EM-Traum für Quintett geplatzt
Für die ersten fünf Spieler ist das Schaulaufen im XXL-Kader der Schweizer Fussball-Nati vorbei: Nach vier Trainingstagen und einem internen Testspiel gegen die U19-U21-Auswahl des FC St. Gallen hat Nationaltrainer Murat Yakin den ersten Kaderschnitt vollzogen.
Für die die gesundheitlich angeschlagenen Becir Omeragic, Ulisses Garcia und Aurèle Amenda sowie Bryan Okoh und Joël Monteiro ist das EM-Abenteuer schon wieder vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Sie verlassen das Nati-Camp noch am Donnerstag. «Es war von Anfang an klar, dass wir nach diesen ersten Trainingstagen das Kader reduzieren werden. Ulisses, Bécir und Aurèle wurden leider schon von Beginn an durch Verletzungen ausgebremst. Auch Joël kam erst aus einer Verletzung. Er und Bryan haben in den Trainings gute Leistungen gezeigt und werden für uns in Zukunft auf jeden Fall interessante Spieler sein. Aufgrund der aktuellen Konstellation und strategischer Überlegungen im Hinblick auf die EM erhalten andere Spieler den Vorzug», begründet Murat Yakin seinen Entscheid in der offiziellen Mitteilung des Verbandes.
Es war vorgesehen, dass im ersten Teil der Vorbereitung Spieler mit dabei sind, die sich in einem «Casting» für die im Hinblick auf die Zukunft empfehlen können. Und andererseits einen geordneten Trainingsbetrieb garantieren, da zahlreiche Akteure zu Beginn noch bei ihren Klubs engagiert sind. Einigermassen überraschend ist aber, dass der eben erst eingebürgerte YB-Stürmer Monteiro bereits wieder nach Hause geschickt wird, nachdem er in der Offensive als möglicher Ersatz für den mit einer Verletzung kämpfenden Breel Embolo gehandelt wurde und Nati-Coach Yakin noch vor wenigen Wochen gesagt hatte: «Wir bemühen uns um die Einbürgerung. Denn er ist für uns sehr interessant, mit seiner Schnelligkeit und seiner Torgefährlichkeit. Für den Sommer ist er sicherlich ein Thema.»
Die jungen Goalies Marvin Keller und Pascal Loretz bleiben bis zum ersten «richtigen» Testspiel am Dienstag in Luzern gegen Estland im Aufgebot. Danach werden sie – ausser es verletzt sich einer des gesetzten Trios Yann Sommer, Gregor Kobel und Yvon Mvogo – in die Ferien reisen.
Acht Legionäre rücken ein
Am Freitag werden dagegen wie geplant Captain Granit Xhaka, Yvon Mvogo und Manuel Akanji sowie die fünf Italien-Legionäre Yann Sommer, Ricardo Rodriguez, Remo Freuler, Michel Aebischer und Dan Ndoye in die Vorbereitung einrücken. Damit sind dann 27 Spieler im Kader, wobei Breel Embolo und Denis Zakaria aufgrund ihrer Verletzungen ein Spezialprogramm absolvieren. Erst in der kommenden Woche werden sich Gregor Kobel (mit Dortmund im Final der Champions League), Andi Zeqiri (mit Genk im Europacup-Playoff), Noah Okafor (mit Milan auf Promotionstour) sowie Renato Steffen, Uran Bislimi und Albian Hajdari (alle mit Lugano im Cupfinal) dem Nationalteam anschliessen, das definitive EM-Kader mit maximal 26 Spielern muss Yakin dann bis am 7. Juni der Uefa melden. Wobei er im Vorfeld angekündigt hatte, nur mit 24 Akteuren – 21 Feldspielern und 3 Goalies –nach Deutschland reisen zu wollen.
Das angepasste Kader
Tor (4): Marvin Keller (Winterthur), Pascal Loretz (Luzern), Yvon Mvogo (Lorient), Yann Sommer (Inter Mailand).
Verteidigung (8): Manuel Akanji (Manchester City), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Kevin Mbabu (Augsburg), Ricardo Rodriguez (Torino), Fabian Schär (Newcastle United), Leonidas Stergiou (Stuttgart), Silvan Widmer (Mainz), Cédric Zesiger (Wolfsburg).
Mittelfeld und Sturm (15): Michel Aebischer (Bologna), Zeki Amdouni (Burnley), Kwadwo Duah (Ludogorez Rasgrad), Breel Embolo (Monaco), Remo Freuler (Bologna), Ardon Jashari (Luzern), Dan Ndoye (Bologna), Fabian Rieder (Rennes), Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Vincent Sierro (Toulouse), Filip Ugrinic (Young Boys), Ruben Vargas (Augsburg), Granit Xhaka (Leverkusen), Denis Zakaria (Monaco), Steven Zuber (Athen).
Folgende Spieler stossen ab 3. Juni oder später dazu:
Tor (1): Gregor Kobel (Borussia Dortmund).
Verteidigung (1): Albian Hajdari (Lugano).
Mittelfeld und Sturm (4): Uran Bislimi (Lugano), Noah Okafor (AC Milan), Renato Steffen (Lugano), Andi Zeqiri (Genk).