Für Sky Sport Reporter Dennis Bayer geht der VfB bei Nick Woltemade volles Risiko. Ein Kommentar.
Der VfB Stuttgart geht in der Personalie Nick Woltemade all-in. Die Stuttgarter sind in ihren Forderungen hart geblieben und haben ihre Ziele erreicht. Wie von den Verantwortlichen immer angekündigt, hat der VfB den Nationalstürmer gehalten. Stuttgart wollte Woltemade nie abgeben, das ist bis zum Ende (Stand jetzt) auch so geblieben.
Im entscheidenden Meeting am Mittwoch haben die Stuttgarter ihre Schmerzgrenze von 75 Millionen Euro kommuniziert, der FC Bayern München ist darauf nicht eingestiegen. Egal, ob dieser Preis jetzt gerechtfertigt ist oder nicht: Es kann bei einem Transferpoker immer passieren, dass sich die Parteien nicht einigen.
Woltemade muss mit dem Druck umgehen
Trotzdem geht der VfB mit diesem Vorgehen volles Risiko. Obwohl der Deal vorerst gescheitert ist, hat Nick Woltemade jetzt den Rucksack eines 75-Millionen-Spielers auf. Mit diesem Druck muss der 23-Jährige umgehen. Dazu ist Stuttgart in der Offensive sehr gut besetzt. Deniz Undav ist Publikumsliebling und so gut in Form wie schon lange nicht mehr. Dazu gesellt sich Ermedin Demirovic, der Topscorer aus der vergangenen Saison.
Alle drei haben gute Argumente für einen Startelfeinsatz auf ihrer Seite und sehen sich auch in dieser Rolle. Diese Situation muss Trainer Sebastian Hoeness jetzt gut moderieren, ansonsten droht die Gefahr, den Marktwert von mindestens einem dieser Spieler zu schmälern. Dazu kommt die Gefahr der Unzufriedenheit, die im schlimmsten Fall auf die Stimmung innerhalb der gesamten Mannschaft abstrahlen kann.
Durchaus fraglich ist auch, ob für Nick Woltemade jemals wieder so viel Geld auf den Tisch gelegt werden sollte.
Stand jetzt ist der VfB Stuttgart der Gewinner dieses Transferpokers. Die kommende Saison wird zeigen, ob sich das Risiko auszahlt oder nach hinten losgeht.