Der FCB ist aufgesprungen: Das Trainerkarussell in der Super League rollt an
Wochenlang wurde darüber spekuliert, jetzt ist der Wechsel auf der Basler Trainerbank Tatsache: Ludovic Magnin wird Nachfolger von Fabio Celestini, dessen Zeit in Basel am vergangenen Freitag endete. Eine spannende Personal-Rochade beim Double-Sieger, deren Auswirkungen auch bei anderen Klubs der Super League zu spüren sein werden.
Hat sich Celestini verpokert?
Klar, die Zeit nach einem Double-Gewinn ist für gewöhnlich nicht die schlechteste, um sich als Schweizer Trainer Gedanken über einen Klubwechsel zu machen. Umso mehr, wenn man bis dato wie Fabio Celestini über eine eher überschaubare Vita verfügte (ein Cupsieg 2021) und noch vor wenigen Wochen zumindest medial in Frage gestellt wurde. So war einigermassen nachvollziehbar, dass sich der gebürtige Lausannois in den letzten Wochen nicht verbindlich zu einer Zukunft in Basel bekannte, zumal sich in Spanien eine neue, attraktivere Türe zu öffnen schien. Doch dann blieb diese Türe zu und trotzdem verkündete der FC Basel vergangenen Freitag das Ende der Zusammenarbeit mit dem 49-Jährigen – auf dessen eigenen Wunsch. Das mag prinzipientreu vom Romand gewesen sein, sicher war es aber auch riskant. Bereits wird über ein Engagement in Russland spekuliert. Vermutlich aber gab es für Celestini in Basel ohnehin kein Zurück mehr. Die wochen-, ja sogar monatelangen Gerüchte um seine Person legen auf alle Fälle nicht den Schluss nahe, dass sich der FC Basel mit letzter Überzeugung und Konsequenz um einen Verbleib des ehemaligen Nationalspielers bemüht hat.
Gestatten, Ludovic Magnin
Nun also darf sich mit Ludovic Magnin ein weiterer Vaudois am Rheinknie versuchen. Der 46-Jährige arbeitete zuletzt in Lausanne solide, liess einen attraktiven Fussball spielen, grosse Erfolge aber kann er in seiner Karriere bislang nicht vorweisen. Ein Cupsieg mit dem FCZ (2018), der aber bis zum Viertelfinale von Uli Forte vorgespurt wurde. Und eine erfolgreiche Mission als Feuerwehrmann beim österreichischen Bundesligisten SCR Altach, dem er mit 15 Punkten aus 13 Spielen zum Ligaerhalt verhalf. Doch vielleicht ist das auch alles gar nicht so wichtig, denn schliesslich waren die kritischen Stimmen auch bei der Verpflichtung von Fabio Celestini nicht zu überhören. Jenem Celestini, dem es im Anschluss als erstem FCB-Trainer seit Urs Fischer gelingen sollte, die Bebbi im Lauf seiner Amtszeit wieder an die nationale Spitze zu führen. Doch schliesslich zeigt die Causa «Urs Fischer» eben halt auch: Nicht immer ist die Trennung von einem Double-Sieger die beste Idee, um einen Fussballklub nachhaltig nach vorne zu bringen.
Lausanne am Zug – und GC?
Mit bescheideneren Zielen dürfte man sich derweil bei Lausanne-Sport und GC zufrieden geben. Insbesondere bei den Zürchern liegt der Fokus aktuell weniger darauf, einen Titelkandidaten zu formen, sondern es geht ganz einfach einmal darum, eine kompetitive Mannschaft zusammenzustellen. Rund ein Dutzend Spieler müssen dabei von Sportchef Alain Sutter ersetzt werden, da wäre die Ernennung eines Trainers für die kommende Saison durchaus hilfreich. Aktuell aber fehlt dieser, möglicherweise auch, weil Lausanne-Sport allerspätestens seit dem heutigen Tag im gleichen Teich fischt. Von den Waadtländern ist bekannt, dass sie ein Auge auf Peter Zeidler geworfen haben, jenem Zeidler, der zwischen 2018 und 2024 gemeinsam mit Sutter den FC St. Gallen zum zwischenzeitlichen Titelkandidaten entwickelte (Vize-Meister 19/20, Cupfinalist 2021 und 2022) und der seit seiner Zeit in Frankreich (FC Tours, FC Sochaux) fliessend französisch spricht. Gegen eine ähnliche Entwicklung hätte man mit Sicherheit auch in Lausanne nichts einzuwenden, zumal es fast schon überraschen würde, würde Sutter bei seiner ersten GC-Trainernomination auf einen «alten» Bekannten wie Zeidler zurückgreifen. Nach sechs Jahren in St. Gallen, dürfte sich der Berner für seinen Start in Zürich einen neuen Namen an seine Seite holen.