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Belinda Bencic: Das Warten geht weiter

Patrick

Mit Belinda Bencic (26) ist gestern letzte Schweizer Vertreterin in Wimbledon ausgeschieden. Die 7:6, 6:7 und 3:6 Niederlagen gegen Iga Swiatek (POL) liess den heimischen Tennisfan dabei mit gemischten Gefühlen zurück. Trotz einer guten Leistung, wäre sogar mehr drin gelegen.

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Trotz guter Leistung knapp gescheitert: Belinda Bencic © IMAGO / Shutterstock

Ein Punkt fehlte

Eines vorneweg: Dass die zweite Wimbledon-Woche ohne Schweizer Beteiligung und damit auch ohne Belinda Benic (WTA 14) über die Bühne gehen wird, ist keine Überraschung. Zu schwierig verliefen die vergangenen Wochen und Monate, geprägt von Verletzungen, einem Trainerwechsel und fehlender Matchpraxis.

Und zu unvorteilhaft die Auslosung an der Church Road die sie im Achtelfinale auf die Weltnummer 1 treffen liess. Und doch stand Belinda Bencic beim Stand von 7:6, 6:5 und 40: 15 (Aufschlag Swiatek) aus ihrer Sicht nur noch einen Punkt vor einem der grössten Siege ihrer Karriere, der dann doch nicht Tatsache werden sollte. Bencic tat in jenen Augenblick zwar das, was sie tun konnte, hatte aber das Pech, das Swiatek genau in dieser Phase ihrer bestes Tennis auspackte. Die Polin machte plötzlich keine Fehler mehr, gewann 15 von 17 Punkten und lenkte so ein Spiel in neue Bahnen, dass sie eigentlich schon fast verloren hatte.

Doppelfehler zum entscheidenden Break

Immerhin: Der Schweizer Olymiasiegerin gelang es noch einmal, den Lauf ihrer Gegnerin zu unterbrechen. Zu Null hielt sie ihr erstes Aufschlagsspiel des dritten Satzes, ehe sie beim Stand von 1:2 aus ihrer Sicht Nerven zeigte. Nach Spielball zum Ausgleich, servierte sie zwei Doppelfehler und lieferte Swiatek damit reichlich Unterstützung, um das Schlussendlich entscheidende Break zu bewerkstelligen. Im Anschluss schnupperte Bencic bei Aufschlag Swiatek bei 30:30 noch dreimal am an einem Rebreak, vergab auch einen Breakball und konnten den letzten Schritt zurück ins Match doch nicht mehr bewerkstelligen. Nach 3:03 Stunden sicherte sich die vierfache Grand-Salm-Siegerin schliesslich den Sieg verbunden mit dem Einzug ins Viertelfinale.

Es fehlte wenig. Kommt der finale Schritt?

Wieder einmal ist Belinda Bencic an einem Grand Slam knapp gescheitert. Das ist enttäuschend, aber kein Weltuntergang, ganz speziell gegen eine starke Gegnerin und nach dieser Vorbereitung. Trotzdem ist es auch so, dass Bencic eine reelle Chance hatte, ihrem Traum von einem Grand-Slam-Triumph eine Runde näher zu kommen, und diese leider nicht nutzen konnte.

Wieder einmal schwächelte die Ostschweizerin im entscheidenden Moment beim Aufschlag und es fehlte an der letzten Konsequenz, um im Anschluss zurückzukommen, auch wenn 116:102 gewonnene Punkte zu Gunsten von Iga Swiatek ein Hinweis darauf sind, dass die Polin am Schluss nicht unverdient die Oberhand behielt. Dennoch wäre mehr möglich gewesen und es ist genau diese Art von Match die eine Spielerin gewinnen muss, wenn sie eines Tages an einem der vier Majors reüssieren will. 

Möglicherweise kann Belinda Bencic das Positive aus diesem Match – nämlich, dass sie der zurzeit weltbesten Spielerin alles abverlangte – in absehbarer Zeit dazu nutzen, den entscheidenden Schritt zu machen. Stan Wawrinka hat bei den Männern gezeigt, dass es möglich ist, die letzte Hürde auf dem Weg zum ganz grossen Triumph auch nach diversen Enttäuschungen noch zu meistern.

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