Am 2. März sah dabei alles noch richtig düster aus.
Die Eisernen verlieren zu Hause gegen Holstein Kiel, stehen mit 23 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz, sechs Punkte entfernt vom Relegationsplatz aber mit Spielen gegen Frankfurt, Bayern, Freiburg, Wolfsburg, Leverkusen und Stuttgart vor der Brust. Plus das Wissen, dass man in den Wochen zuvor zum Aufbaugegner der anderen Keller-Konkurrenten wurde. Die Zukunft sah alles andere als rosig aus.
In der vergangenen Saison konnten sich die Berliner noch am letzten Spieltag mit einem 2:1 gegen Freiburg retten. Dieses Jahr - so schien es - könnte es nach dem Aufstieg 2019 wieder runtergehen.
Die Mannschaft wirkt nicht spritzig, das Glück vor dem Tor bleibt zudem aus und Unions grösste Stärke, die stabile Defensive, wackelt gewaltig.
Doch dann folgen Woche für Woche die Überraschungen gegen die haushohen Favoriten. Seit der Niederlage gegen Kiel sind die Eisernen "Die Unbesiegbaren". Wegen dieser Faktoren:
Faktor 1: Das Bollwerk steht wieder!
Unions Defensive ist wieder in der Lage, Beton anzumischen. Die Defensive macht einen guten Job - auch, weil Trainer Steffen Baumgart das Experiment Viererkette ad acta gelegt hat und wieder mit der union-typischen Dreierkette spielen lässt. Juranovic und Trimmel machen als Schienenspieler zudem einen super Job!
Faktor 2: Standards funktionieren wieder!
Neben der Defensive war Unions grösste Stärke die Effektivität bei Ecken und Freistössen. Auch die ist wieder da! Auch, weil auch hier Oldie Trimmel (38) wie gegen Stuttgart mit feinem Füsschen den ruhenden Ball perfekt auflegt. Der hat übrigens in dieser Woche seinen Vertrag noch einmal verlängert und geht im Sommer in seine zwölfte Union-Saison.
Faktor 3: Die Krake Rönnow!
Keeper Frederik Rönnow hat Union in dieser Saison schon einige Punkte festgehalten. Die wohl entscheidendste Szene: Union bekommt in der Nachspielzeit in Frankfurt beim Stand von 2:1 einen Elfmeter gegen sich - Rönnow hält und leitet damit quasi den grossen Unbesiegbar-Turnaround ein!
Faktor 4: Ruhe bewahren!
Trotz der sportlich gefährlichen Situation haben alle im Verein, besonders Trainer Steffen Baumgart und seine Mannschaft, die Ruhe bewahrt. Das, was teilweise auf Aussenstehende wie Durchhalteparolen wirkte, wurde im Inneren so gelebt.
Faktor 5: Starke Gegner in entscheidender Phase!
Die spielstarken Gegner in den letzten Wochen waren für Union von Vorteil: Die Eisernen sind dann besonders gut, wenn der Gegner das Spiel macht - und die Köpenicker auf Kontersituationen lauern. Selbst das Spiel in hohem Masse zu gestalten, ging gerade gegen die Keller-Konkurrenten meistens schief. Etwas, an dem die Unioner für die kommende Saison aber dringend arbeiten müssen.