skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Der FCB im Flow – aber war das auch schon der Turnaround?

Andy

Zuletzt die Siege gegen Meister Young Boys und den FC St. Gallen, Rang 5 in der Tabelle: Der FC Basel ist drauf und dran, nach schwierigen Jahren die Rückkehr an die Spitze zu schaffen.

Web
Kevin Carlos und Dominik Schmid sind zwei wichtige Faktoren für den neuen Schwung beim FCB. © IMAGO / Sports Press Photo

Natürlich, noch ist es nur eine Momentaufnahme und keine Garantie, dass der FCB die Talsohle endgültig durchschritten hat und in der Liga wieder vorne mitmischen wird. Da, wo er vom Stellenwert des Klubs eigentlich auch hingehört. Aber es gibt doch einige Zeichen, die Mut und Hoffnung auf bessere Zeiten und die Rückkehr zum Erfolg machen.

Als Kevin Carlos in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer gegen den FC Luzern das 2:1-Siegtor erzielte, wurde das Joggeli zum Tollhaus. Für den spanisch-nigerianischen Doppelbürger, der Ende August aus Yverdon zum FCB gewechselt hatte, waren es die ersten beiden Tore für die Basler. Und damit auch so etwas wie die Bestätigung, dass er der Mittelstürmer sein kann, der die Lücke nach dem Abgang von Thierno Barry schliesst. Denn Carlos, dieser gemäss FCB-Website 1,86 m grosse und 98 Kilogramm schwere, bullige Stürmer, zeigte nicht nur bei den Treffern, wozu er fähig ist. Mal glänzte er mit einem wuchtigen Kopfball, dann liess er seine Gegner mit Tempo stehen oder überforderte sie mit seiner feinen Technik. Kurz: Der 23-Jährige scheint nach Anlaufschwierigkeiten in Basel angekommen zu sein und zu beweisen, weshalb er in der letzten Saison im Yverdon-Dress gemeinsam mit Chadrac Akolo (St. Gallen) und Zan Celar (Lugano) mit 14 Treffern Torschützenkönig geworden ist.

Shaqiri nimmt Schwung auf

Kevin Carlos nährt die Hoffnung, dass die Basler bald wieder mit Sturm und Drang in der Liga glänzen. Aber es gibt auch andere Silberstreifen am Horizont. Da ist Xherdan Shaqiri, der Rückkehrer, der immer besser in Fahrt kommt, aktuell keine Wadenprobleme hat und gegen St. Gallen so gut im Basler Kollektiv eingebunden war und funktionierte, wie nie seit seinem Heimkommen. Wozu Shaqiri, dieser geniale Instinktfussballer, fähig ist, ist hinlänglich bekannt – und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er seinen ersten Meisterschaftstreffer in dieser Saison erzielt und seinen Kollegen mit Zuckerpässen Tore ermöglicht.

«Die Offensiv-Tendenz ist steigend», erklärte auch Coach Fabio Celestini nach dem Sieg gegen St. Gallen. Er habe zwar nie daran gezweifelt, «aber Erfolgserlebnisse helfen bei diesem Prozess». Und: «Die Mannschaft ist in einem sehr guten Flow. Wir brauchen Geduld und Zeit.» Wobei beides im Spitzenfussball bekanntlich nur äusserst selten vorhanden ist.

In der Offensive ist der FCB bemerkenswert aufgestellt und kann mit dem Rest der Liga mithalten, zumal neben Carlos und Shaqiri auch andere Akteure wie Albian Ajeti, Bénie Traoré oder Bradley Fink wissen, wo das gegnerische Tor steht. Entscheidend wird sein, wie sich die Defensive präsentiert und wie sich die grösstenteils jungen Spieler entwickeln, denn der FCB stellt mit einem Durchschnitt von 24,1 Jahren hinter Lausanne (23,9) das zweitjüngste Team der Liga.

Doch auch da ist Optimismus angebracht, dass routiniertere Spieler als Leithammel vorangehen. Goalie Marwin Hitz verfügt über einen prall gefüllten Rucksack an Erfahrung und auch mit 37 Jahren noch über viel Klasse. Adrian Barisic ist zweikampfstark und für seine erst 23 Jahre ziemlich abgebrüht. Und Dominik Schmid blüht seit seiner Rückkehr von GC im Sommer 2023 immer mehr auf, ist zu einem Führungsspieler und einem sicheren Wert geworden und ist im Blickfeld von Murat Yakin. Gegen St. Gallen überzeugte er einmal mehr auch mit seinen Rushes auf der linken Seite und als Passgeber.

So weit, so gut. Die Perspektiven stimmen beim FCB, der vor nicht allzu langer Zeit noch sportlich auf der Intensivstation lag und nun kurz davor steht, das Spital verlassen zu können. Die nächste Chance, um diese Aufwärtstendenz fortzusetzen und den Tunraround zu manifestieren, bietet sich am Samstag im Auswärtsspiel gegen den FC Winterthur. Gleichzeitig ist aber auch klar: Endgültig über den Berg ist der FCB nicht, die Gefahr eines Rückfalls ist noch nicht gebannt. Dafür braucht es weitere Siege und Erfolgserlebnisse.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss