Beim 4:1 am Samstag gegen die TSG Hoffenheim rotierte der Trainer kräftig durch – und sandte ein wichtiges Zeichen an sein Team, aber auch an den Campus. Ein Kommentar von Sky Sport Reporter Kerry Hau.
Kein Joshua Kimmich, kein Michael Olise, kein Dayot Upamecano, kein Serge Gnabry: Vincent Kompany liess beim Bundesliga-Auswärtsspiel des FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim (4:1) gleich mehrere fitte und etablierte Leistungsträger aus der Startelf draussen und rotierte zur Überraschung einiger Fans und Beobachter durch.
Kompany hat sich weiterentwickelt
Neben Neuzugang Nicolas Jackson kam so etwa der 17-jährige Lennart Karl zu seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga. Ein auf den ersten Blick gewagter Schachzug von Kompany, der aber zeigt: Auch der Bayern-Trainer hat sich in den vergangenen zwölf Monaten weiterentwickelt.
Setzte er in seinem ersten Jahr als Coach des Rekordmeisters meist auf Sicherheit, traut er sich und seinem Team nun auch mehrere personelle Wechsel zu. Mut und Vertrauen in den Kader sind im Trainerteam gewachsen. Denn der Bayern-Kader gab auch schon im vergangenen Jahr Rotationsoptionen her, aber für Kompany war es zu jener Zeit wichtiger, Automatismen innerhalb der Startelf zu etablieren. Stratege Kimmich zu schonen, kam für ihn so gut wie gar nicht infrage.
Kompany versucht Verletzungsrisiko zu reduzieren
Dass Dauerbrenner Kimmich zwischendurch mal eine Pause erhält und auch Offensivkünstler wie Olise hin und wieder durchschnaufen können, wird der Mannschaft im Laufe der sehr langen Saison zugutekommen. Der vollgepackte Spielplan birgt schliesslich ein grosses Verletzungs- und Verschleissrisiko. Und das versucht Kompany zu minimieren.
Gleichzeitig ist es ein wichtiges Zeichen in puncto Kaderhygiene -und insbesondere an den Bayern-Campus. Top-Talenten wie Karl werden nicht nur Versprechungen gemacht, sie werden auch eingehalten. Karl hat sich diese Belohnung über gute Trainingsleistungen verdient, aber es kam in der jüngeren Vergangenheit (auch unter anderen Trainern) an der Säbener Strasse nicht selten vor, dass etabliertere oder erfahrenere Akteure den Vorzug vor gut trainierenden Nachwuchsspielern erhielten. Kompany macht sehr vieles richtig. Auch deshalb ist den Bayern ein Rekordstart in der Bundesliga gelungen - mit vier Siegen und 18:3 Toren nach vier Spielen!
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