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BVB-Machtkampf: So plant Lunow den Watzke-Sturz!

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Am Montag hatte das bisherige Klub-Oberhaupt Reinhold Lunow die entsprechenden Gremien darüber informiert, dass er sich im November erneut zur Wahl stellen und damit dem 65 Jahre alten Hans-Joachim Watzke die Stirn bieten wird (Sky Sport berichtete).

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Dr. Reinhard Lunow (l.) möchte neuer BVB-Präsident werden und hat Hans-Joachim Watzke den Kampf angesagt. © Imago

Am Montag hatte das bisherige Klub-Oberhaupt Reinhold Lunow die entsprechenden Gremien darüber informiert, dass er sich im November erneut zur Wahl stellen und damit dem 65 Jahre alten Hans-Joachim Watzke die Stirn bieten wird (Sky Sport berichtete).

Hans-Joachim Watzke gegen Dr. Reinhold Lunow!

Wer ist der Mann, der den BVB-Oberboss mit seinem Team stürzen will? Was viele nicht wissen: Lunow ist seit 20 Jahren schon in verschiedenen Funktionen beim BVB tätig. Von 2005 bis 2021 war er Schatzmeister, soll damals ausgerechnet von Watzke als dessen Nachfolger ins Gespräch gebracht worden sein. Von 2021 bis 2022 war Lunow Vizepräsident, ehe er mit 99,5 Prozent der Stimmen zum Präsidenten und damit Nachfolger von Dr. Reinhard Rauball (78) gewählt wurde.

Kampfansage an Watzke

Der unscheinbare Arzt ist in all den Jahren bei "seinem" BVB aber stets im Hintergrund geblieben. In der zweiten Reihe fühlt sich der gebürtige Nordsauerländer wohl. Gross auffallen oder gar öffentlich in Erscheinung treten mag der 71-Jährige, der nach Spielen schon mal in der Profi-Kabine vorbeigeschaut hat, eher nicht. Umso erstaunlicher ist es, dass der eher zurückhaltende Mediziner, der eine Klinik in Bornheim bei Bonn leitet, in der auch seine Tochter Anne und sein Sohn Christian arbeiten, Watzke mit seinem Team nun den Kampf ansagt.

Über mehrere Monate hinweg hat Lunow seine Opposition geplant. Klubintern wird in diesen Tagen sogar über einen Wortbruch getuschelt. Lunow soll nämlich, so wird erzählt, eigentlich nur als eine Art "Platzhalter" auf dem Präsidentenstuhl vorgesehen sein. Dr. Reinhard Rauball teilte der Süddeutschen Zeitung mit, dass Lunow damals zugesagt habe, die Präsidentschaft nur "interimistisch von 2022 bis 2025 zu übernehmen", um danach Watzke Platz zu machen.

Lunow informiert Watzke persönlich

Watzke sagt dazu: "Es ist das gute Recht von Reinhold Lunow, sich für das Präsidentenamt zu bewerben." Überrascht ist der mächtige BVB-Boss, der im Herbst auf eigenen Wunsch nach 20 Jahren aus der Geschäftsführung ausscheiden wird, dennoch. Lunow hat Watzke nach Sky Sport Infos in einem persönlichen Gespräch über seine Kandidatur informiert und dabei betont, dass er keine Schlammschlacht oder einen Machtkampf haben wolle. Ihrem BVB schaden wollen beide Funktionäre ohnehin nicht.

Das Lunow-Lager bereitet sich akribisch auf die Kandidatur vor. Zu Lunows Team gehören unter anderem Jakob Scholz, der als Vizepräsident vorgesehen ist und Sabine Aldermann (Schatzmeisterin). Vor allem die Rolle von Scholz ist interessant. Der Vorsitzende der Fanabteilung kann sich auf Unterstützung aus den Reihen der Ultras, denen er einst angehörte, verlassen. Das Fanzine "Schwatzgelb", dessen Redaktionsmitglied Scholz mal war, feiert die Oppositionsbildung auf seiner Internet-Seite als Coup ab.

Präsident der Ultras?

Im Watzke-Lager wird unterdessen kritisiert, dass Lunow zum Präsidenten der Ultras werden könnte. Verhältnisse wie auf Schalke, bei Hertha oder dem HSV werden als Vergleich herangezogen. Der Mediziner Lunow ist riesengrosser BVB-Fan, gilt als Vater des Museums "Borusseum" sowie als kritischer Zeitgeist und Traditionalist. Beim umstrittenen Sponsoring-Deal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall - den Watzke und Marketingstratege Carsten Cramer eingefädelt hatten - stimmte Lunow auf der Mitgliederversammlung dagegen, nachdem er zuvor noch in den Gremien dafür war. Das soll im Anschluss zu einer lautstarken Diskussion zwischen Watzke und Lunow geführt haben.

"Ich kandidiere erneut als Präsident von Borussia Dortmund, weil unser Verein einzigartig ist - und das soll so bleiben", schrieb Lunow am Dienstag in einer Stellungnahme, die Sky Sport vorliegt. "Dafür brauchen wir ein starkes neue Miteinander: Aufbruch und Kontinuität, wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Verantwortung gehören untrennbar zusammen."

Watzke im Ernstfall wohl Favorit

Noch ist unklar, ob Watzke überhaupt in eine Kampfkandidatur gehen würde. Er wolle "mit den Gremien des BVB die Ableitungen besprechen" und dann entscheiden. Klubintern werden Lunow zwar nicht die allergrössten Chancen zugeschrieben - eine Schlammschlacht soll aber vermieden werden.

Würden alle 220.000 Mitglieder abstimmen, so sagen BVB-Insider, dürfte der Sieg an Watzke gehen. Zur letzten Versammlung kamen allerdings nur 700 wahlberechtigte Mitglieder. Die Frage wird also auch sein, welches Lager die meisten Leute mobilisieren kann …

Watzke vs. Lunow - auf den BVB kommen ereignisreiche Wochen zu.

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