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Elina Svitolina out: Pariser Feel-Good-Story endet im Viertelfinale

Patrick

Endstation Viertelfinale: Bei den French Open in Paris ist Elina Svitolina (27) ausgeschieden. In der Runde der letzten Acht unterlag sie Australian-Open-Champion Aryna Sabalenka (WTA 2) gestern Nachmittag mit 4:6 und 4:6 und gehört trotzdem zu den Gewinnerinnen des Grand Slams an der Seine.

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Kämpfte im Pariser Viertelfinale auch für die Ukraine: Elina Svitolina © IMAGO / IP3press

Vor rund 15 Monaten geriet die Gefühlswelt von Elina Svitolina (WTA 192) innert weniger Wochen gehörig durcheinander. Ende Februar 2022 musste die in Odessa geborene Ukrainerin aus der Ferne mitansehen, wie ihre Heimat von Russland militärisch angegriffen wurde. Kurze Zeit später fand sie heraus, dass sie und ihr Ehemann und Tennisprofi Gael Monfils im Oktober ihr erstes Kind bekommen würden. Dazwischen lagen ein paar Wochen voller Angst und Bangen um ihre Landsleute und Familienmitglieder, welche zum Teil in der Hafenstadt am Schwarzen Meer zurückgeblieben waren. Anfang April beendete die ehemalige Weltnummer 3 ihr Tennisjahr schliesslich vorzeitig, um sich physisch und psychisch eine Auszeit zu geben. Zuvor waren ihr in acht Turnieren nur fünf Siege gelungen.

Zwischen Geburt und Comeback

Zum Zeitpunkt dieses Announcements befürchteten nicht wenige, dass Svitolina nie mehr auf der WTA Tour spielen würde. Sie lagen falsch. Als Töchterchen Skai im vergangenen Oktober das Licht der Welt erblickte, wusste die 28-Jährige bereits, dass sie wieder in den Profi-Zirkus zurückkehren würde.  Dass sie dies so gut oder eventuell sogar noch besser als vor ihrer Pause tun würde, konnte sie jedoch bestenfalls hoffen. Im April stieg die junge Mutter in Charleston (USA) wieder in die Tour ein und näherte sich Schritt für Schritt wieder ihrer Bestform. Anfang Mai reihte Svitolina beim ITF Challenger in Saint-Malo zum ersten Mal wieder drei Siege in Folge aneinander und doppelte zwei Wochen später mit dem Turniersieg beim WTA-Event in Strassburg nach. In Paris gelang ihr nun mit dem Vorstoss in den Viertelfinal ein Erfolg, den ihr noch vor wenigen Wochen nur wenige zugetraut hatten und der sie in der Weltrangliste abermals einen grossen Sprung machen lassen wird. Bereits bei den US Open Ende August dürfte sie wieder zu den gesetzten Spielerinnen gehören, nachdem sie vor Strassburg noch WTA-Rang 508 belegte.

Inspiration durch Tochter und Krieg

Für Elina Svitolina war bereits zu Beginn ihrer Wettkampfpause klar, dass sie nach der Geburt ihrer Tochter auf die Tour zurückkehren würde. Waren dafür damals noch überwiegend persönliche Motive ausschlaggebend, hat sich ihre Motivation während ihrer Schwangerschaft und mit fortlaufender Dauer des Krieges in ihrem Heimatland verschoben. Für ihre kleine Tochter und ihre Landsleute möchte sie die ihr als Tennisprofi zur Verfügung stehende Bühne nutzen, um sich für eine bessere Welt einzusetzen und parallel auf das Leid in der Ukraine hinzuweisen. «Die Menschen in meiner Heimat benötigen mehr als jemals zuvor Hilfe», proklamierte sie am Rande der French Open und ist sich ihrer privilegierten persönlichen Situation durchaus bewusst. «Dass ich Gegnerinnen aus Russland und Belarus jeweils den Handschlag verweigere, hat für mich auch mit Respekt für unsere Soldaten an der Front zu tun. Sie setzen dort ihr Leben aufs Spiel, da ich kann ich nicht einfach so tun, als sei alles ganz normal», so die zweifache Grand-Slam-Halbfinalistin. Im Viertelfinale gegen Alyna Sabalenka (25) konnte sie ihren Landsleuten schlussendlich trotz inspirierter Spielweise und trotz der Unterstützung des französischen Publikums keinen weiteren Sieg schenken. Die Gelegenheit, mit ihrem Kampfgeist zu überzeugen und abermals auf grösstmöglicher Bühne ein Zeichen für die Ukraine zu setzen, hat sie jedoch genutzt. 

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