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FCB-Trainer Magnin und das Duell gegen seine alte Liebe

Andy

Nach der Niederlage gegen Freiburg bekommt es der FC Basel in der Europa League heute Abend mit dem nächsten Bundesligisten zu tun – mit dem VfB Stuttgart, mit dem FCB-Trainer Ludovic Magnin 2007 die deutsche Meisterschaft gewann.

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FCB-Trainer Ludovic Magnin trifft mit seinem Team auf den VfB Stuttgart, mit dem er als Spieler deutscher Meister geworden war. © KEYSTONE/Georgios Kefalas

Es war eine innige Beziehung zwischen Magnin und dem VfB. Der Aussenverteidiger spielte zwischen 2005 und 2010 für die Schwaben, kam da auf 134 Spiele (mit zwei Toren) und feierte 2007 den Gewinn der deutschen Meisterschaft. «Es ist ein besonderes Spiel für mich. Der VfB Stuttgart hat immer einen grossen Platz in meinem Herzen», erklärte Magnin nun vor dem Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, bei dem er einst Publikumsliebling war. Und: «Die Jahre und die Titel, die ich dort gewonnen habe, das schweisst natürlich zusammen.»

Heute Abend werden aber die Sympathien vorübergehend beiseite geschoben. Im zweiten Spiel der Europa League sind die Basler gefordert, ein Sieg wäre nach der Auftaktniederlage gegen Freiburg enorm wichtig, um in der Ligaphase nicht schon früh in Rücklage zu geraten. Letztmals kam es vor 47 Jahren in einem Pflichtspiel zu einem Duell der beiden Klubs. Im damaligen Uefa-Cup gewann Stuttgart das Hinspiel in Basel mit 3:2 und siegte zwei Wochen später daheim mit 4:1. Der FCB mit Coach Helmut Benthaus blieb schied damit aus.

Es wird nun eine schwierige Aufgabe für den Schweizer Meister, denn die Stuttgarter haben Schwung aufgenommen. Nach einem schwierigen Saisonstart mit Niederlagen gegen Bayern und Union Berlin und einer wenig glorreichen ersten Runde im Pokal, als der Titelverteidiger gegen den Zweitligisten Braunschweig das Ausscheiden erst im Penaltyschiessen verhindern konnte, hat sich das Team von Sebastian Hoeness gefangen und gewann zuletzt dreimal in Folge – gegen St. Pauli, Celta Vigo und den 1. FC Köln.

312 Millionen gegen 74 Millionen

In der Theorie ist der Bundesligist der klare Favorit, was auch in den Marktwerten begründet ist: Das Kader der Schwaben wird auf 312 Millionen Euro geschätzt, jenes des FCB auf knapp 74 Millionen. «Wir sind Aussenseiter, Stuttgart Favorit. Wir wissen, dass der VfB Stuttgart eine starke Bundesliga-Mannschaft ist, die am Boden Fussball spielen will und eine gewisse Wucht in der Offensive hat», sagt Magnin über den Gegner. «Aber der FC Basel hat in der Vergangenheit immer wieder international für eine Duftmarke gesorgt. Diese Geschichte wollen wir gerne weiterschreiben. Es ist ein Heimspiel. Wir werden alles dafür tun, um Stuttgart alles abzuverlangen.»

Dafür wird sich der FCB aber steigern müssen. In der Meisterschaft liegt der Titelverteidiger auf Rang 5, allerdings beträgt der Rückstand auf Leader St. Gallen nur gerade drei Punkte. Die letzten zwei Ernstkämpfe – in der Meisterschaft daheim gegen Luzern und in der Europa League in Freiburg – verlor Ludovic Magnin mit seinem Team, jeweils mit 1:2. Und auch Xherdan Shaqiri, der Mann für die besonderen Momente, versprüht noch nicht die Magie seiner überragenden Meistersaison.

Gegen den Bundesligisten braucht der FCB nun zwingend eine Steigerung. Denn im Team der Stuttgarter stehen namhafte Spieler wie Angelo Stiller, der mit 45 Mio. Euro den grössten Marktwert hat und sich längst auf dem Radar internationaler Topklubs befindet, aber mit Jamie Leweling, Maximilian Mittelstädt und Goalie Alexander Nübel auch noch weitere deutsche Nationalspieler.

Der aktuell torgefährlichste Stuttgarter ist ein in der Schweiz bekanntes Gesicht: Mittelstürmer Ermedin Demirovic. Der Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina spielte in der Saison 2019/20 für den FC St. Gallen und erzielte in 28 Super League-Matches 14 Tore und sieben Assists und zog dann in die Bundesliga weiter. Dort steht er in dieser Saison nach acht Matches wettbewerbsübergreifend bei fünf Toren und einem Assist.

Respekt von Hoeness – gute Erinnerung von Jaquez

«Natürlich ist es so, dass wir nach Basel kommen, um auch etwas mitzunehmen. Wir haben die Riesenchance, uns nach dem Heimsieg gegen Celta Vigo eine richtig gute Ausgangsposition zu verschaffen. Das ist das Ziel. Obwohl wir wissen, dass wir mit Basel auf den letztjährigen Meister und Pokalsieger der Schweiz treffen. Dazu vor wahrscheinlich ausverkaufter Kulisse», hält VfB-Trainer Sebastian Hoeness den Ball vor dem heutigen Match bewusst tief. «Wir müssen gewappnet sein und an unser Limit gehen, wenn wir in Basel bestehen wollen. Es geht auch darum, den Gegner in Situationen zu bringen, die er möglicherweise aus der Schweizer Liga nicht kennt.»

Während Leonidas Stergiou von Stuttgart nicht für die Europa League gemeldet wurde, wird Innenverteidiger Luca Jaquez ziemlich sicher in der Startelf stehen. Der 22-jährige Innenverteidiger hat sich nach seinem Wechsel in der vergangenen Winterpause vom FC Luzern nach Stuttgart ein hohes Standing erarbeitet. Und er hat beste Erinnerungen an den FCB. Vor ziemlich genau einem Jahr, am 29. September 2024, spielte er letztmals gegen die Basler. Damals noch im Dress des FCL, feierte er einen 1:0-Sieg – und erzielte in der 78. Minute per Kopfball den Siegtreffer. Es war übrigens sein erstes Tor in der Super League überhaupt.

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