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Die Langsamstarter: Fünf Teams, die dringend zulegen müssen

Patrick

Fünf Runden sind in der Saison 25/26 grösstenteils gespielt und noch immer stehen fünf Super-League-Teams mit drei oder weniger Punkten da. Höchste Zeit also, um endlich Fahrt aufzunehmen, wenn der verschlampte Saisonstart nicht in eine handfeste Krise münden soll. Doch wo genau drückt der Schuh? Unser Blick auf die aktuellen Kellerkinder.

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Seit einem halben Jahr am Boden: Amir Saipi (l.), Ousmane Doumbia und der FC Lugano © Keystone / Pablo Gianinazzi

FC Winterthur (Rang 12, 2 Punkte)

Eigentlich sah der FCW schon in der Vorsaison wie der sichere Absteiger aus. Elf Punkte betrug der Rückstand auf das rettende Ufer nach 28 von 38 Runden, ehe die grosse Wende mit 20 Punkten aus den verbleibenden zehn Spielen und ganz viel Hilfe der Konkurrenz doch noch eintrat. Nun aber stehen die Eulachstädter erneut mit dem Rücken zur Wand, mussten den Sommer über diverse Leistungsträger ziehen lassen (u.a. Christian Gomis, Matteo Di Giusto, Tobias Schättin) und wurden zu allem Überfluss auch von der Verletzungshexe (Loic Lüthi und Nishan Burkart) nicht verschont. Das Resultat: Winti wirkt aktuell so instabil, wie noch nie in der Ära Forte und kann von Glück sagen, überhaupt irgendwie zwei Punkte gewonnen zu haben. Immerhin hat der FCW nun auf dem Transfermarkt noch einmal reagiert, mit Francis Momoh (ex-GC), Bafodé Dansoko (aus der zweiten belgischen Liga) und dem bislang allerdings nicht fitten luxemburgischen Internationalen Marvin Martins nachgebessert. Ob das genügt, um den bislang plan- und zahnlosen Winterthurer Offensiv- und Defensivabteilungen neues Leben einzuhauchen?  Beides wird notwendig sein, falls sich Winti von den Plätzen 11 und 12 lösen möchte.  

 

Servette FC (Rang 11, 2 Punkte)

Unruhe in der Führungsetage, ein schneller Trainerwechsel und Neuzugänge, die bislang maximal einen Bruchteil der in sie gesetzten Erwartungen erfüllen konnten. Beim Blick nach Genf erkennt quasi ein Blinder, dass es kriselt – dabei haben wir noch gar nicht erwähnt, dass die Grenats in vier Meisterschaftsspielen noch sieglos und im Europacup bereits ausgeschieden sind. Was kommt nun? Neo-Trainer Jocelyn Gourvennec und seine Männer müssen versuchen, auf dem zuletzt gegen den FC Luzern gewonnen Punkt aufzubauen und so wieder zum Selbstvertrauen und zum Selbstverständnis der letzten Jahr zu finden. Mit Spielern wie Cognat, Stevanovic, Antunes, Rouiller, Mall, Mazikou, Severin oder Ondoua ist noch einiges von jenem Gerüst da, dass den Genfern zuletzt die Vizemeisterschaft und den Cuptitel brachte. Was fehlt, ist das Sturmduo Kutesa/Crivelli. Eventuell können hier der nachträglich verpflichtete Florian Ayé (von Auxerre) oder Sommer-Neuzugang Samuel Mraz in die Bresche springen. Der Slowene startete mit zwei Toren in den ersten beiden Pflichtspielen eigentlich gut in die neue Saison, wurde zuletzt aber u.a. auch von einer Verletzung gebremst. Im Idealfall kommen er oder Sturmkollege Ayé aber schon morgen Abend beim Gastspiel in Zürich wieder ins Rollen.

 

FC Lugano (Rang 10, 3 Punkte)

Eigentlich war sie doch schon fast geschafft, die so dringend benötigte Trendwende. Denn nach drei wettbewerbsübergreifenden Niederlagen zum Saisonstart, schien der FC Lugano mit Siegen gegen den FC Basel und NK Celje auf den Erfolgspfad zurückgefunden zu haben. Doch dann kamen die Cup-Blamage in Cham sowie ein 1:3 bei YB. Natürlich, in Bern kann man verlieren, aber klar ist auch, dass der ungenügende Saisonstart mit dem Aus in Cup und Europacup sowie bereits zehn Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze im Tessin nicht gerade für Feststimmung sorgt. Insbesondere, nach der bereits ähnlich enttäuschend verlaufenden Rückrunde in der Vorsaison. Wer oder was kann also helfen? Die im Sommer geholten Routiniers Ezgjan Alioski und Kevin Behrens bislang nicht, zudem verlor der Kader durch den Abgang von Albian Hajdari (zu Hoffenheim) und Stürmer Shkelqim Vladi (zu St. Gallen) weiter an Substanz. Kommt die Rettung also aus Bern? Von dort wechselte kurz vor Transferschluss Keeper David von Ballmoos über den Gotthard, der in Bern vor seiner sportlichen Degradierung als Captain agierte und in Lugano für mehr Stabilität und Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition sorgen soll. Im Idealfall als der Mann, der Amir Saipi dabei hilft, wieder zur alten Form aufzulaufen, im weniger idealen Fall als der Mann, der ihn zwischen den Pfosten ersetzt. Klar ist, dass die Bianconeri nicht auf eine verlässliche Nr. 1 verzichten können, wenn sie wieder zur alten Stärke zurückfinden möchten.

 

Keystone_Salvatore Di Nolfi_bislang bemüht aber noch erfolglos_Servette und die grasshoppers (in blau-weiss)
Bislang bemüht, aber noch erfolglos: Servette und die Grasshoppers (Keystone / Salvatore Di Nolfi)

Lausanne-Sport (Rang 9, 3 Punkte)

Auch der Klub, der im Fussballjahr 2025/2026 bislang für das grosse Schweizer Ausrufezeichen auf europäischer Bühne gesorgt hat, ist Teil der kleinen Ansammlung an Klubs im Tabellenkeller. Gut genug, um im Conference-League-Playoff das haushoch favorisierte Besiktas Istanbul auszuschalten, zu schlecht, um in der Super League in Duellen mit Winterthur, Thun, Zürich und St. Gallen mehr als einmal als Sieger vom Platz zu laufen. Und anstatt die auf europäischer Ebene gesicherten Zusatzeinnahmen in neue Kräfte zu investieren, lässt Lausanne dieser Tage gefühlt das halbe Kader das Weite suchen. Weg sind der vormalige Captain Noë Dussene (zurück nach Belgien), Topskorer Kaly Sène (in die englische Championship) und natürlich das verletzte Supertalent Alvyn Sanches (zu YB), gesperrt der zweifache Saisontorschütze Gaoussou Diakité. Keine guten Vorausseztungen vor dem Spiel beim direkten Konkurrenten GC, in dem die Waadtländer unbedingt wieder einmal etwas Zählbares mitnehmen sollten. Aber vielleicht hilft den Lausannois ja die Tatsache, dass sie nach den Entwicklungen der letzten Wochen mit dem Rücken zur Wand stehen. Aus einer ähnichen Ausgangslage war der Mannschaft von Neo-Trainer Peter Zeidler auch der Coup in Istanbul gelungen.

 

GC (Rang 8, 3 Punkte)

Für einmal haben die Verantwortlichen der Zürcher Grasshoppers Wort gehalten. „Jung und günstig“ werde die neue Mannschaft sein, verkündete Sportchef Alain Sutter im Anschluss an den in der Barrage gesicherten Ligaerhalt im Mai. Jung und günstig ist das GC-Kader nun auch geworden, z.T. mit einem Durchschnittsalter von unter 22 Jahren, wie beim Gastspiel in Basel. Dass der mit diversen ausländischen Nachwuchstalenten (Jonathan Asp Jensen, Pantaleo Creti, Dorian Paloschi, Lovro Zvonarek, Matteo Mantini) und Eigengewächsen (Samuel Marques, Loris Giandomenico, Simone Stroscio, Tim Meyer, Yannik Bettkober, Leart Kabashi) gespickten Mannschaft deshalb zuweilen noch die Konstanz abgeht, war abzusehen, nicht aber das vermeintliche Leistungsträger wie die erfahreneren Alan Arrigoni und Tomas Veron Lupi bislang nicht auf Touren kommen. Als Folge dessen sind die Hoppers meist nicht in der Lage, ihr Spiel über mehr als eine Halbzeit durchzuziehen, was mit ein Grund dafür ist, dass GC bereits dreimal in dieser Spielzeit nach Führung noch Punkte abgab. Ob man mit etwas mehr Erfahrung und Resilienz besser dastehen würde? Die kommenden Woche werden Hinweise darauf liefern. Captain Abrashi dürfte nach zuletzt fünfwöchiger Verletzungspause bald zurückkehren und mit Abdoulaye Diaby (ex-St. Gallen) und Oscar Clemente (aus Spaniens Segunda Division) wurden zuletzt sowohl zusätzliche Physis als auch Erfahrung eingekauft. Ob das reicht, um gegen Lausanne am Sonntag den ersten Saisonsieg einzufahren?

 

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