Biel, Rappi oder Servette - wer schafft den Sprung in die CHL-Viertelfinals?
Heute und morgen stehen in der Champions Hockey League die Achtelfinal-Rückspiele an. Noch hoffen alle drei Schweizer Teams auf ein Weiterkommen, aber wer hat die besten Chancen? Sky Sport wirft einen Blick auf die anstehenden Duelle mit Schweizer Beteiligung.
Färjestads BK vs. EHC Biel
Vor der wohl schwierigsten Aufgabe steht der EHC Biel. Die Seeländer reisen nach Karlstadt (SWE) und treffen dort heute Abend um 19:00 auf den aktuellen Tabellenführer der Swedish Hockey League, Färjestads BK. Mit im Gepäck: Eine 3:5-Niederlage aus dem Hinspiel. Eine Herkulesaufgabe für die Bieler, die im bisherigen Saisonverlauf noch nicht auf Touren gekommen sind und nun im 10-fachen Schwedischen Meister auf einen Widersacher treffen, der über eine enorm ausgeglichene Equipe mit starker Defensive (weniger als zwei Gegentore pro Spiel in SHL und CHL) verfügt. Genau diese «Schallmauer» wird die Truppe von Head Coach Petri Matikainen aber auf jeden Fall brechen müssen, wenn sie die nächste Runde noch erreichen möchte. Die Aufgabe für Toni Rajala, Jere Sallinen und Co. ist also klar: Mit einem offensiven Exploit das Unmögliche doch noch möglich machen.
Adler Mannheim vs. SCRJ Lakers
Eigentlich schien die Sache klar. Schliesslich traf im Achtelfinal-Duell zwischen den Adlern aus Mannheim und den Lakers aus Rapperswil der Tabellen-16. (Rappi) auf das beste Team der CHL-Regular-Season. Doch nach den ersten 60 Minuten in diesem Duell hat sich die Ausgangslage komplett gedreht. Wenn die beiden Teams heute Abend (Spielbeginn 19:30) das Eis in der SAP-Arena betreten, sind es die Kurpfälzer, die nach dem 1:4 im Hinspiel mit dem Rücken zur Wand stehen. Dabei war der missglückte Auftritt am Obersee lediglich die Fortsetzung einer ganzen Reihe enttäuschender Auftritte, welche die Adler in den letzten Wochen aufs Eis legten. Ganze drei Siege konnten wettbewerbsübergreifend in den vergangenen zehn Spielen geholt werden, im November klappte es gar erst am Sonntag zum ersten Mal. Kein Wunder, stehen Coach Johan Lundskog (ex-SCB) und sein erfahrenes, mit zahlreichen deutschen Nationalspielern versehenes Kader in der Kritik, was den Lakers in die Karten spielen könnte. Die St. Galler spielen zwar bislang auch keine gute Saison, konnten nach der Nationalmannschaftspause zuletzt aber zwei Spiele gewinnen. Gelingt es Rappi die Adler-Topscorer Matthias Plachta und Linden Vey unter Kontrolle zu halten, haben sie gute Chancen, zum ersten Mal in der Klubgeschichte ins CHL-Viertelfinale einzuziehen.
Servette Genève HC vs. EHC Red Bull München
Im zweiten Direktduell zwischen einem Vertreter der National League und einem Team aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) trifft der amtierende Schweizer Meister aus Genf auf den Deutschen Champion aus München. Und wie erwartet, gestaltet sich die Ausgangslage nach dem 3:2 Heimerfolg der Münchner vor dem morgigen Rückspiel (Spielbeginn 19:45) in der Les Vernets völlig offen. Die Genfer sind jedoch gewarnt: Noch einmal dürfen sie sich vom CHL-Dauergast aus Bayern nicht so auf den Schlips treten lassen, wie im Hinspiel vor einer Woche. 18 zu 32 lautete damals das Schussverhältnis zuungunsten der Calvin-Städter, die speziell in der ersten Spielhälfte sichtlich Mühe bekundeten, sich gegen den aufsässigen Gastgeber durchzusetzen. Schlussendlich verschaffte sich Servette dank späten Toren von Sakkari Manninen (48.) und Daniel Winnik (59.) doch noch eine vielversprechende Ausgangslage. Einfach wird die anstehende Aufgabe gegen die vom ehemaligen Berner Head Coach Toni Söderholm trainierten Bayern trotz einer leichten Formbaisse (drei Niederlagen in den letzten vier Spielen) jedoch nicht. Zwar fehlt es dem Deutschen Meister im bisherigen Verlauf der Saison an der Effizienz im Abschluss (Topskorer Benjamin Street steht nur an 38. Stelle der DEL-Torschützenliste), dafür verfügt Red Bull in Matthias Niederberger aber über einen Torhüter, der an einem guten Tag absolut dazu in der Lage ist, ein Spiel zu stehlen.