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Bayer Leverkusen – die Dominanz in Zahlen

Andy

48 Spiele ist Bayer Leverkusen ungeschlagen. Gelingt heute gegen die AS Roma die Nummer 49, steht der Werksklub zum dritten Mal in seiner Geschichte in einem europäischen Final. Und dies aus verschiedenen Gründen, wie ein Blick auf die Bundesligastatistiken zeigt.

Granit
Granit Xhaka im Duell mit Roma-Star Paulo Dybala. © KEYSTONE/EPA/FABIO FRUSTACI

36 Jahre ist es her, seit Bayer Leverkusen das erste und bis heute einzige Mal auf der europäischen Bühne triumphierte. Damals machte Bayer unter Trainer Erich Ribbeck im Uefa-Cup-Final im Rückspiel daheim gegen Español Barcelona eine 0:3-Hypothek wett und triumphierte im Penaltyschiessen. 2002 schaffte es Leverkusen dann bis in den Final der Champions League, verlor diesen aber gegen Real Madrid, das dank Toren von Raùl und Zinédine Zidane mit 2:1 triumphierte. Es war das Jahr, als der Begriff Vizekusen geboren wurde, weil auch der Pokalfinal (gegen Schalke) verloren ging und in der Bundesliga in den letzten drei Runden die Reserve von fünf Punkten verspielt wurde und am Ende hinter Dortmund nur Rang 2 blieb.

Vizekusen? Dieser Begriff wurde in dieser Saison aus dem Vokabular gestrichen. Stattdessen peilt das Team von Xabi Alonso den totalen Erfolg an: der Meistertitel ist bereits gesichert, im Pokalfinal treffen Granit Xhaka und seine Kollegen am 25. Mai auf das unterklassige Kaiserslautern und in der Europa League kann heute Abend gegen die AS Roma der Finaleinzug realisiert werden. Bayer geht nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel als klarer Favorit ins Spiel – und kann sich bei den Römern für das Halbfinal-Out im letzten Jahr revanchieren. 

Heiss auf die Revanche

«Ein Tor kann das Spiel schnell beeinflussen. Wir müssen von Beginn an konzentriert sein», warnt Bayer-Erfolgscoach Xabi Alonso und erinnert auch an den verlorenen Halbfinal 2023: «Wir haben den Schmerz vom letzten Jahr nicht vergessen. Wir müssen diese Energie nutzen!» Und: «Sie haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu verlieren.» Roma-Trainer Daniele de Rossi will mit seinem Team nicht sofort alles riskieren und sagt: «Wir dürfen es nicht zu eilig haben. Wir liegen nicht fünf Tore zurück, sondern zwei. Wir müssen energisch, intensiv, aber auch intelligent sein, denn wir wissen, dass das Spiel lange dauert.»

Die Perspektiven, dass die Römer zum dritten Mal in Folge einen europäischen Final erreichen – 2022 gewannen sie in der Conference League gegen Feyenoord mit 1:0, 2023 gab es gegen Sevilla eine Niederlage im Penaltyschiessen – sind aber nicht vielversprechend. Zu stark trat Bayer Leverkusen in dieser Saison auf, zu gefestigt ist das Team – was auch durch einen Blick in die Bundesliga-Statistiken von bundesliga.com unterstrichen wird. 

Offensiver Drang und defensive Stabilität

82 Tore hat Bayer in 32 Spielen erzielt – es ist der zweitbeste Wert hinter Bayern München (90). Und es hätten mit ein bisschen Glück ein paar Treffer mehr sein können: 15 Mal landete der Ball an Latte oder Pfosten, nur bei den Bayern war das einmal mehr der Fall. Für die meisten Alutreffer sorgten ligaweit die Bayer-Stars Florian Wirtz (5) und Alejandro Grimaldo (4). Der offensive Drang stimmt: Die Leverkusener kamen zu 569 Torschüssen – Rang 2 hinter Bayern München (611). Dass sämtliche sieben Elfmeter verwandelt wurden, passt ebenso in dieses Bild wie die Tatsache, dass Alejandro Grimaldo mit 13 Assists vor Bayerns Leroy Sané (11) der beste Vorbereiter ist.

Der offensiven Herrlichkeit steht die Defensive aber in nichts nach. Lediglich 23 Gegentore hat Bayer in 32 Spielen kassiert – es ist der mit Abstand beste Wert der Liga. Und Goalie Lukas Hradecky hat sein Tor stattliche 14 Mal sauber gehalten, womit er in dieser Saison ebenfalls mit Abstand die Nummer 1 ist. Und: Bayer hat kein einziges Eigentor fabriziert. 

Präzision und Laufbereitschaft

Der Grund für diese starken Statistiken ist natürlich auch in der Qualität der einzelnen Spieler zu finden, die von Trainer Xabi Alonso zu einem starken Team geformt wurden, das mit grosser Leidenschaft und Leidensbereitschaft sowie Präzision auftritt. Die Passquote liegt bei 89,7 Prozent – einzig die Bayern sind noch minimal präziser (89,8 Prozent). Passsicherster Spieler der Liga ist Bayer-Verteidiger Jonathan Tah (96,49 Prozent) vor Leipzigs Castello Lukeba (92,91) und Granit Xhaka (92,77).

Wer so dominant auftritt wie der Werksklub (58 Prozent Ballbesitz), lässt meist den Ball und den Gegner laufen. Betreffend Laufdistanz ist Leverkusen in der Bundesliga dennoch mit 3792,6 Kilometern die Nummer 4 (Leader ist Union Berlin mit 3883,9 km) – und mit Abstand die Nummer 1 unter den Spitzenklubs. Bemerkenswert ist, dass Nati-Captain Granit Xhaka der Lauf-König der Liga ist: Er kommt auf 360,4 Kilometer und liegt damit klar vor der Nummer 2, Heidenheims Tim Kleindienst (350,8 Kilometer).

Bemerkenswert auch: Im kicker-Ranking der besten Durchschnittsnoten liegen auf den Rängen 1 bis 8 Spieler von Leverkusen, angeführt von Florian Wirtz und mit Granit Xhaka auf dem sechsten Platz. Auf Rang 9 folgen dann die ersten Nicht-Bayer-Spieler: Dortmund-Goalie Gregor Kobel und Bayerns Harry Kane. Da ist es nur logisch, dass alles andere als Bayers Finaleinzug heute Abend eine grosse Überraschung wäre. «Es ist Qualität und Glaube. Wir wussten, dass es brutal schwierig wird. Ein riesiges Kompliment an die ganze Mannschaft, wir haben auch ohne Ball sehr clever gespielt und hätten auch noch zwei, drei Tore mehr schiessen können», lobte Granit Xhaka nach dem Hinspiel-Sieg in Rom sein Team – und warnte gleichzeitig: «Ein 2:0 ist ganz gefährlich, wir müssen auch im Rückspiel so weiter machen und ein Tor schiessen. Wir brauchen auf jeden Fall eins, dann bin ich überzeugt, dass das Finale nicht weit weg ist.»

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