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Analysen Fussball

Aufgefallen: Der 2. Spieltag in der Brack Super League

Patrick

Kaum legt die Super League wieder los, kehrt auch das bekannte Chaos in den Schweizer Profi-Fussball zurück. Sion, St. Gallen und Aufsteiger Thun an der Tabellenspitze, während Servette und Lugano nach zwei Spieltagen das Tabellenende zieren. Kein Wunder, hat das bereits erste Konsequenzen. Unser Rückblick.

Keystone_Salvator Di Nolfi_ Thoams Häberli musss als erster trainer knapp zwei Wochen ach Saisonstart gehen
Thomas Häberli muss als erster SL-Trainer knapp zwei Wochen nach dem Saisonstart gehen. © Keystone / Salvatore Di Nolfi

Wie gehabt

Drittes Duell zwischen dem FC Winterthur und dem BSC Young Boys in diesem Kalenderjahr und zum dritten Mal trotzte der Aussenseiter den favorisierten Bernern mindestens einen Punkt ab. Nach dem 1:1 (Torschützen Edimilson Fernandes in 24., Remo Arnold in 64.) wartet auch der gebürtige Winterthurer Giorgio Contini noch immer auf den ersten Vollerfolg gegen seinen Heimatklub als YB-Coach, wobei dieser am Samstagabend lange Zeit unvermeidlich schien. Doch am Ende war es so, wie so oft, wenn sich diese beiden Klubs zuletzt gegenüber standen. Gelb-Schwarz dominierte, liess diverse Chancen liegen, verlor in der zweiten Halbzeit die Kontrolle über das Spiel und musste am Ende sogar noch froh sein, nicht mit leeren Händen nach Bern zurückfahren zu müssen. Christian Gomis vergab den Winterthurer Matchball in der 90. Minute, wobei man eine Szene nicht komplett unterschlagen sollte: Hätte der im Abseits stehende Chris Bedia in der 76. Minute nämlich nicht unnötigerweise seinen Fuss an einen Torschuss von Christian Fassnacht gesetzt, wären die Berner möglicherweise doch als Sieger vom Platz gegangen.

 

Und Tschüss

Ganze zwölf Tage und vier Spiele dauerte sie also, die Post-René-Weiler-Halbwertszeit von Servette-Trainer Thomas Häberli, der heute Morgen entlassen wurde. Und keine Frage, der Saisonstart der Grenats hätte durchaus erfolgreicher verlaufen können, wenn denn z.B. den beiden Genfer Keepern nicht jene Fehler unterlaufen wären, die in den vergangenen Partien passierten. Nach Malls Fehlgriff unter der Wochen gegen Pilsen, war die Reihe am Wochenende an Jérémy Frick, der mit seiner völlig ungenügenden Intervention in der 11. Minute die Niederlage gegen den FC St. Gallen einleitete. Willem Geubbels sagte danke und doppelte sieben Minuten später zum 0:2 nach. Die Entscheidung in diesem Spiel, denn auch nach Miroslav Stevanovic’ Anschluss (27.), dauerte es nur drei Zeigerumdrehungen, ehe die Grün-Weissen durch Alessandro Vogt den alten Zweitoreabstand wieder hergestellt hatten. Kurz nach der Pause hätte der 20-jährige seinem ersten SL-Treffer sogar noch beinahe den ersten Doppelpack folgen lassen (46. und 50.), während Servette eigentlich nur noch durch Alexis Antunes (81.) die Möglichkeit besass, ins Spiel zurückzukehren. Schliesslich machte Aliou Baldé (96.) mit dem 1:4 den Genfer Fehlstart perfekt, der Häberli nun nach knapp 14 Monaten in Genf den Job kostet. Die Ostschweizer braucht das nicht zu kümmern. Sie sind mit zwei Siegen und sechs Punkten optimal in die neue Spielzeit gestartet.

 

Viel Aufwand, ausreichend Ertrag

Erster Saisonsieg für Titelverteidiger FC Basel beim 2:1 gegen GC. Allerdings taten sich die Bebbi gegen den über weite Strecken unterlegenen Rekordmeister schwerer als nötig, vergaben ähnlich wie in der Vorwoche in St. Gallen diverse Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Und fast bezahlte der FCB die eigenen Nachlässigkeiten nach Maksim Paskotsis Ausgleich (69.) abermals mit einem Punktverlust, ehe Philip Otele mit seinem zweiten Treffer (75.) die drei Punkte doch noch eintütete. Auf der anderen Seite konnten die Hoppers auf den erneuten Rückschlag nicht mehr reagieren, waren auch in der Schlussphase vorwiegend mit Abwehrarbeit beschäftigt. Zumindest aktuell scheinen die sehr jungen Zürcher (Durchschnittsalter der Startelf vom Sa. 21,7 Jahre) nicht über die notwendige Widerstandskraft zu verfügen, um einer Partie in den entscheidenden Momenten ihren Stempel aufdrücken zu können.

 

Keystone_peter Klaunzer_Entscheidung in Thun_Genis Montolio trifft zum 2 zu 0
Entscheidung in Thun: Genis Montolio trifft zum 2:0 für den Aufsteiger (Keystone / Peter Klaunzer)

(Fast) Perfekt

In der 93. Minute passierte es dann doch noch: Sommer-Neuzugang Mattias Käit zog ab und sein harmloser Abschluss flog direkt in die Arme von LS-Keeper Karlo Letica. Vorbei war es mit der perfekten Thuner Abschlussquote, denn in den 180 Super-League-Minuten zuvor hatte der Aufsteiger viermal einen Ball auf das gegnerische Tor gebracht – und prompt jedes Mal getroffen. Doch diesen nicht ganz unerwarteten Tiefschlag konnten die Berner Oberländer gut verkraften, schliesslich siegten sie dank Toren von Christopher Ibayi (10.) und Genis Montolio (47.) dennoch zum zweiten Mal innert Wochenfrist mit 2:1. Damit ist die überraschende Mannschaft von Trainer Mauro Lustrinelli Teil der verlustpunktlosen Spitzengruppe der Liga, und das nicht einmal unverdient. Denn ähnlich wie der FC Lugano in der Vorwoche, schaffte es auch Lausanne-Sport nicht wirklich, den kecken Liga-Neuling in die Bedrouille zu bringen. Zwar sorgte Kaly Séne mit seinem Anschlusstreffer (71.) noch einmal für Spannung, näher als bei Morgan Poatys Weitschuss (92.) kamen die Waadtländer einem Punktgewinn aber nicht mehr. Somit haben sich Thuner im Abstiegskampf bereits ein erstes kleines Polster erspielt. Zwar genügten sechs Punkte noch nie jemandem zum Ligaerhalt, dennoch werden es in den kommenden Wochen nicht die Berner Oberländer sein, welche bereits etwas Druck verspüren.

 

Schnellstarter

Wenn doch immer Saisonstart wäre. Wie vor einem Jahr sprintet der FC Sion regelrecht durch den Saisonauftakt in der Super League, steht nach zwei Partien erneut mit sechs Punkten da. Und war es vor einem Jahr der FC Lausanne-Sport, der am zweiten Spieltag im Tourbillon mit 4:0 unter die Räder kam, war diesmal die Reihe am FC Lugano. Die Tessiner sind ohnehin seit Monaten ein gerne gesehener Gast in Super-League-Stadien und zeigten auch gestern warum. Trotz 67% Ballbesitz schafften es die Bianconeri nur vereinzelt, den Wallisern gefährlich zu werden, liessen sich selbst aber bei erstbester Gelegenheit übertölpeln. Sechs Minuten war zum Zeitpunkt von Josias Lukembilas 1:0 für die Hausherren erst gespielt, in der Folge erhöhten Ilyas Chouaref (42.), Benjamin Kololli (60.) und Rilind Nivokazi (80.) sukzessive auf 4:0. Ein derbe Schlappe für die Luganesi, die innerhalb von sieben Tagen zweimal in der Meisterschaft unterlagen und auch in der EL-Qualifikation bereits ausgeschieden sind. Als Nächstes warten die Prüfsteine Celje und Basel auf die Tessiner, die abermals vor einer schwierigen Wochen stehen dürften. Noch im Frühling zogen sie gegen beide Kontrahenten zum Teil deutlich den Kürzeren.

 

Verbissen

Knapp 70 Minuten lang passierte gestern Nachmittag im Traditionsduell zwischen dem FC Luzern und dem FC Zürich überraschend wenig. Es wurde gespielt, intensiv sogar, aber die beiden Teams verzankten sich regelrecht ineinander, gaben wenig Preis und spielten – wenn sich denn einmal eine Gelegenheit geboten hätte – oft zu unpräzise, um echte Gefahr zu kreieren. Bis dann FCL-Newcomer Matteo Di Giusto im richtigen Moment das Richtige tat, Stürmer Adrian Grbic wunderbar lancierte und jener eiskalt zum bereits zweiten Mal in dieser Spielzeit einschob (72.). Eins zu Null für die Zentralschweizer und es gab wohl nicht wenige im Stadion, die dem FCZ zu jenem Zeitpunkt kaum noch eine Chance auf ein Comeback gaben. Doch dann spielte sich das Duo Krasniqi / Emmanuel via Doppelpass und Lupfer in den Luzerner Strafraum, überraschte damit die FCL-Hintermannschaft und traf nur sechs Minuten später zum 1:1. Ein Resultat, mit dem schlussendlich insbesondere die Stadtzürcher Leben können, dürfte ihnen der Ausgleich nach der Startpleite gegen Sion doch eine deutlich ruhigere  Arbeitswoche bescheren.

 

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