Die Dallas Stars werden der nächste Gegner von Leon Draisaitl und den Edmonton Oilers in den NHL-Playoffs.
Spiel 6 zwischen den Dallas Stars und den Winnipeg Jets im American Airlines Center war am Samstag die erwartete, umkämpfte Auseinandersetzung. Am Ende siegten die Hausherren dank eines Treffers von Verteidiger Thomas Harley nach 93 Sekunden in der Verlängerung mit 2:1 und zogen dadurch mit 4:2-Siegen in der Best-of-seven-Serie in das Western Conference Finale 2025 ein. Dort kommt es für die Texaner nun zum Aufeinandertreffen mit den Edmonton Oilers rund um den deutschen Eishockey-Superstar Leon Draisaitl.
Stars ein Muster an Konstanz
Die Vertretung aus Dallas steht damit zum dritten Mal in Folge im Conference Finale und zum 14. Mal in der Franchise-Geschichte unter den letzten vier Teams der Stanley Cup Playoffs. Das ist die zweitbeste Bilanz unter den Nicht-Original-Six-Franchises. Nur den Philadelphia Flyers gelang dieses Kunststück mit 16 Teilnahmen noch häufiger. Acht dieser Erfolge gelangen der Organisation seit der Saison 1993/94, als das Franchise der Minnesota North Stars nach Dallas umzog. Seither gehört sie gemeinsam mit den Tampa Bay Lightning und Detroit Red Wings zu den Teams mit den meisten Teilnahmen an Conference Finals in diesem Zeitraum.
Die Stars stehen zugleich zum zweiten Mal in ihrer Geschichte zum dritten Mal in Folge im Conference Finale - das andere Mal gelang ihnen das von 1998 bis 2000, in einer Phase, in der dem Klub sein bisher einziger Stanley-Cup-Gewinn (1999) gelang.
Ungewöhnliche Erfolgsgeschichte
Auch für Stars-Trainer Peter DeBoer setzte sich durch diesen Erfolg eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte fort. Der Coach hat zum achten Mal in seiner Karriere ein Conference Finale erreicht (bisher zwei Siege, fünf Niederlagen). Damit liegt er in der Ligageschichte auf Platz drei der Cheftrainer in der NHL-Expansion-Ära (seit 1967/68). Lediglich Scotty Bowman (16 Mal; 13-3) und Al Arbour (elf Mal; 5-6) gelang dies häufiger.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Liga ein besser trainiertes Team gibt als das, was dieser Trainerstab mit dieser Mannschaft erreicht hat", lobte DeBoer nach dem Weiterkommen zunächst den Gegner aus Winnipeg. „Ich bin vielleicht etwas voreingenommen, weil wir im Westen arbeiten, aber sie haben die Presidents' Trophy gewonnen. Sie schenken dir nichts, sie spielen hart, sie spielen als Team, sie haben eine grossartige Führung. Hut ab vor diesen Jungs."
Beeindruckende Form bei Matchwinner Harley
Harley entschied die finale Begegnung der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 zwischen den Stars und Jets durch ein Powerplay-Tor und löste im Lager der Gastgeber grosse Begeisterung aus. „Es ging alles ziemlich schnell", erinnerte sich Harley im Rückblick. "Ich weiss noch, dass ich ziemlich hoch gesprungen bin vor Freude. Ich glaube, damit habe ich meinen Rekord aus dem Trainingslager gebrochen", scherzte er.
Der Siegtreffer war Harleys viertes Tor in den laufenden Playoffs und zugleich sein erster Treffer in der Verlängerung seiner Karriere. Nach einem Zwei-Punkte-Spiel im sechsten Aufeinandertreffen beider Teams führt der Verteidiger alle Stars-Spieler mit acht Punkten (drei Tore, fünf Assists) in der Serie an. In seinen 13 Playoff-Einsätzen in diesem Frühjahr kommt er auf insgesamt elf Scorerpunkte (vier Treffer, sieben Vorlagen).
Winnipegs starke Saison endet bitter
Für die Gäste aus Winnipeg endete eine Saison, in der sie die Hauptrunde als punktbestes Team der Liga abgeschlossen hatten und dementsprechend mit der Presidents' Trophy ausgezeichnet wurden, nach einem harten, letztlich aber vergeblichen Kampf in Dallas früher als erhofft. „Es ist herzzerreissend", klagte Jets-Kapitän Adam Lowry. „Wir hatten das Gefühl, eine grossartige reguläre Saison hinter uns zu haben. Wir hatten das Gefühl, ein Team zu sein, das weit kommen könnte. Dass es so endet und alles, was an diesem Tag passiert ist, ist einfach sehr emotional. Es ist schwer in Worte zu fassen."
Oettinger pariert 22 Schüsse
Mark Scheifele sass in der entscheidenden Phase der Begegnung wegen eines Fouls an Sam Steel bei einem Konter 15 Sekunden vor Ende des dritten Drittels auf der Strafbank, als Harley mit einem One-Timer aus dem hohen Slot nach einem Pass von Tyler Seguin von unterhalb der Torlinie den Siegtreffer erzielte. Steel hatte den anderen Treffer des Tages für Dallas markiert. Torhüter Jake Oettinger parierte 22 Schüsse für die Stars.
Da tröstete es die Jets wenig, dass ausgerechnet Scheifele für Winnipeg traf - obwohl er am Morgen des Spieltags vom Tod seines Vaters Brad erfahren hatte. Der Center brachte die Jets in der 26. Minute mit 1:0 in Führung, als er einen Abpraller aus dem unteren Slot verwertete und Oettinger die Scheibe durch die Beine schob. „Dass er heute Abend gespielt hat und das auch noch so, ist einfach unglaublich und war eine der beeindruckendsten Leistungen, die ich je gesehen habe. Alle Anerkennung gebührt ihm", zollte Mitspieler Neal Pionk Scheifele seinen Respekt.
Steel gleicht für Dallas aus und Oettinger beeindruckt
Steel glich in der 31. Minute zum 1:1 aus, als er einen Abpraller aus dem linken Anspielkreis direkt verwandelte. Zuvor hatte Hellebuyck einen Schuss von Harley pariert. Goalie Oettinger war im Schlussdrittel gleich mehrfach zur Stelle und bewahrte seine Mannschaft vor einem möglichen Rückstand. So glänzte er unter anderem in der 51. Minute mit einer Parade gegen Mason Appleton, der aus spitzem Winkel abgezogen hatte. Dadurch hielt er sein Team im Spiel und sicherte den Hausherren das Erreichen der Overtime - in der dann Harleys grosse Stunde schlug.
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