Vasseur selbst hatte die vielen Spekulationen um seine Person und um mögliche Entlassungen bei Ferrari als "respektlos" bezeichnet. Nun bekam er von Wolff Rückendeckung.
"Es scheint bei den Teams generell ein ständiger Wechsel zu sein. Ich denke, in der Formel 1 kann man sich keine Zeit kaufen, aber man muss den Führungskräften Zeit geben, sich einzuarbeiten", betonte der Österreicher und verwies auf Jean Todt, der 1993 als Teamchef zu Ferrari kam und erst ab 2000 mit Michael Schumacher eine Dynastie entwickelte. Vasseur übernahm das Kommando bei der Scuderia im Jahr 2023.
Wolff erklärte weiter, dass die Formel 1 ein Sport von Zyklen sei. "Schauen Sie uns an. Ich geniesse es nicht, dass wir nun schon das dritte Jahr in Folge nicht um die Meisterschaft kämpfen. Wir sind nicht nutzlos. Wir haben wirklich gute Wochenenden. Wir gewinnen Rennen. Das ist manchmal respektabel. Und wenn es nicht gut läuft, stellt niemand infrage, ob der Chef gute Arbeit leistet oder nicht. Gebt ihm Freiraum. Lasst ihn machen."
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Wolff schwärmt von Vasseur
Der 53-Jährige lobte Vasseur für dessen Führungsqualitäten. "Fred ist einer der besten Teamchefs. Ich habe grossen Respekt vor ihm. Er hat eine grossartige Persönlichkeit, ein geradliniger Typ. Er macht keine Politik, lügt nicht und weiss, wovon er spricht. Man muss ihm einfach das Vertrauen geben. Er ist sich bewusst, dass es in Italien so ist, als würde man die Fussballnationalmannschaft trainieren. Man steht unter der Lupe der Medien."
Nach der Hälfte der Saison 2025 liegt Ferrari in der Team-WM auf Rang zwei mit zwölf Punkten Vorsprung auf Mercedes - allerdings fehlen bereits 238 Punkte auf Spitzenreiter McLaren. Wolff: "Vielleicht muss man sich ein dickeres Fell zulegen. Denn wenn er gewinnt, ist er Jesus Christus, und wenn Ferrari verliert, ist er der Verlierer. So ist Italien. Das ist die Leidenschaft, die dort herrscht. Das muss man akzeptieren. Aber einen Besseren werden sie nicht finden."