Crunch Time: Für diese Schweizer geht es zum Saisonende um Alles
Endspurt in den grossen europäischen Fussball-Ligen und für eine stattliche Anzahl unserer Cracks stehen dabei wichtige Entscheidungen an. Meisterschaft, Europacup, Auf- oder Abstieg – wir zeigen, wer wo noch um was spielt.
1. Bundesliga: Schweizer Vierkampf um die europäischen Plätze
Vor dem letzten Spieltag ist in der Bundesliga vor allem auf den Rängen 3 bis 6 noch einiges möglich. So entscheidet sich u.a. im Direktduell zwischen dem SC Freiburg (Rang 4, 55 Punkte) und Eintracht Frankfurt (Rang 3, 57 Punkte) der dritte Platz, der zur CL-Teilnahme berechtigt. Mit Johan Mazambi (19, OM, Freiburg) könnte dabei der Schweizer Shooting-Star der letzten Wochen eine entscheidende Rolle einnehmen, während Frankfurts Innenverteidiger Aurèle Amenda wohl maximal auf ein paar Minuten Spielpraxis hoffen kann. Parallel werden Gregor Kobel und Borussia Dortmund (Rang 5, 54 Punkte) versuchen, mit einem Heimsieg gegen Holstein Kiel noch auf die CL-Plätze zu springen, was im Falle von drei Punkten auf jeden Fall gelingen würde. Verliert der BVB überraschend, könnte er allerdings auch noch vom FSV Mainz (Rang 6 mit 51 Punkten) mit Silvan Widmer und ex-FCZ-Coach Bo Henriksen überholt werden.
2. Bundesliga: Zittern mit Köln, Lautern und Fürth
Ein ähnlich brisantes Direktduell wie im Breisgau steht am Sonntagnachmittag auch in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Und zwar stehen sich in Köln der lokale 1. FC (Rang 2, 58 Punkte) und der 1. FC Kaiserslautern (Rang 6, 53 Punkte) gegenüber. Während die Kölner mit Verteidiger Joël Schmied und Ersatzkeeper Anthony Racioppi bei einem Remis in die erste Liga aufsteigen, droht bei einer Niederlage der Rückfall auf Rang 4. Gegner im RheinEnergie-Stadion ist der 1. FCK aus der Pfalz mit Innenverteidiger Jan Elvedi. Auch die roten Teufel hegen noch leise Aufstiegshoffnungen und könnten mit einem Sieg noch bis auf Relegationsrang 3 vorrücken. Im Tabellenkeller kämpft Noah Loosli mit Greuter Fürth (Rang 14 mit 36 Punkten) noch gegen den Rückfall auf den 16. Platz, der die Teilnahme an der Relegation von der zweiten in die dritte Liga bedeuten würde. Aktuell trennt die Franken ein Punkt von den Verfolgern aus Münster und Braunschweig (beide 35 Punkten).
Serie A: Schweizer Titel-Duell
Hochspannung in der Serie A: Zwei Spieltage vor dem Saisonende liefern sich die SSC Neapel (Rang 1 mit 78 Punkten) und Inter Mailand (Rang 2 mit 77 Punkten) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Scudetto. Dabei mitten drin: Inter-Keeper Yann Sommer und Napoli-Angreifer Noah Okafor, der seit Ende März allerdings keine einzige Minute mehr gespielt hat. Ebenfalls noch in die Meisterentscheidung eingreifen werden Simon Sohm und die AC Parma (Rang 16 mit 32 Punkten), die an diesem Wochenende auf die Süditaliener treffen werden. Für Sohm, der sich bei den Toscani zum unumstrittenen Stammspieler entwickelt hat, steht dabei allerdings nicht das Meisterrennen im Vordergrund. Seine Gialloblu benötigen noch zwei Punkte, um den Ligaerhalt mit Sicherheit unter Dach und Fach zu bringen. Und schliesslich stehen auch Remo Freuler, Michel Aebischer und Dan Ndoye mit dem FC Bologna (Rang 7, 62 Punkte) unter Zugzwang. Je nach Ausgang der letzten beiden Spieltage ist für die Rossoblu zwischen CL und dem verpassen eines europäischen Wettbewerbs noch alles möglich.
Frankreich: Alles klar in Ligue 1 und 2
Einen Spieltag vor Saisonende sind der Ligue 1 sämtliche „Schweizer Entscheidungen“ gefallen: Ulisses Garcia (Olympic Marseille), Breel Emobolo, Denis Zakaria und Philipp Köhn (AS Monaco) spielen nächste Saison in der Champions League. Becir Omeragic und HSC Montpellier steigen ab, während Yvon Mvogo und der FC Lorient nach einem Jahr Ligue 2 den direkten Wiederaufstieg geschafft haben.
Premier League: Schlussspurt im CL-Rennen
Noch zwei Spieltage stehen in England auf dem Programm und Fabian Schär (mit Newcastle United) und Manuel Akanji (Manchester City) sind mit ihren Teams auf Kurs in Richtung Champions League. Beide benötigen noch mindestens einen Sieg, um die Teilnahme an der Königsklasse in der kommenden Spielzeit zu sichern. Aktuell besitzen die Magpies (Rang 3) und die Citizens (Rang 4) drei und zwei Punkte Vorsprung auf die Verfolger Chelsea und Aston Villa. Bereits gesichert ist ihre Teilnahme in einem europäischen Wettbewerb.
La Liga: Alles Sevilla, oder was?
In Spanien ist noch am meisten Fussball ausstehend. In La Liga stehen noch ganze drei Spieltage an, in denen aus Schweizer Sicht insbesondere in der andalusischen Metropole noch einiges auf dem Spiel steht. So kämpfen Djibril Sow und Ruben Vargas mit dem FC Sevilla (Rang 16 mit 38 Punkten) noch um den Ligaerhalt, der ihnen von den Verfolgern aus Alaves (35 Punkte) und Leganés (34 Punkte) strittig gemacht wird. Mindestens einen der beiden Klubs müssen die Sevillistas zum Saisonende hinter sich lassen. In weitaus höheren Sphären tummeln sich derweil Ricardo Rodriguez und der Lokalrivale Betis. Als Tabellen-6. fehlen den Königlichen derzeit nur drei Punkte, um auf Kosten des FC Villareal in der kommenden Spielzeit in der Champions League zu spielen.
Jupiler Pro League: Schweizer Meisterfreuden
Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist in der höchsten belgischen Spielklasse eines klar: Es wird einen Belgischen Meister aus der Schweiz geben. Denn an den letzten beiden Spieltagen duellieren sich nur noch Tabellenführer Union Saint-Gilloise mit Ersatzspieler Marc Giger (50 Punkte) und Club Brügge mit Spielmacher Ardon Jashari (49 Punkte) um den Titel. Generell scheint Belgien für Schweizer Legionäre in diesem Jahr ein gutes Pflaster zu sein. Auf Rang 3 folgt mit dem KRC Genk und Andi Zeqiri der nächste eidgenössische Kicker.
Österreichische Bundesliga: Kommt es zur Finalissima?
In Österreich steht Innenverteidiger Grégory Wüthrich mit Sturm Graz vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Zwei Spieltage vor dem Saisonende führen die Grazer die Tabelle mit drei Punkten und sechs Toren Vorsprung auf den überraschenden Cupsieger Wolfsberger AC an. Allerdings: Sollte Sturm am Sonntag bei Rapid Wien stolpern, droht zum Abschluss eine Finalissima mit den Kärntnern.
Primeira Liga: Hoffen mit Zeki
Das möglicherweise entscheidende Direktduell der Saison 2024/2025 haben Zeki Amdouni und Benfica Lissabon bereits hinter sich. Vergangenen Samstag trennten sich die Adler im Derby gegen Sporting mit 1:1 – und verbleiben somit mit drei Toren Rückstand auf den Stadtrivalen auf Rang 2. Die Devise vor dem abschliessenden Duell beim Tabellen-4. Sporting Braga ist somit klar: Ein möglichst hoher Sieg mit möglichst vielen Toren Amdounis muss her, falls es mit dem 38. Meistertitel noch was werden soll. Es sei denn, Sporting stolpert zu Hause gleichzeitig gegen das aktuell fünftplatzierte Vitoria Guimaraes.