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«Die grossen Spiele sind für mich gemacht»

Andy

Es gibt Dinge, die kann man nicht lernen, die beherrscht man einfach. So ist es bei Xherdan Shaqiri und seinem Zauberfuss. Er rettete der Schweiz einen Punkt gegen Schottland – und sicherte seinem Team wohl die Achtelfinal-Qualifikation.

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Xherdan Shaqiri feiert sein 32. Tor im 124. Länderspiel. © KEYSTONE/EPA/Friedemann Vogel

26 Minuten waren gespielt, da dankte Shaqiri das Vertrauen von Trainer Murat Yakin, der ihm im Vergleich zum Startsieg gegen Ungarn das Vertrauen schenkte und statt Kwadwo Duah einsetzte. In jenem Moment zeigte Shaqiri seinen guten Riecher, als er einen Fehler in der schottischen Hintermannschaft vorausahnte. Und dann glänzte er mit seinem linken Zauberfuss, versenkte den Ball in der linken oberen Torecke – Schweizer Massarbeit par excellence und schlicht unhaltbar.

Damit setzte Shaq eine beeindruckende Serie fort. Seit der WM 2014 hat er an allen Welt- und Europameisterschaften mindestens einmal getroffen. Keinem anderen europäischen Spieler ist dies gelungen; einzig Cristiano Ronaldo könnte dieses Kunststück ebenfalls schaffen, wenn er in Deutschland auch noch ein Tor erzielt.

«Wir wissen, was wir an Shaq haben», sagte Nationaltrainer Murat Yakin im Vorfeld des Turniers. «Er kann mit seinem Fuss Spiele entscheiden.» Und Shaqiri hatte da gesagt: «Es ist wichtig, einen Spieler auf dem Platz zu haben, der aus dem Nichts ein Tor schiessen kann.» Wie wahr! 

Der Mann für die besonderen Momente

Shaqiri steht nun bei zehn Treffern an EM- und WM-Turnieren – es ist eine Schweizer Bestmarke, für die der Basler 22 Einsätze brauchte, für die anderen 21 Tore im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft waren es 102 Partien. Diese Zahlen zeigen: Shaqiri ist der Mann für die besonderen Momente. Oder wie er selber nach dem Match schmunzelnd sagte: «Ich glaube, die grossen Spiele sind für mich gemacht.» Und Verteidiger Fabian Schär ergänzte: «Ein brutales Tor von ihm, und auch der Instinkt, den er da einmal mehr beweist, ist einmalig.»

Und sein Instinkt war für die Nati eminent wichtig. Denn Shaqiri brachte die Schweizer ins Spiel zurück, nachdem sie in der 13. Minute 0:1 in Rückstand geraten waren, als Fabian Schär einen Schuss von Scott McTominay ins eigene Tor abgefälscht hatte. Shaqiri erfüllte so auch die Erwartungen seiner Familie, die ihm vor der Abreise gesagt hatte, dass er sicher auch an dieser EM wieder etwas Spezielles machen werde. Diese Aufgabe kann er nach seinem Traumtor von der Bucket-List streichen. «Es war ein Fehler des Gegners, den ich knallhart ausnützen wollte. Er war perfekt geschossen, ein wichtiges Tor – und ein sehr schönes», sagte Shaqiri nach dem Spiel.

Es war keine Gala der Schweizer. Oder wie Fabian Schär nach dem Match sagte: «Die Schotten haben es uns mit den Fans im Rücken und über den Kampf sehr schwer gemacht. Schlussendlich ist es ein Punkt, den wir mitnehmen. Ich denke, wir hatten über die gesamten 90 Minuten mehr Chancen, um zu gewinnen. Wir haben ein unglückliches Tor bekommen. Es ging alles sehr schnell. Das kann passieren.»

Aber mit dem gewonnenen Punkt können Murat Yakin und sein Team gut leben. Denn sie befinden sich vor dem letzten Gruppenspiel in einer komfortablen Lage. Zum Abschluss der Gruppenphase trifft die Schweiz am Sonntag (21.00 Uhr) in Frankfurt auf Gastgeber Deutschland und kämpft um den Gruppensieg. Zeitgleich treffen in Stuttgart Schottland und Ungarn aufeinander. Die Schotten könnten nach Punkten noch gleichziehen, durch die 1:5-Niederlage gegen Deutschland haben sie im Vergleich mit der Schweiz aber eine grosse Hypothek: +2 für die Schweiz, -4 für Schottland vor den letzten Spielen. Und wenn da die Schotten die Schweizer doch noch einholen würden, hat die Nati mit vier Punkten gute Chancen, sich als einer der vier besten Gruppendritten zu qualifizieren.

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