Trotz der starken Leistungen von Donnarumma in der Vorsaison droht in diesem Sommer der grosse Knall.
Das wäre der Wechsel-Hammer schlechthin! Verlässt Gianluigi Donnarumma Paris Saint-Germain noch in diesem Transferfenster?
Die Pariser beschäftigen sich hinter den Kulissen bereits mit einem Nachfolger. Luis Campos, strategischer Berater, baggert intensiv an Lucas Chevalier. Der 23-jährige Schlussmann vom Ligarivalen Lille OSC soll für bis zu 50 Millionen Euro an die Seine wechseln. Campos kennt Chevalier noch sehr gut aus seiner Zeit als Sportdirektor bei den Doggen (2017 bis 2020) und will ihn unbedingt haben.
"Wenn Chevalier kommt, wird Donnaruma gehen. Im WM-Jahr kann er sich nicht erlauben, ein Jahr auf der Bank zu sitzen. Luis Enrique ist sich sicher, dass Chevalier genauso gut, wenn nicht sogar besser ist als Donnarumma - vor allem beim Abfangen von Flanken, im Aufbauspiel und beim Spielverständnis", erklärt Frankreich-Experte Patrick Guillou gegenüber Sky Sport die Hintergründe zum möglichen Donnarumma-Abschied.
Chevalier als grosser Stern am Torwart-Himmel
Chevalier, der in der abgelaufenen Saison zum besten Torhüter in der Ligue 1 gewählt wurde, kassierte in 34 Ligaspielen lediglich 36 Gegentore. Nur PSG (35) hatte dort einen besseren Wert. "Chevalier ist sehr gut und steht bei vielen Topvereinen auf dem Radar. Er hat sehr gute Reflexe und ist sehr gut im Eins-gegen-eins. Mit dem Fuss ist Chevalier sehr sicher und ruhig, Enrique will genau so einen Torwart, der auch mitspielt", verrät Guillou.
Campos versucht, Chevalier schon seit zwei Jahren zu PSG zu holen. In Lille arbeitete Chevalier bereits in jungen Jahren mit Maik Maignan zusammen und schaute sich dabei vieles ab. Nach einer erfolgreichen Leihe zum FC Valenciennes in die Ligue 2 ist der 1,89-Meter-Mann seit der Saison 2022/23 die Nummer eins beim LOSC. Auch Nationaltrainer Didier Deschamps hat die Leistungen des Senkrechtstarters registriert und im vergangenen November erstmals für die Equipe Tricolore nominiert. Mittlerweile ist Chevalier bei Deschamps die Nummer zwei hinter Maignan.
"In der vergangenen Spielzeit hat er in den Topspielen der Champions League phänomenal gehalten. In seiner jungen Karriere hat er bis jetzt den grossen Druck meistern können. Chevalier interpretiert das Torwartspiel aus einer Art Libero-Rolle. Er macht den Raum zu, damit die Innenverteidiger noch höher stehen können. Chevalier spielt den ersten kurzen Pass stets mit viel Risiko, er kann aber auch sehr gut den Chipball auf seine Aussenverteidiger spielen", meint Guillou.
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PSG will Konkurrenzkampf vermeiden
Der 55-Jährige, der zu seiner aktiven Zeit als Verteidiger unter anderem in der Bundesliga für den VfL Bochum gespielt hatte, machte zudem deutlich, dass PSG ein Szenario wie nach Donnarummas Ankunft im Jahr 2021 vermeiden möchte. Damals lieferte sich der Neuzugang mit Keylor Navas einen harten Kampf um die Nummer eins im Tor. Erst in seinem zweiten Jahr konnte sich Donnarumma endgültig durchsetzen. Und nun?
"Donnarumma hat noch Vertrag bis 2026. Er wollte letztes Jahr verlängern, das hat nicht geklappt. Will PSG jetzt noch mal vier Jahre mit ihm zusammenarbeiten? Dabei geht es natürlich wie immer auch um das Geld. Donnarumma will nach diesen fantastischen vergangenen sechs Monaten mehr Gehalt. PSG will dasselbe bezahlen, sogar den Bruttobetrag reduzieren. Donnarumma würde dasselbe Gehalt kriegen, nur halt mit Prämien und Einsatzprämien. Das ist ein Streitpunkt", resümiert Guillou. Mit einem Verkauf würde PSG eine Ablöse generieren und einen ähnlichen Fall wie bei Kylian Mbappe vermeiden.
Die Torwartposition ist zudem "der einzige Posten in der Mannschaft, bei der Luis Enrique nicht zugestimmt hat. Donnarumma war schon da, bevor er PSG-Trainer wurde", so der Frankreich-Experte weiter. Zwischen dem Coach und seinem Keeper hat es in der Vorsaison auch schon mal geknallt. Bei der 0:1-Niederlage in der Königsklasse beim FC Bayern setzte Luis Enrique überraschend auf Ersatztorhüter Matvey Safonov. Donnarumma sass auf der Bank und war darüber wenig begeistert.
Verlässt Donnarumma Paris schon bald?
Dort möchte er sich auf keinen Fall wiederfinden, wenn PSG am 13. August (21 Uhr) den europäischen Supercup gegen Europa-League-Sieger Tottenham Hotspur bestreitet. Der 26-jährige Donnarumma hatte mit seinen überragenden Vorstellungen und dem erstmaligen Titelgewinn von Paris in der Champions League einen entscheidenden Anteil daran, dass die Franzosen in Udinese um den ersten Titel der neuen Saison spielen.
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Allerdings könnte Chevalier dann bereits schon im PSG-Kader stehen. Lille sucht schon einen neuen Torwart und Chevalier winkt ein Fünfjahresvertrag beim Dauermeister der Ligue 1. Am 6. August ist Trainingsauftakt in Paris.
Mit Donnarumma?