Ein Detail in ter Stegens Statement schlägt jedoch hohe Wellen und könnte die Pläne des FC Barcelona durchkreuzen.
"Körperlich und sportlich fühle ich mich sehr gut in Form, leider bin ich jedoch nicht schmerzfrei. Nach intensiven Gesprächen mit dem medizinischen Team des FC Barcelona und externen Experten ist eine Operation am Rücken der schnellste und sicherste Weg, um mich vollständig zu erholen", schrieb ter Stegen am Donnerstag via X und bestätigte die nächste Hiobsbotschaft nach seiner Degradierung bei den Katalanen. Mit dem Transfer von Joan Garcia und der Verlängerung von Routinier Wojciech Szczesny ist der 33-Jährige nur noch die Nummer drei.
Eigenartig ist, dass ter Stegen die Nachricht vor Barcelona veröffentlichte (17:12 Uhr). Die Katalanen äusserten sich erst knapp anderthalb Stunden später (18:50 Uhr).
Noch ungewöhnlicher ist, dass der Barca-Keeper im Gegensatz zu seinem Klub eine Ausfallzeit nannte: "Nach meiner letzten Rückenoperation kehrte ich nach 66 Tagen - fast zwei Monaten - auf den Platz zurück. Dieses Mal gehen die Ärzte davon aus, dass vorsichtshalber etwa drei Monate notwendig sein werden, um jegliches Risiko zu vermeiden", schrieb ter Stegen. Die Blaugrana teilten auf ihrer Vereinsseite mit, dass ein neues medizinisches Update erst nach dem Eingriff veröffentlicht werde und nannten keine Ausfallzeit.
Aber warum ist das so brisant? In den spanischen Medien wird fleissig spekuliert.
"Olmo-Artikel" erneut im Blickpunkt
Wie so oft geht es im Kontext mit den Katalanen um das Thema Registrierung. Die Sport verweist auf Artikel 77 der Budgetregelungen, der es Vereinen erlaubt, Neuzugänge mit 80 Prozent des Gehalts eines schwer verletzten Spielers zu registrieren. Barcelona "profitierte" beispielsweise in der vergangenen Saison von der Verletzung von Andreas Christensen (Ausfall von 149 Tagen wegen einer Achillessehnenreizung) und konnte dadurch Dani Olmo und Pau Victor anmelden.
Dem Bericht zufolge hatte der amtierende spanische Meister keine Ausfallzeit kommuniziert, die notwendigen Dokumente aber an die medizinische Kommission der Liga weitergeleitet, wodurch das Grüne Licht für die Registrierungen erteilt werden konnte. Auf ein ähnliches Szenario könnte Barca erneut hoffen, um die Neuzugänge Joan Garcia und Marcus Rashford zu registrieren.
Damit Artikel 77 greifen kann, muss allerdings eine langfristige Ausfallzeit von mehr als vier Monaten vorliegen. Ter Stegen schrieb in seinem Post von knapp drei Monaten. Laut Sport wäre dies das Ideal-Szenario. Im Normalfall dürfte er den befragten Ärzten zufolge vier bis fünf Monate pausieren. Auch die Marca schreibt von einer geschätzten Zwangspause von vier bis sechs Monaten.
"Durchkreuzt" ter Stegen Barcas Pläne?
Dass die Katalanen keine genaue Ausfallzeit nennen und mit einem neuen Update bis zum Eingriff abwarten, liegt auf der Hand, denn: Sollte der Torhüter länger als vier Monate ausfallen, könnte Barca die Neuzugänge bereits registrieren. Bei drei Monaten wäre es nicht möglich, den Anteil seines Gehalts für die Registrierungen zu verwenden, berichtet die Marca.
Während ter Stegen in Barcelona sportlich keine grosse Rolle mehr spielt, bleibt der DFB-Torwart ausserhalb des Platzes eine wichtige Personalie. "Keine Sorge, ich komme zurück!", schrieb er auf X.
Aber wann? Das bleibt zumindest aus Barca-Sicht die entscheidende Frage …