Cheftrainer Nico Kovac mahnt vor dem Duell am Mittwoch (21 Uhr im Liveticker auf skysport.de): "Es gewinnt nicht unbedingt die beste Mannschaft, sondern die, die mit den Bedingungen am besten zurechtkommt."
Gefühlt 41 Grad auf dem Rasen, kaum Wind - Cincinnati stellt den BVB vor eine mentale und physische Belastungsprobe. Kovac beschreibt das Klima als "irregulär", das Spiel sei "eher eine Qual als ein Vergnügen - zumindest für die Spieler."
Die medizinische Abteilung greift zu allen verfügbaren Mitteln: Eiswasser-Handtücher, Abkühlpausen, klimatisierte Kabinen. "Wir monitoren alles, die Jungs tauchen ihre Arme regelmässig in Eiswasser, damit sie nicht überhitzen", so Kovac. Die Anpassung an die Umstände sei "entscheidend, wenn du weiterkommen willst".
Den Trick beim Spiel am Samstag gegen die Mamelodi Sundowns (4:3): die Ersatzspieler nicht auf der Bank in der prallen Sonne zu lassen, sondern in die kühlere Kabine zu schicken, kopierten sogar die Bayern, wie Kovac mit einem Augenzwinkern anmerkte.
Die BVB-Abwehr im Fokus
Neben der Hitze bereitet auch die Defensive Sorgen. Gegen Mamelodi Sundowns - das Spiel fand ebenfalls in Cincinnati statt - leistete sich der BVB zu Beginn eklatante Stellungsfehler - eine Schwäche, die gegen das konterstarke Ulsan HD gefährlich werden könnte.
"Wir müssen höllisch aufpassen. Offene Bälle, fehlendes Absetzen - das darf uns nicht wieder passieren", fordert Kovac. "Wir haben das besprochen und die Basics nochmal ins Gedächtnis gerufen."
Ulsan steht bisher ohne Punkt da, aber der Respekt ist gross: "Das ist eine lauf- und kampfstarke Mannschaft, die tief steht und auf Konter lauert. Ein einfaches Spiel wird das nicht", so Kovac. Ausserdem warnt er auch vor dem Stolz des Gegners: "Wir wissen, dass Südkoreaner sehr stolz sind und bis zur letzten Minute alles geben werden. Darauf müssen wir vorbereitet sein."
Rotation? Ja, aber nicht um jeden Preis
Die hohe Belastung bringt Rotation ins Spiel - aber Kovac will nicht übertreiben. "Ich bin ein Freund davon, gerade bei diesen Temperaturen zu wechseln", erklärt der BVB-Coach, "aber wir sind noch nicht durch. Wir müssen erstmal liefern, bevor wir ans Weiterkommen denken."
Die ganz grosse Umstellung wird also ausbleiben, im Detail wird Kovac sicher umstellen. Zum Beispiel könnte Julian Ryerson für den gegen Mamelodi eher glücklosen Yan Couto wieder in die Startelf rücken.
Einer der sicher fehlen wird, ist Wechselkandidat Jamie Gittens. Er sei "wirklich krank" betonte Kovac, auch wenn er jetzt wieder Diskussionen um das Fehlen des Engländers, der mit Chelsea in Verbindung steht, erwartet.
Der Blick geht nicht zu weit voraus
Ein Gruppensieg wäre wünschenswert, ist aber kein Muss: "Wir können uns den Gegner im Achtelfinale ohnehin nicht aussuchen. Wichtig ist, dass wir morgen gewinnen und weiterkommen", sagt Kovac.
"Ob es dann nach Charlotte oder Atlanta geht - das spielt keine Rolle. Die Gegner, die kommen, sind alle gut."