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Die Perspektiven waren zu wenig gut, deshalb wechselte Tyler Moy kurz vor dieser Saison von Servette zu den Rapperswil-Jona Lakers – und startete richtig durch.

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Tyler Moy erhielt am Donnerstag gegen Schweden viel Eiszeit. © IMAGO / Bildbyran

Es ist beeindruckend, was die St. Galler und ihr schweizerisch-amerikanischer Stürmer zeigen. Aktuell liegen die Lakers in der Tabelle auf Rang 4, nur Leader Servette, Biel und die ZSC Lions sind besser. Und auch die persönliche Statistik des Stürmers ist hervorragend: Nach 29 Spielen hat er satte 29 Skorerpunkte auf seinem Konto, nur Servettes Valtteri Filppula (32 Punkte) und Biels Fabio Hofer (30) sind produktiver. Mit 16 Toren ist Moy zudem hinter Teemu Hartikainen (Servette, 18 Tore) gar der zweitgefährlichste Goalgetter in der National League.

«Die Chance bei den Lakers ist mehr wert als das Geld, das ich bei Genf bekommen hätte»

Der Wechsel an den Obersee hat sich gelohnt. Tyler Moy sah bei Servette wegen des breit besetzten Kaders keine guten Perspektiven mehr für sich und bat vor der Saison um die Auflösung seines Vertrags, bei Rappi ist er nun aufgeblüht. Seinen Wechsel zu den Lakers, für den er auf viel Geld verzichtete, begründete er folgendermassen: «Die Chance bei den Lakers ist mehr wert als das Geld, das ich bei Genf bekommen hätte. Jeder ist hier Teil dieser starken Einheit, und trotzdem zählt die Individualität.»

Es war eine gute Entscheidung, bei den Lakers konnte er wie gewünscht eine bessere Rolle spielen. Und mittlerweile hat der Harvard-Absolvent sicher auch finanziell wieder aufgeholt. Er unterschrieb zuerst einen Einjahresvertrag, weckte mit seinen starken Leistungen aber natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Klubs und verlängerte Anfang Dezember dann um ein weiteres Jahr bei den St. Gallern, die sich in den letzten Jahren zu einem Spitzenklub entwickelt haben. «Die Unterschrift von Tyler ist ein weiteres starkes Zeichen für den Weg, den wir bei den Lakers eingeschlagen haben. Moy gefällt die Art und Weise, wie hier gearbeitet wird und ist der Überzeugung, dass er sich zusammen mit dem Team weiter entwickeln kann», erklärt Janick Steinmann, der dem Stürmer ziemlich sicher eine schöne Lohnerhöhung zugestanden hat.

Tyler Moy wurde wegen seiner Mutter zum schweizerisch-amerikanischen Doppelbürger. Sie stammt aus dem luzernischen Nebikon, absolvierte einst einen Sprachaufenthalt in San Diego – und blieb aufgrund der Liebe hängen. Tylers Vater, der 2020 verstorben ist, war auch schon mit dem Hockey-Virus infiziert, war Coach eines College-Hockey-Teams. Und so fanden auch Tyler und seine Schwester Keely, welche an den Olympischen Spielen dieses Jahres für die Schweiz spielte, nun aber nicht mehr aktiv ist, zum Eishockey. Tyler spielte im College Hockey und in den Minor Leagues und kam auf 79 Spiele in der American Hockey League (AHL). Doch eine Karriere in der NHL war so weit weg, dass er im November 2018 in die Schweiz kam, zum Lausanne HC, von wo er auf die Saison 2020/21 hin zu Servette weiterzog.

Nun absolviert der 27-jährige Stürmer in der Schweiz eine schöne Karriere und ist Schweizer Nationalspieler. Am Swiss Ice Hockey Cup in Fribourg kam er am Donnerstag bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Schweden während 20:57 Minuten zum Einsatz – kein anderer Schweizer Stürmer wurde in diesem Spiel von Nationalcoach Patrick Fischer stärker forciert. Die nächsten Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen, bekommt Tyler Moy am Samstag gegen Tschechien und am Sonntag gegen Finnland (beide Spiele auf Sky Sport mit SRF zwei). «Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, hierherzukommen und hier zu leben», sage Tyler Moy kürzlich gegenüber dem «Tages-Anzeiger» über seinen Wechsel in die Schweiz. «Es ist eine andere Welt als die, in der ich aufwuchs. Aber ich habe Wurzeln hier, die Schweiz ist Teil meiner Familiengeschichte.» Und er als Nationalspieler nun Teil der Schweizer Eishockey-Geschichte.

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