Aufgefallen: Der 4. Spieltag in der Brack Super League
Halbe Sachen? Sind auf alle Fälle nicht das Ding der Teams aus Thun, Winterthur und Luzern, den drei (gefühlten) Gewinnern des vergangenen Fussball-Wochenendes. Und da sich GC und der FC St. Gallen durchaus auch ins Zeug legten, fiel gar nicht so sehr auf, dass sich mit Basel, YB, Servette, Lugano, Lausanne und Sion die halbe Liga ein freies Wochenende gönnte. Unser Rückblick auf die 4. Super-League-Runde.
Wen interessiert schon der Cup?
„Na also“ dachte sich wohl so mancher Beobachter, nach dem der FC Thun zum Auftakt in den nationalen Cupwettbewerb ausgerechnet gegen den Promotionligisten FC Breitenrain seine erste Niederlage bezog. Womöglich auch der eine oder andere Exponent des FC Zürich? Fakt ist, dass sich der FCZ beim 0:4 im einzigen Samstagsspiel der Super League auskontern liess, als stünde man nicht dem verlustpunktlosen Super-League-Aufsteiger, sondern irgendeiner Amateurmannschaft gegenüber. Elmin Rastoder (14.), Ethan Meichtry (41.) und Valmir Matoshi (90. + 2) sagten danke und zelebrierten die ersten SL-Treffer ihrer Karrieren gemeinsam mit Christopher Ibayi, der zwischenzeitlich (53.) mit seinem 0:3 schon früh für die Entscheidung sorgte. Der 30-jährige Franzose traf im Übrigen bereits zum vierten Mal in dieser Meisterschaft und damit einmal mehr, als in der gesamten Challenge-League-Rückrunde im Frühjahr. Der Lohn: Nach vier Spieltagen steht der aktuell punktebeste Aufsteiger aller Zeiten alleine auf Rang 1 und hat sich bereits um zehn Zähler von den Barrage- und Abstiegsrängen entfernt.
Evergreen
Diese Geschichte kam wohl so manchem Anhänger der Zürcher Grasshoppers bekannt vor. Da agierte ihr Team über eine Stunde überlegen, erspielte sich diverse hochkarätige Torchancen und eine Zweitore-Führung (durch Jonathan Asp Jensen und Lovro Zvonarek) – und schlich nach geschlagener Schlacht trotzdem wie ein geprügelter Hund vom Platz. Der Grund: Ineffizienz, eigenes Unvermögen und zittrige Knie in der Schlussphase, also alles Symptome einer Mannschaft, die in dieser Art von Film schon zu oft die Hauptrolle gespielt hat. Und so überrascht es denn auch nicht, dass der FCW den Hoppers zum bereits achten Mal in Serie mindestens einen Punkt abknöpfte und sich dabei abermals auf die eigene Kampstärke und entscheidende Fehler in der GC-Defensive verlassen konnte. Denn nach dem überraschenden Anschlusstreffer durch Silvan Sidler (68.), hatten die Eulachstädter zwar durchaus mehr Spielanteile, mussten sich aber trotzdem bis zur 92. Minute Gedulden, ehe ein leichtsinniger Ballverlust (Hassane) und ein unnötig verschuldeter Eckball (Lupi) in unmittelbarer Abfolge zu jener Torchance führten, die Tibault Citherlet zum späten aber nicht unverdienten Ausgleich nutze. 2:2 und damit eine Punktteilung, die eigentlich keinem nützt und dennoch auf den beiden Seiten ganz unterschiedlich aufgenommen wurde.
Früh getroffen, spät gewonnen
Was war das für ein Spiel. Mit 0:1 unterlag der FC St. Gallen gestern Nachmittag dem FC Luzern in einem Spiel, dass gut und gerne sechs oder sieben Tore verdient gehabt hätte. Da war der krachende Auftakt mit Mateo Di Giustos Siegtor nach etwa mehr als drei Minuten, und da waren 94 weitere Minuten, in denen zwar kein Treffer mehr fiel, das gewohnt temporeiche Duell aber hin und her wogte. Optisch mit leichten Vorteilen für den vormaligen Tabellenführer aus der Ostschweiz, der insbesondere in der zweiten Hälfte durch Baldé (50.), Vogt (54.) oder Görtler (54.) den Ausgleich mehrfach auf dem Fuss hatte. Schliesslich aber schien dieser erst tief in der Nachspielzeit Tatsache zu werden, als sich Christian Witzig in der 96. Minute die Gelegenheit bot, Grün-Weiss vom Punkt das Remis zu sichern. FCL-Keeper Loretz hatte jedoch andere Pläne und krallte sich für die Zentralschweizer den Ball und die drei Punkte. Ein starkes Lebenszeichen der Männer von Trainer Mario Frick, die im bisherigen Saisonverlauf nur bedingt den Eindruck erweckt hatten, zu Exploits wie diesem wirklich fähig zu sein.