skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Aufgefallen: Unser Rückblick auf den Start der Brack Super League

Patrick

Da hat das Schweizer Fussball-Oberhaus mal zwei Monate Sommerpause – und kehrt dann direkt mit neuem Namen und einem Torfestival zurück. Nicht weniger als 25 Treffer fielen von Freitag bis Sonntag in den sechs Stadien, inklusive einem schlussendlich bedeutungslosen Eigentor von St. Gallens Lukas Görtler. Unser Rückblick auf die Spiele des Wochenendes.

Keystone_Gian Ehrenzeller_ Schwangen am Sa nicht nur bei Kopfballduell oben aus Willem Geubbels und f-CSG
Schwangen nicht nur bei diesem Kopfballduell obenaus: Willem Geubbels und der FCSG starten mit einem 2:1 gegen Meister Basel © Keystone / Gian Ehrenzeller

«Kinderfussball» 

Zugegeben: Mit routinierter Abgeklärtheit hatte das wenig zu tun, was sich am Freitagabend im Letzigrund in den letzten zehn Spielminuten abspielte. Mit 2:0 führte der FCZ zu jenem Zeitpunkt verdient und kontrollierte die Partie, nur um sich in der Schlussphase die Butter noch komplett vom Brot nehmen zu lassen. Rilind Nivokazi (81.), Jossias Lukembila (87.) und Winsley Boteli (91.) trafen für die eigentlich schon geschlagenen Sittener, die mit dem 2:3 so ziemlich unterwartet noch zu den ersten drei Punkten in dieser Spielzeit kamen. Allerdings: Es waren eben nicht nur Zürcher Youngster wie Verteidiger Neil Volken, die den unterwarteten Walliser Umschwung begünstigten, sondern auch Routiniers wie Mariano Gomez und Captain Brecher, die mit ihren Fehlern zur FCZ-Implosion zur Unzeit beitrugen. Immerhin: Die beiden Stadtzürcher Tore durch Steven Zuber (28.) und Damienus Reverson (55.) zur vermeintlichen Vorentscheidung durften sich durchaus sehen lassen. Dass es am Ende doch nicht reichte, lag nicht nur an den Jüngsten im FCZ-Kader.

 

Eins, zwei und vorbei

So kann eine Saison starten, oder – je nach Perspektive – besser auch nicht. Denn bereits nach einer knappen Viertelstunde war die Messe im Berner Wankdorfstadion am Samstagabend gelesen. 8. Minute: Rot nach Notbremse gegen Servette-Verteidiger Bradley Mazikou. 10. Minute: Christian Fassnacht verwandelt den fälligen Elfmeter zum 1:0 für die Young Boys. 14. Minute: Darian Males doppelt für Gelb-Schwarz zum 2:0 nach. Zwar verkürzte Servette-Neuzugang Samuel Mraz (zweites Tor im zweiten Spiel) in der 36. Minute zum 1:2, in Frage stand der Spielausgang in der Bundesstadt aber zu keinem weiteren Zeitpunkt. Schliesslich machte Alan Virginius in der 84. Minute mit dem 3:1 einen Punkt hinter die ersten drei Zähler in dieser Spielzeit. Für die Genfer folgt nun bereits am Mittwoch der nächste, langfristig gesehen noch wichtigere Prüfstein: Im Rückspiel gegen Viktoria Pilsen geht es um den Einzug in die dritte CL-Qualifikationsrunde, der eine europäische Gruppenphase garantieren würde.

 

Steigerungslauf

Los ging es denkbar schlecht. Bereits nach vier Minuten traf GC-Stürmer Nikolas Muci per Elfmeter zum 1:0 für den Gastgeber. Nach dem Ausgleich durch Neuzugang Di Giusto (16.), dauerte es abermals nur eine Viertelstunde, ehe die Luzerner durch Luke Planges Traumtor (31.) erneut ins Hintertreffen gerieten. Und wer weiss, wie die in Hälfte eins wild-offensive Partie ausgegangen wäre, wäre Veron Lupis wunderbarer Schlenzer nicht vom entfernten Luzerner Pfosten zurückgeprallt (35.)? So aber wurde jener Moment zum endgültigen Luzerner Weckruf in die neue Saison, und spätestens nach Adrian Grbic’ Ausgleich vom Punkt (38.), dominierte im verregneten Letzigrund eigentlich nur noch eine Mannschaft. Der verdiente Lohn für den FCL folgte schliesslich in der 69. Minute, als Super-League-Debütant Lucas Ferreira zum umjubelten 3:2 für die Zentralschweizer einnetzte. Das in der ersten Hälfte noch ebenbürtige GC war nicht mehr in der Lage, zu reagieren. Die Zürcher vergaben ein besseres Ergebnis in den ersten 40 Spielminuten, als sie Luzern mit groben defensiven Schnitzern die ersten beiden Tore ermöglichten.

 

Keystone_ Lausanner Glücksseligkeit nach Last mInute
Lausanner Glücksseeligkeit nach dem Last-Minute-Erfolg über den FC Winterthur (Keystone / Cyril Zingaro)

Willkommen in der neuen Saison

Doch, es gab da am Samstagabend im St. Galler Kybunpark durchaus Momente, die an die vergangene Spielzeit erinnerten. So zum Beispiel die 19'555 Zuschauer:innen, die dem Duell zwischen FCSG und FCB einen würdigen Rahmen bescherten. Oder das wieder einmal packende Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen, das denen in der jüngeren Vergangenheit um Nichts nachstand. Und da gab es auch den FC Basel, der sich in der 3. (durch Otele) sowie in der 49. Minute (Ajeti) 100-prozentige Torchancen erspielte, die in Kombination mit dem Führungstor kurz vor der Pause (Eigentor Görtler) durchaus zur frühzeitigen Entscheidung hätten führen können. Doch anders als in der Schlussphase der vergangenen Spielzeit, als die Bebbi zuweilen gar nichts anbrennen liessen, konnte der Meister dieses Mal nicht reüssieren – und wurde prompt dafür bestraft. Erst gelang den während der gesamten Spielzeit aufsässigen St. Gallern in der 56. Minute durch «Doppeltorschütze» Lukas Görtler der Ausgleich, dann traf Willem Geubbels in der 75. Minute sogar zum 2:1. Der Siegtreffer, wie sich später herausstellen würde, den Rot-Blau konnte beim Debüt von Trainer Ludovic Magnin nicht mehr entscheidend reagieren. Dafür waren die Ostschweizer zu wuchtig und die Basler zu inkonsequent, oder wie es Xherdan Shaqiri nach dem Spiel treffend zusammenfasste: «Einige von uns waren heute noch nicht zu 100 Prozent da.»

 

Das Gesetz der Serie

Zum Auftakt in die neue Saison standen sich gestern im Tessin der FC Lugano und der FC Thun gegenüber. Auf der einen Seite der Europacup-Anwärter mit einem Gesamt-Marktwert von 72,53 Mio. Euro, auf der anderen der Aufsteiger und Super-League-Rückkehrer, ausgestattet mit einem Kader, der aktuell knapp an der 10 Mio. Euro Wertgrenze kratzt. Und trotzdem waren es am Ende die Berner Oberländer, die für den ersten grossen Paukenschlag der neuen SL-Spielzeit sorgten. Dank Doppelpacker Leonardo Bertone (63. und 85.), der mit zwei stehenden Bällen (Elfmeter und direkt verwandelter Freistoss) die grosse Thuner Wende im Cornaredo vervollständigte, nachdem die favorisierten Bianconeri in der ersten Hälfte durch ein seltenes Kopfballtor von Ousmane Doumbia in Führung gegangen waren (16.). Doch vielleicht hätten wir vom Thuner 2:1-Erfolg gar nicht so überrascht sein sollen. Denn schliesslich waren es die Tessiner gewesen, die im Saisonendspurt der vergangenen Spielzeit komplett aus dem Tritt gerieten (ein Sieg in acht Spielen), während der FCT im gleichen Zeitraum Sieg an Sieg reihte (sechs Siege und nur eine Niederlage in  acht Spielen). Sommerpause hin, Sommerpause her – eigentlich kam dieser Sieg schon fast mit Ansage.

 

Kalt geduscht

Möglicherweise war es der plötzliche niederprasselnde, sintflutartige Regen, der Lausanne-Akteur Karim Sow in der 64. Minute derart aus dem Konzept brachte. Denn der für gewohnte zuverlässige Verteidiger verschätze sich bei einem an sich harmlosen Winterthurer Befreiungsschlag komplett und ermöglichte FCW-Goalgetter Christian Gomis somit die erneute Winterthur Führung zum 2:1. Nur drei Minuten nach dem überfälligen Waadtländer Ausgleich durch Neuzugang Gaoussou Diakité (61.), hätte das der Genickbruch für die Lausannois sein könnte, die bereits in Halbzeit eins aus dem Nichts in Rückstand gerieten (40., Brian Beyer). Doch für einmal liess sich Winterthurs gnadenlose Effizienz nicht in Punkte ummünzen, da die Equipe von Peter Zeidler sprichwörtlich am Ball blieb. Erst verwandelte Kaly Sène in der 80. Minute per Elfmeter (im Nachschuss) zum Ausgleich, dann profitierten die Vaudois von einer gelb-roten Karten gegen Wintis Adrian Durrer (88.). Und so waren es am Ende die Eulachstädter, die kalt geduscht und ohne Zähler die Heimreise antreten mussten: Diakité sorgte mit einem wunderbaren zweiten Treffer spät (93.) für die Entscheidung und den ersten Doppelpack im ersten Spiel seiner Super-League-Karriere.

 

Bewerte den Artikel
3 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss