Die Schweizer in den Top 5-Ligen: Erfolgreicher Xhaka-Poker – Sommer siegt im Spitzenkampf

Deutschland

Bayer und die Bayern gewinnen am 20. Spieltag ihre Spiele und haben alles für den Spitzenkampf am kommenden Samstag angerichtet, wenn Leader Bayer die zwei Punkte zurückliegenden Bayern empfängt. Bayern Leverkusen löste die Pflichtaufgabe auswärts gegen Aufsteiger und Schlusslicht Darmstadt souverän, gewann dank zwei Toren des Nigerianers Nathan Tella 2:0. Granit Xhaka spielte bei Bayer durch, war beim 16. Sieg im 20. Bundesligaspiel dieser Saison (dazu kommen vier Remis) einer der besten Spieler auf dem Platz. Und vor allem ging auch der Poker von Trainer Xabi Alonso auf: Denn vor dem Spiel war spekuliert worden, ob der Spanier seinen Spiritus Rector draussen lassen würde, da Xhaka mit vier gelben Karten vorbelastet war und bei einer weiteren Verwarnung gegen die Bayern gesperrt wäre. Doch der Coach ging volles Risiko, Xhaka spielte 89 Minuten mit – und sah nicht Gelb.

«Wir waren nicht sicher, ob ich spielen soll oder nicht», erklärte der Schweizer nach dem Spiel: «Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich mittlerweile schon ein bisschen mehr Erfahrung habe, dass ich auf jeden Fall vorsichtig sein werde. Und Gott sei Dank hat das gut geklappt.» Für Xhaka & Co. steht nun eine äusserst wichtige Woche an: Am Dienstag trifft er mit Bayer im Pokal-Viertelfinal auf Stuttgart, am Samstag in der Liga auf die Bayern. Es sei eine «spannende Woche», so Xhaka, der als Ziel ausgab: «Im Pokal eine Runde weiterkommen und dann kommt das grosse Spiel gegen die Bayern, wo wir unseren Fans etwas geben wollen.»

Aber auch die Bayern scheinen bereit zu sein. Gegen Gladbach gerieten die Münchner wegen eines Treffers von Nati-Verteidiger Nico Elvedi zwar in Rückstand, setzten sich aber gegen das Team von Gerardo Seoane, der weiterhin auf den verletzten Keeper Jonas Omlin verzichten muss, dank Toren von Aleksandar Pavlovic, Harry Kane und Matthijs de Light doch noch standesgemäss durch. Es war übrigens der 500. Pflichtspielsieg für Bayern-Legende Thomas Müller.

Auf Platz 3 in der Tabelle folgt der VfB Stuttgart, der auswärts gegen den SC Freiburg, der zuvor sieben Heimspiele in Serie ungeschlagen gewesen war, mit 3:1 gewinnen konnte. Bemerkenswert: Bei den Stuttgartern bestritt Innenverteidiger Leonidas Stergiou sein erstes Bundesligaspiel über 90 Minuten, da er den am Knie verletzten Dan-Axel Zagadou ersetzte. Wird der Kreuzbandriss des Franzosen, für den die Saison bereits beendet ist, zum Glück für Stergiou? Unmittelbar hinter dem VfB belegt Dortmund in der Tabelle Rang 4. Die Borussia musste allerdings einen Rückschlag hinnehmen, kam nach zuletzt drei Siegen in Serie auswärts gegen Heidenheim nur zu einem 0:0. Bei den Dortmundern fehlte Goalie Gregor Kobel krank.

Brenzlig wird die Situation langsam aber sicher für Mainz. Das Team mit Captain Silvan Widmer und in der Schlussphase wieder mit Edimilson Fernandes, der zuletzt angeschlagen gefehlt hatte, verlor daheim gegen Bremen mit 0:1. Die Mainzer liegen nun sechs Punkte hinter Union Berlin und dem ersten Nichtabstiegsplatz – ein Sieg am Mittwoch im Direktduell gegen den Ex-Klub von Urs Fischer ist da schon fast Pflicht.

Im Kampf gegen hinten gab es dagegen für Bochum und Augsburg im Direktduell je einen Punkt. Die Bochumer, bei denen Innenverteidiger Noah Loosli nicht im Kader figurierte, lagen lange in Führung, ehe der frühere St. Galler Ermedin Demirovic in der Nachspielzeit für die Augsburger ausglich, bei denen Kevin Mbabu durchspielte und Ruben Vargas zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde. Eine schwierige Zeit macht momentan Cédric Zesiger in Wolfsburg durch: Beim 2:2 gegen Hoffenheim sass der Verteidiger zum vierten Mal in Folge während 90 Minuten nur auf der Bank.

England

Vier Tage nach dem vermeintlichen Befreiungsschlag mit dem 3:1-Sieg auswärts gegen Aston Villa, bei dem Fabian Schär Matchwinner war, musste Newcastle in der Premier League schon wieder einen Rückschlag hinnehmen. Schär & Co. führten daheim gegen Aufsteiger Luton Town 1:0 und 2:1, lagen nach 62 Minuten gegen den Drittletzten aber plötzlich 2:4 im Hintertreffen, retteten aber beim Acht-Tore-Spektakel mit einem 4:4 wenigstens noch einen Punkt. Damit liegen die Magpies jedoch bereits elf Punkte hinter einem europäischen Platz und weit weg von den eigenen Erwartungen.

Ebenfalls zu einem Punktgewinn reichte es Burnley mit Zeki Amdouni gegen Fulham. Der Schweizer Natistürmer wurde nach 63 Minuten beim Stand von 0:2 ausgewechselt – und sein Ersatz David Fofana, zuletzt noch bei Union Berlin, erzielte für den Aufsteiger die beiden Tore zum 2:2. In der Tabelle liegt Burnley weiterhin auf dem zweitletzten Platz – acht Punkte hinter Rang 17, der für den Ligaerhalt reichen würde.

Erst heute Abend spielt Manchester City auswärts gegen Brentford und hat die Chance, mit einem Sieg zum Tabellenzweiten Arsenal aufzuschliessen, der im Spitzenkampf Liverpool mit 3:1 besiegte. Die Reds sind zwar mit zwei Punkten Vorsprung weiterhin Leader, liegen aber nach Verlustpunkten einen Zähler hinter den Citizens, bei denen Manuel Akanji nach seiner Verletzungspause wieder zur Verfügung steht.

Italien

Yann Sommer und Inter Mailand konnten im Spitzenkampf Juventus Turin mit 1:0 bezwingen, den Vorsprung auf vier Punkte ausbauen – bei einem Spiel weniger notabene – und sich so dem Meistertitel weiter annähern. Die Entscheidung fiel in der 37. Minute, als Juve-Verteidiger Federico Gatti mit einem Eigentor Inter in Führung schoss. Dabei blieb es auch, weil Juventus offensiv viel zu harmlos war und Inter-Goalie Yann Sommer so praktisch nichts zu tun hatte.  Sommer bestritt in der laufenden Saison für Inter Mailand mittlerweile 22 Ligaspiele, wurde nur gerade zehnmal bezwungen und spielte 14 mal zu-Null. Eine herausragende Statistik!

Auf Rang 3 liegt der Stadtrivale AC Milan, der auswärts zu einem 3:2-Sieg gegen Frosinone kam. Nati-Stürmer Noah Okafor wurde nach gut einer Stunde eingewechselt, konnte sich aber nicht als Torschütze auszeichnen.

Nach vier sieglosen Spielen feierte der FC Bologna endlich wieder einen Dreier. Beim 4:2-Sieg gegen Sassuolo spielte Remo Freuler durch und wurde Michel Aebischer nach einer knappen Stunde – und drei Minuten, nachdem er zum fünften Mal in dieser Saison verwarnt worden war – ausgewechselt. Bologna, bei dem Dan Ndoye weiterhin verletzt fehlte, belegt in der Serie A Rang 5, drei Punkte hinter dem viertplatzierten Atalanta und einem Champions League-Platz.

Für Nati-Verteidiger Ricardo Rodriguez endete der Arbeitstag frühzeitig. In der Partie seines FC Torino gegen Salernitana (0:0) musste Captain Rodriguez kurz vor der Pause mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. Wie lange er ausfällt, ist noch nicht bekannt.

Frankreich

In der Ligue 1 kommt die AS Monaco nicht richtig vom Fleck. Das Team von Coach Adi Hütter spielte mit Goalie Philipp Köhn, aber ohne den verletzten Breel Embolo und den gesperrten Denis Zakaria daheim gegen Aufsteiger Le Havre nur 1:1 – es war für die Monegassen in der Liga bereits das dritte Spiel in Folge. Damit liegt Monaco in der Tabelle nur auf Rang 5, vier Punkte hinter dem Tabellenzweiten Nizza, der auswärts gegen das drittklassierte Brest 0:0 spielte. Jordan Lotomba stand bei Nizza 64 Minuten im Einsatz.

Erfolgserlebnisse feierten Yvon Mvogo und Vincent Sierro. Nati-Goalie Mvogo gewann mit Lorient auswärts mit 2:1 gegen Metz und gab die Rote Laterne dank dem ersten Erfolg nach zehn sieglosen Partien in Folge an Clermont ab. Der Walliser Vincent Sierro führte den FC Toulouse als Captain zu einem 3:2-Auswärtssieg gegen Stade Reims, der dem Team im Kampf gegen hinten etwas Luft verschafft.

Über einen Sieg jubeln konnte auch Fabian Rieder. Stade Rennes siegte gegen Montpellier mit 2:1, allerdings verpasste Ex-YB-Akteur Rieder wegen seiner Fussverletzung das Duell mit Becir Omeragic (spielte bei Montpellier durch) und Silvan Hefti (kam nach 68 Minuten ins Spiel). Ebenfalls verletzt passen musste Eray Cömert beim 0:1 von Nantes gegen Lens. Ulisses Garcia verlor mit Marseille auswärts gegen Lyon mit 0:1 und wurde in seinem zweiten Ligue-1-Spiel rund zehn Minuten vor Schluss eingewechselt.  

Spanien

Djibril Sow und der FC Sevilla stehen in Spanien erst heute Abend im Einsatz. Nach fünf sieglosen Meisterschaftsspielen in Serie ist der amtierende Europa League-Sieger gegen Rayo Vallecano auf einen Erfolg angewiesen, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten.