Torhüter Sergei Bobrovsky war am Sonntag mit 23 Paraden der Held des Tages im Trikot der Florida Panthers.
Dank seines starken Auftritts in der Amerant Bank Arena besiegten die Titelverteidiger in Spiel vier der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 die Toronto Maple Leafs nach hartem Kampf mit 2:0 und glichen die Best-of-seven-Serie zum 2:2 aus.
Nachdem sich die Maple Leafs in ihren beiden Heimspielen zum Serienauftakt eine 2:0-Führung erspielt hatten, nutzten nun auch die Panthers ihren Heimvorteil in den Spielen drei und vier. Das richtungsweisende fünfte Spiel der Serie findet am Donnerstag (ab 1:00 Uhr live auf Sky) wieder in Toronto statt.
"Es ist eine Serie, und die wichtigeren Spiele stehen uns noch bevor", gab Bobrovsky nach dem Ausgleich gelassen zu Protokoll. "Wir freuen uns, dass die Serie nun im Format Best-of-three entschieden wird. Das nächste Spiel ist also extrem wichtig", blickte er bereits voraus.
Verhaeghe trifft erneut - Panthers zeigen Reaktion
Carter Verhaeghe und Sam Bennett erzielten die beiden Tore für die Panthers an diesem Abend in Sunrise. Der deutsche Angreifer Nico Sturm stand, wie zuletzt schon in Spiel drei, nicht im Kader Floridas. Verhaeghe gelang sein elftes Playoff-Siegtor. Damit liegt er zusammen mit Corey Perry, Alex Ovechkin und Patrick Kane in dieser Kategorie auf Platz fünf der aktiven Spieler. Bemerkenswert: Verhaeghe hat erst 78 Spiele in den Stanley Cup Playoffs bestritten.
"Wir sind uns bewusst, dass es nur ein Spiel war", erklärte Floridas Trainer Paul Maurice nach Spielende. "Ich glaube nicht an ein Momentum in den Playoffs. Es geht jedes Mal wieder von vorn los, wenn der Puck fällt. Wir müssen also auch im kommenden Spiel wieder sehr hart arbeiten, um erneut an das anzuknüpfen, was heute ein ziemlich guter Auftritt unserer Mannschaft war."
Starke Torhüter auf beiden Seiten - doch Florida dominiert
Auf der Gegenseite zeigte auch Joseph Woll eine starke Leistung im Tor der Gäste. Er parierte 35 Schüsse für die Maple Leafs, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern. "Er war grossartig und hat ein hervorragendes Spiel gemacht", lobte Torontos Trainer Craig Berube seinen Torhüter. "Er war ein wichtiger Grund dafür, dass es lange Zeit nur 1:0 stand. Am Ende gefielen mir unsere körperliche Präsenz und unser Kampfgeist sehr gut. Die Jungs spielen hart. Es ist eine harte Serie. Sie sind eine sehr gute Mannschaft", ergänzte der Coach anerkennend.
Verhaeghe brachte Florida in der 15. Minute mit einem Powerplay-Tor in Führung. Er traf per One-Timer von unterhalb des rechten Bullykreises nach einem Querpass von Matthew Tkachuk, der an der linken Bande postiert war. "Wir hatten schon ein paar schwächere Startphasen. Die frühe Führung hat uns heute definitiv geholfen. Wir haben durchgehalten und im Rückblick ziemlich gut gespielt", sagte Verhaeghe.
Bennetts Treffer sorgt für Entscheidung
Die Panthers dominierten nach zwei Dritteln mit 29:12 Torschüssen und bestimmten damit klar das Geschehen auf dem Eis. Dennoch dauerte es bis zur 53. Minute, ehe sich die Hausherren auch ergebnistechnisch etwas Luft verschaffen konnten: Bennett erhöhte auf 2:0. Nach einem Turnover in der neutralen Zone lief er eine zwei-gegen-eins-Situation, wartete, bis sich Woll bewegte, und schob den Puck anschliessend ins verwaiste Tor.
"Ich habe mir alle Optionen angesehen", erklärte Bennett die Szene später. "Zuerst wollte ich passen, dann schiessen, aber keine der beiden Möglichkeiten ergab sich. Ich konnte den Puck halten und ihn am Ende zum Glück in den Maschen versenken." Nach Bennetts Treffer liess Florida Toronto nur noch vier Torschüsse zu.
Evan Rodrigues musste das Spiel vorzeitig verlassen
Einen Wehrmutstropfen mussten die Gastgeber in der Schlussphase der Begegnung noch verkraften: Panthers-Stürmer Evan Rodrigues musste das Spiel in der 55. Minute vorzeitig verlassen, nachdem er von Oliver Ekman-Larsson ohne Puck gecheckt wurde, der für dieses Foul eine kleine Strafe erhielt. Coach Maurice sagte hinterher, Rodrigues müsse "untersucht werden".
"Das war eher das Playoff-Eishockey der Panthers, das wir gewohnt sind", analysierte Bennett. "Es war ein engeres Spiel mit weniger Chancen. Wir haben kaum Überzahlsituationen zugelassen und ihre Gelegenheiten gut unterbunden. Insgesamt war es ein ordentliches Spiel von uns", lautete sein Fazit nach dem zweiten Erfolg in Folge gegen diesen Gegner.
Für die Titelverteidigung mindestens ein Auswärtssieg notwendig
Wollen die Panthers die Zweite Runde der Stanley Cup Playoffs in diesem Jahr überstehen, und ihre Mission Titelverteidigung fortsetzen, brauchen sie allerdings auch mindestens einen Auswärtssieg. Heimsiege allein werden gegen die höher gesetzten Maple Leafs nicht ausreichen. Ein Erfolg am Mittwoch in der Scotiabank Arena käme ihnen da natürlich sehr gelegen, wenn sie verhindern wollen, dass die Serie über die volle Distanz geht und womöglich erst in einem alles entscheidenden Spiel sieben in Toronto endet.
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