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Ein Reisender will sesshaft werden

Andy

Am 22. Juli startet die Super League in die neue Saison. Mit dabei sind einige neue Gesichter, aber auch Rückkehrer. So zum Beispiel Verteidiger Saidy Janko (27) beim BSC Young Boys.

Saidy
Saidy Janko in seinem letzten Spiel für Bochum gegen Leverkusens Moussa Diaby. © IMAGO / Eibner

Bern und die Young Boys sind für den Zürcher Saidy Janko ein bekanntes Pflaster, verbunden vor allem auch mit schönen Erinnerungen und Erfolgen. Er war damals, in der Saison 2019/20, vom FC Porto an YB ausgeliehen worden, bei den Bernern eine fixe Grösse und damit massgeblich daran beteiligt, dass Geld-Schwarz zum zweiten Mal in der Klubgeschichte das Double gewinnen konnte. «Ich wollte unbedingt bei YB bleiben. Doch Porto wollte zu viel. Und so musste ich zurück nach Portugal», erklärte Janko nun gegenüber dem Blick.

Seine Odyssee ging weiter, denn Janko, der über gambische und italienische Wurzeln verfügt, im Besitz des Schweizer Passes ist und sieben Länderspiele für Gambia absolviert hat, war in seiner Karriere bislang vor allem eines: ein Reisender. Seine Stationen bis zu seinem ersten Engagement bei YB waren: FC Zürich (bis und mit U21, aber nie in der ersten Mannschaft), Manchester United, Bolton, Celtic Glasgow, Barnsley, Saint-Etienne, Porto, Nottingham Forest. Und nun kamen weitere dazu: Porto verkaufte den Verteidiger für rund zwei Millionen Euro an Valladolid weiter, wo er zwar regelmässig zum Einsatz kommt, aber am Ende der Saison nur Rang 19 und damit verbunden der Abstieg resultiert. Es folgt eine Saison in der zweiten spanischen Liga, an deren Ende Valladolid den Aufstieg bejubeln kann. Doch Janko ist da nur Nebendarsteller, kommt in der ganzen Saison in der Meisterschaft auf lediglich 630 Spielminuten.

So ist es fast logisch, dass der Defensivspieler weiterzieht, diesmal ist der VfL Bochum sein Arbeitgeber, an den er ausgeliehen wird. In der Bundesliga kommt Janko regelmässig zum Einsatz und spielt die letzten drei Meisterschaftsspiele durch, in denen der VfL gegen Augsburg, Hertha Berlin und Leverkusen sieben Punkte gewinnt und sich so den Ligaerhalt sichert.

«Nun bin ich einfach happy, dass es so gekommen ist»

Und nun kehrt der Weitgereiste zurück nach Bern, hat bei den Young Boys einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Was ein Zeichen dafür ist, dass die Wanderjahre des 27-Jährigen vorbei sein könnten. Für die Berner ist der Transfer finanziell gut realisierbar. Der Vertrag Jankos mit Valladolid, das in der letzten Saison wieder abgestiegen ist, wäre nur noch eine Saison weitergelaufen und so finden sich die beiden Klubs bei einer Ablösesumme von rund einer halben Million Euro. Janko ist nun in erster Linie froh, zurück in der Schweiz und bei YB zu sein, wie er sagt: «Nun bin ich einfach happy, dass es so gekommen ist. Die Umstände stimmen. Und meine Familie ist hier. Mein Bruder, Mami, Papi in Zürich, Grossmutter in Zug. Wunderbar!»

Saidy Janko hat in den letzten Jahren die rauen Seiten des Fussball-Business am eigenen Leib zu spüren bekommen, wurde von einem Ort zum anderen weitergegeben oder gar weitergeschoben. YB sieht er da anders, bezeichnet den Meister als «richtig menschlichen Verein, da fühlt man sich nicht als Ware, das war bei anderen Klubs anders». So gesehen stimmen die Rahmenbedingungen, damit Defensivspieler Janko endlich sesshaft und glücklich wird. Und mit den Bernern an die Erfolge anknüpfen kann, die er bei seinem ersten Engagement mit dem Gewinn des Doubles feiern konnte.

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