Sky Sport Experte Ralf Schumacher hat eine klare Meinung zur Situation von Hamilton.
Lewis Hamilton und Ferrari - bislang ist es noch keine Liebesbeziehung!
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In Baku kritisierte der 40-Jährige die Reifenwahl seines Teams mit deutlichen Worten, nachdem er im Qualifying bereits in Q2 ausschied. Für Ralf Schumacher ein absolutes No-Go.
"Den Schuh muss er sich selbst anziehen, mit seiner Erfahrung und seiner Macht. Ich war kein siebenfacher Weltmeister, habe gerade mal ein paar Rennen gewonnen, aber wenn ich einen bestimmten Reifen haben wollte, dann habe ich den auch bekommen. Da gab es überhaupt keine Diskussionen", betonte der Sky Sport F1-Experte im Sky Sport F1-Podcast Backstage Boxengasse.
Schumacher mit Forderung an Hamilton
Schumacher weiter: "Der Fahrer ist am Ende derjenige, der es natürlich umsetzen muss, am besten weiss, wie da draussen die Bedingungen sind und der am besten sich selbst und das Auto einschätzen kann. Ein normaler Ingenieur würde einem Fahrer nie in die Parade fahren." Der ehemalige F1-Pilot zog dabei einen Quervergleich zur Hamilton-Zeit bei Mercedes.
"Das würde aber zu dem Bild passen, das auch oft bei Toto Wolff ein Thema war: 'Fahrer sind zum Fahren da, die involvieren wir gar nicht in Entscheidungen, sondern sagen denen, was sie zu tun haben'", meinte Schumacher. Hamilton holte in zwölf Jahren sechs Fahrer-Titel mit den Silberpfeilen und feierte 84 seiner 105 GP-Siege mit Mercedes.
Dass der Brite nun auch bei Ferrari oftmals am Funk nach Unterstützung im Cockpit fragt, hält Schumacher bis zu einem gewissen Grad für normal. Der Sky Sport F1-Experte machte aber deutlich: "Lewis muss sich durchsetzen und nicht den Fehler woanders suchen. Dann sieht das Qualifying auch anders aus - das kann man von einem siebenfachen Weltmeister auch erwarten."
Gehen Ferrari & Hamilton getrennte Wege?
In seinem ersten Jahr in Rot befindet sich der Routinier häufig im Schatten von Teamkollege Charles Leclerc. An den bisherigen 17 Rennwochenenden konnte Hamilton den Monegassen nur in Imola, Silverstone sowie nun in Baku schlagen. In Aserbaidschan missachtete er allerdings dabei eine Teamorder. Leclerc fuhr bislang 165 WM-Zähler ein und stand viermal auf dem Podium, Hamilton steht bei 121 Punkten und noch keinem Podestplatz.
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Die Konversationen am Funk mit Renningenieur Riccardo Adami sowie die Aussagen von Teamchef Fred Vasseur in Interviews zeugen von einer angespannten Atmosphäre. "Der Umgang miteinander ist nicht gut. Dann die Kritik von Lewis am Team. Ich sehe die Kombination kritisch. Dazu dieses Nicht-Zurücktauschen mit Leclerc vor der Ziellinie. Da muss Ferrari seine Aufgaben intern machen, sonst zerpflückt man sich selbst von innen heraus", warnte Schumacher.
Der 50-Jährige machte zudem einen Vorschlag: "Ein Gewitter reinigt die Luft, das gehört jetzt mal dahin. Da muss einfach mal offen miteinander gesprochen werden. Die Limits und die Erwartungen müssen abgesteckt werden. Wenn Lewis kein Vertrauen mehr ins Team hat und umgekehrt, dann wäre das sehr schade. Denn wenn ein Misstrauen entsteht, dann muss man es besser sein lassen und am Ende des Jahres getrennte Wege gehen."
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