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Aufsteiger Yverdon: Bereit sein für den Befreiungsschlag

Andy

In der letzten Saison verblüffte Yverdon-Sport Fans und Experten mit dem Aufstieg in die Super League. Führt Trainer Marco Schällibaum sein Team nun auch in der höchsten Schweizer Fussballliga zu positiven Überraschungen?

Schälli
Kann Marco Schällibaum (hier mit Koro Koné) auch in der Super League jubeln? © IMAGO / Just Pictures

Lausanne-Sport, Aarau, Thun, Schaffhausen, Vaduz und weitere: In der letzten Saison schielten in der Challenge League einige Vereine auf den Aufstieg, zumal die ersten beiden Plätze die direkte Promotion bedeuteten und der dritte Platz den Gang in die Barrage ermöglichte. Umso bemerkenswerter war, dass am Ende der Underdog Yverdon-Sport, dessen Kader von transfermarkt.ch mit einem Gesamtwert von 4,88 Millionen Euro als das günstigste der Liga eingestuft worden war, mit fünf Punkten Vorsprung auf Krösus Lausanne-Sport (Kaderwert 9,2 Mio.) die Meisterschaft auf Rang 1 abschloss und sich so souverän den Aufstieg sicherte.

«Ihr Kollektiv hat den Unterschied ausgemacht»

Der Gipfelsturm des Aussenseiters war kein Zufall, sondern hochverdient. So sagte etwa die mittlerweile zurückgetretene Xamax-Legende Raphaël Nuzzolo kurz vor Saisonende: «Für mich gibt es keinen Zweifel, dass Yverdon den Aufstieg schafft – und er ist vor allem verdient! Es ist das solideste und konstanteste Team, ihr Kollektiv hat den Unterschied ausgemacht.» Und Yverdon-Coach Marco Schällibaum erklärte: «Es ist schon eine Riesengeschichte. Wir haben keinen Punkt gestohlen und waren von der Mentalität und der Qualität her etwas besser als die anderen.»

Bislang blieb es an der Transferfront bei Yverdon wie bei vielen anderen Klubs der Super League noch ruhig, stehen einigen Abgängen nur die Zuzüge von Mittelfeldspieler Boris Cespedes (Servette) und Aussenverteidiger Luca Jaquenoud gegenüber, der nach einem Leihgeschäft von der U21 des FC Sion nach Yverdon zurückgekehrt ist. Der wertvollste Spieler im Kader ist Innenverteidiger Breston Malula (22); der einstige YB-Junior wird von transfermarkt.ch mit 0,45 Millionen Euro beziffert. Es ist ein Zeichen, dass die Waadtländer mit einem «Günstig-Kader» in die Saison steigen; das Budget wird rund sechs Millionen Franken betragen und das tiefste der Super League sein. Doch es ist auch eine Chance für die Spieler: Sie können unterstreichen, dass günstig nicht gleich billig ist.

«Wir sind nicht die kleine Maus, die sich überall verstecken muss»

Yverdon ist in der höchsten Liga natürlich der Aussenseiter, will sich aber dennoch zeigen und nicht vor der scheinbar übermächtigen Konkurrenz in Ehrfurcht erstarren. Coach Marco Schällibaum erklärte kürzlich gegenüber dem Blick: «Ich bin sicher, dass wir keine schlechte Figur abgeben werden. Ab Rang 8 ist alles möglich. Wir sind nicht die kleine Maus, die sich überall verstecken muss.» Er wolle mit seinem Team mitspielen und nicht einfach hinten hineinstehen und defensiven Beton mischen. «Ich könnte zwar den Bus vor dem Tor parkieren, aber dann holst du vielleicht gelegentlich ein Unentschieden. Ich verliere lieber ab und zu und gewinne dafür auch einmal, dann gibt es mehr Punkte.»

 

Die Saisonprognose

Das tiefste Budget in der Liga, wenig Erfahrung im Kader: Auf den ersten Blick ist klar, dass Yverdon in der Super League einer der Abstiegskandidaten sein wird. Doch man tut gut daran, die Waadtländer nicht zu unterschätzen. Auch sie wissen, dass sie einen schweren Stand haben werden und sollten mit Niederlagen umgehen können. Entscheidend ist, auch nach mehreren verlorenen Spielen nicht endgültig im Elend zu versinken, sondern die Moral zu behalten, mit grosser Leidenschaft am Ball zu bleiben und zu kämpfen. Denn es ist sehr gut möglich, dass auch andere Teams im hinteren Bereich der Tabelle herumgurken – und dann muss das Team von Marco Schällibaum bereit sein, den Befreiungsschlag zu landen, so wie es letzte Saison dem FC Winterthur gelungen ist, der den FC Sion auf den letzten Platz verdrängen und sich so den Ligaerhalt sichern konnte. Die Vernunft sagt aber: Yverdon-Sport beendet die Saison auf Rang 12 und steigt ab.  

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