Einmal Formel 1 fahren: Für viele Rennfahrer ist das der grösste Karrierewunsch. Doch die Königsklasse ist nicht nur den schnellsten Fahrern vorbehalten: Sie hat auch ein riesiges Preisschild.
Dreieinhalb Millionen Dollar für ein Freies Training und zwei Vorbereitungs-Tests: Ryo Hirakawa, Toyota-Werksfahrer in der Langstrecken-WM sowie zweifacher Le-Mans-Sieger, musste für seine ersten Formel-1-Erfahrungen tief in die Tasche greifen. Der Japaner nahm im vergangenen Jahr mit McLaren an der ersten Trainingssitzung vor dem Grossen Preis von Abu Dhabi teil. Die Kosten wurden nun im Gerichtsprozess rund um McLaren und den IndyCar-Piloten Alex Palou bekannt. Vermutlich kam zumindest zum Teil Toyota für die Mega-Summe auf.
McLaren fordert nach einem Vertragsdisput (Sky Sport berichtete) über 20 Millionen Dollar Schadensersatz vom vierfachen IndyCar-Champion Palou. Hierbei geht es auch um die Kosten für einen Trainingseinsatz des Spaniers beim Grossen Preis von Austin im Jahr 2022, die McLaren als "verschwendete Ausgaben" in ihrer Klage aufführt. In diesem Zuge wurden auch die Kosten für Hirakawas Test publik.
Auch Norris musste zur Kasse
Die Zahlen beleuchten die enormen finanziellen Mittel, die Fahrer für die Chance auf eine Fahrt in einem F1-Boliden aufbringen müssen. Gleichzeitig zeigen sie auch, wie lukrativ diese Deals für die Teams sein können - besonders vor dem Gesichtspunkt der Budgetdeckelung in der Königsklasse sowie der Regel, pro Saison in zwei Trainings-Sessions Entwicklungsfahrer ans Steuer zu lassen. Einblicke in solche finanziellen Details sind in der Formel 1 äusserst selten.
Doch die Aussage von McLaren-CEO Zak Brown bringt ein weiteres pikantes Detail ans Tageslicht: "Sogar Lando Norris" habe für seine Testeinsätze bis zu seiner Verpflichtung als Fahrer zahlen müssen, sagte der Amerikaner aus. Genauere Details sind dazu nicht bekannt.
Hirakawa absolvierte in diesem Jahr das FP1 beim GP von Japan für Alpine, die ihn zum Anfang des Jahres als Test- und Reservefahrer verpflichtet hatten. Zuletzt wechselte der 31-Jährige zu Haas, für die er ebenfalls bei einer Trainingssitzung in Bahrain am Steuer sass.
Hirakawa im Haas bei einem Test in Fuji:
Mehr zum Autor Malte Göttlinger
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