie, die damit begann, dass die Zürcher ein 0:2 gegen den FC Luzern in der Schlussviertelstunde noch in einen 3:2-Sieg umwandelten. Seitdem überzeugt der FCZ nicht zwingend über 90 Minuten, besticht aber Spieltag für Spieltag mit Moral, grosser Effizienz und mannschaftlicher Geschlossenheit. Das genügt aktuell, um Gegner wie Luzern, GC oder am Samstagabend St. Gallen in Schach zu halten. Ob es auch genügt, wenn das Schiedsrichterglück die Stadtzürcher demnächst wieder einmal verlassen wird, bleibt abzuwarten. Die Basis für eine erfolgreichere Zukunft könnten Dennis Hediger & Co. in den letzten Wochen auf alle Fälle gelegt haben. 

 

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0:2 beim FC Sion: Die YB-Spieler Chris Bedia (l.), Marvin Keller (m.) und Loris Benito (r.) sind bedient (Keystone / Jean-Christophe Bott)

Nicht schon wieder

Das dann doch gar nicht wahr sein. Nicht, dass der FC Basel zum dritten Mal in Serie einen Elfmeter verschiesst (Philip Otele in 65.) und nicht, dass der FCB nach einem sieglosen November auch den Auftakt in den Dezember verpatzt. Doch während 92 Minuten war genau das der Fall, konnten die Bebbi (16/27) schon fast von Glück sagen, gegen den FC Winterthur nicht sogar in Rückstand zu liegen. Denn insbesondere in Hälfte Eins vergab der Tabellenletzte (16/9) die Chancen fast schon im Minutentakt, während der Meister eine seiner wenigen Torgelegenheiten durch Xherdan Shaqiri zu nutzen verstand. Doch der FCW liess sich davon nicht entmutigen, stand nach Andrin Hunzikers Ausgleich (51.) und Oteles Fehlschuss unmittelbar vor einem wichtigen Punktgewinn, als sich die Geschichte auf der Schützenwiese wiederholte: Der FCW verteidigte, bis dem Gegner in der Nachspielzeit eben doch noch der Lucky Punch gelang. Keigo Tsunemoto war es, der im zweiten Nachschuss den Basler Siegtreffer erzielte (93.) und die Eulachstädter so abermals um den verdienten Lohn brachte. Zum bereits dritten Mal in dieser Saison an gleicher Stätte. Schon wieder.

 

Vorschnell

Vielleicht waren wir alle etwas zu optimistisch. Vielleicht etwas zu zuversichtlich, was den Effekt von Gerardo Seoane bei den Berner Young Boys anbelangt. Vielleicht? Wohl eher wahrscheinlich. Denn was nach dem 0:2 der Gelb-Schwarzen beim FC Sion kaum noch wegdiskutiert werden kann: Bei YB bedarf es offensichtlich mehr als einen Trainerwechsel, um diese Mannschaft nachhaltig in die Spur zu bringen. Denn auch unter Rückkehrer Gerry Seoane sind die Young Boys mittlerweile wieder dort angelangt, wo man eigentlich bereits war: Im oberen Durchschnitt, in Tuchfühlung zur Tabellenspitze aber mit acht Punkten in fünf Spielen zu wenig gut, um wirklich durchzustarten. Ob es eventuell an der Mentalität der Spieler liegt? Denn wie man auch auftreten könnte, bekamen die Berner gestern von ihrem Walliser Kontrahenten aufgezeigt, der die Partie nach einem druckvollen Start souverän über die Runden spielte. Der Zweitore-Vorsprung zur Pause (Nivokazi, Kololli) war in der 2.  Halbzeit auf jeden Fall nicht mehr oft gefährdet und wenn doch, war Sion-Anthony Racioppi zur Stelle, um gegen seinen alten Verein zu retten. So verpasste YB die Gelegenheit, mit Leader Thun Schritt zu halten und vom Patzer des FC St. Gallen zu profitieren. Neu findet man sich deshalb auf Rang 5 (16/26) wieder. Genau dort also, wo Seoane den Klub Ende Oktober übernahm.

 

Für zwei Spiele

Ein halbes Dutzend. Sechs Mal kam ein Spieler von Lausanne-Sport gestern Sonntag aus vorzüglicher Position zum Abschluss, kein einziges Mal ertönte im Stade de la Tuilière im Anschluss die Waadtländer Torhymmne. Nicht bei Gaousssou Diakité und Muhanad Al-Saad vor der Pause, und nicht bei Theo Bair, Olivier Custodio und Kevin Mouanga nach dem Pausentee. Und als schliesslich auch Alban Ajdini in der 92. Minute den Matchball vergab, war es Tatsache, dass erste Lausanner «Heim-0:0» der laufenden Spielzeit. Denn auf der anderen Seite schnellte der Puls der Hoffnung eigentlich nur einmal in die Höhe, als Georgios Koutsias in der 35. Minute knapp am Tor vorbeizog. So verdienten sich beide Teams am Ende einen Zähler, der ihnen zumindest aktuell nicht wirklich weiter hilft. Lugano (16/23) verlor nach dem herbstlichen Zwischenhoch abermals an Boden auf die Spitzenteams, während Lausanne (16/20) die Gelegenheit verpasste, näher an die Top 6 heranzurücken. Immerhin: Auf die Ränge 11 und 12 haben sich die Olympiastädter mittlerweile einen Vorsprung von mindestens sechs Punkten erarbeitet.

 

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