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FIFA WM 2026: Diese Ausgangslage gilt es zu nutzen

Patrick

Die Katze ist aus dem Sack: Unsere Nati wird die Fussball-WM 2026 als Teil der Gruppe B bestreiten. Gemeinsam mit Gastgeber Kanada, Aussenseiter Katar und einem noch zu bestimmenden Team aus den europäischen Playoffs. Aber nicht nur das sportlich überschaubare Renomee unserer Gruppengegner lässt hoffen. Für ein ambitioniertes, mitteleuropäisches Team wie die Schweiz hätte die Auslosung nicht viel besser verlaufen können.

Keystone_Peter Klaunzer_Achtung fertig los- Schweiz steigt an WM als Favorit in Gruppe B - oder komt Ita
Achtung, fertig, los: Die Schweiz (hier Dan Ndoye) steigt als Favorit in die WM-Vorrundengruppe B - oder kommt Italien noch dazu? © Keystone / Peter Klaunzer

Pluspunkt A: Die überschaubaren Gegner

Über dieses Los kann sich im Umfeld der Schweizer Nationalmannschaft niemand beklagen. Aus Topf 2 kommend, loste Basketball-Ikone Shaquille O’Neal die Schweiz der Gruppe B mit Gruppenkopf Kanada zu. Die aktuelle Nr. 27 der FIFA-Weltrangliste mag sich in den letzten Jahren positiv entwickelt haben, im Vergleich zu Titelverteidiger Argentinien, Europameister Spanien und den meisten übrigen Giganten in Lostopf 1 sind die Ahornblätter aber eindeutig ein bis zwei Stufen darunter einzuordnen. Zwar verfügen sie mit dem bald zurückkehrenden Alphonso Davies (Bayern München), Mittelstürmer Jonathan David (Juventus Turin), Rechtsaussen Tajon Buchanon (Villareal) und dem zentralen Mittelfeldmann Ismaël Koné (Sassuolo) durchaus über Spieler, die sich in einer Top-5-Liga durchgesetzt haben, insgesamt ist das Gefälle im Team von Trainer Jesse Marsch (ex-Leipzig und Leeds) aber einfach deutlich grösser (und reicht bis zur vierten englischen Liga). Im Vergleich mit der Schweiz sind die Kanadier deshalb zum aktuellen Zeitpunkt schwächer einzustufen - trotz respektabler Resultate in Tests gegen europäische Teams (Unentschieden gegen Frankreich, Siege gegen Rumänien, Wales, Ukraine).

Könnte im finalen kanadischen Aufgebot mit Theo Bair (Lausanne), Mathieu Choinière (ex-GC) und Liam Miller (ex-Basel) durchaus der eine oder andere SL-erprobte Kicker mit dabei sein, wird das beim Schweizer Auftaktgegner aus Katar aller Voraussicht nach nicht der Fall sein. Überhaupt sitzt der bekannteste Namen bei den Kataris mit Julen Lopetegui auf der Trainerbank, die er seit dem vergangenen Mai besetzt. Auf ein ähnliches „Kaliber“ trifft man beim Durchforsten des katarischen Spielerkaders nicht, aus dem einzig Captain Akram Afif herausragt. Als einziger Kicker in der Equipe des Spaniers verfügt der Linksaussen des Al Saad FC über einen Marktwert im siebenstelligen Bereich (8 Mio.), was allerdings per se nicht ganz so viel über die Qualität der einzelnen Spieler aussagt, wie dies in Europa der Fall wäre. Aktuell spielt nämlich nahezu der gesamte Kader in der heimischen Stars League. Trotzdem oder gerade deshalb: Die Schweiz hat in den Katari den idealen Gegner zugelost bekommen, um bereits zum WM-Auftakt die Weichen für eine erfolgreiche WM zu stellen.

Der dritte Gruppengegner der Schweiz wird im März im Rahmen des europäischen WM-Playoff ermittelt. In jenes steigt Italien (FIFA Nr. 12) als ganz klarer Favorit, muss sich jedoch erst im Direktduell mit Nordirland (Nr. 69) und im Anschluss gegen den Sieger des Duells zwischen Wales (Nr. 32) und Bosnien-Herzegowina (Nr. 71) durchsetzen, um sein WM-Ticket verspätet doch noch zu lösen. Gegen jedes dieser Teams dürfte die Schweiz ein hartes Stück Arbeit mit durchaus intakten Siegchancen erwarten.

 

Pluspunkt B: Die Westküste

Sommer in den USA? Das kann als Spitzensportler durchaus übel enden, wenn man seine athletischen Spitzenleistungen z.B. im tropischen Miami oder den feucht-warmen Grossstädten wie New York oder Philadelphia erbringen muss. Zum Glück für die Nati, wird sie die amerikanische Ostküste zumindest während der Gruppenphase genauso meiden können wie längere Flugreisen durch verschiedene Zeitzonen. Alle drei Guppenspiele der Schweiz finden nämlich im gemässigten Klima der Westküste statt, wo die Temperaturen zwar vereinzelt auch die 30-Grad-Marke erreichen können, die Luft jedoch trocken bleibt. Nahezu ideale Bedingungen, um irgendwo zwischen den Spielorten San Francisco (13.6.), Los Angeles (18.6.) und Vancouver (24.6.) auch die eigene Trainingsbasis einzurichten. Ein weiterer Pluspunkt in der ersten Turnierphase: Alle drei Schweizer Spiele finden um 12:00 Uhr Ortszeit statt, was eine optimale Vorbereitung und das Einhalten eines entsprechenden Tagesrhythmus begünstigen wird. Und auch in der Heimat wird diese Anspielzeit auf viel Zustimmung stossen: WM-Fussball mit der Schweiz an einem Sommerabend um 21:00 – das hat trotz dem fernen Austragungsort USA fast schon Sommermärchen-Vibes.

 

ImaGO _Naushad_Julen Lopetegui und Akram Afif
Die Aushängeschilder des Schweizer Auftaktgegners Katar: Captain Akram Afif und Trainer Julen Lopetegui (IMAGO / Naushad)

Pluspunkt C: Der Turnierbaum

Hat der wunderbar stimmige Schweizer Spiel- und Turnierplan vielleicht auch einen Nachteil? Wenn, dann möglicherweise den, dass sich der Turnierauftakt mit Spielen in Kalifornien und British Columbia fast schon zu perfekt anlassen könnte. Es wäre zumindest Weise in Anbetracht der Ausgangslage bei den Planungen nicht gänzlich ausser Acht zu lassen, dass sich die Voraussetzungen im weiteren Verlauf des Turniers irgendwann verändern werden. Zu Beginn der anvisierten K.o.-Phase dürfte dies jedoch noch nicht der Fall sein. Für den Fall, dass die Schweiz die Vorrundengruppe B übersteht, gibt es genau ein Szenario, welches einen drastischen Einschnitt in den Schweizer WM-Wohlfühl-Modus bedeuten würde. Und das wäre Vorrundenplatz 3 in der Gruppe, gleichbedeutend mit einem möglichen Duell gegen den Sieger der Gruppe E in Boston. In dieser Konstellation müsste die Schweiz für ihren Sechzehntelfinal nicht nur quer durch ganz Amerika reisen, sondern könnte in der Ostmetropole dann auch auf die Mannschaft Deutschlands treffen. Ein Dämpfer für allzu euphorische WM-Träume, aber mit Sicherheit auch nicht das realistischste Szenario mit Blick auf die Schweizer Aussichten in Gruppe B. In allen anderen Konstellationen rund um ein Weiterkommen der Nati ist es nämlich so, dass die Schweiz auch in der Runde der letzten 32 entweder in Vancouver (bei Gruppensieg), Los Angeles (bei Gruppenrang 2) oder San Franciso (bei Gruppenrang 3 und gegen den Sieger der Gruppe D) spielen wird. Gegen einen Gegner, dem die Schweiz im Normalfall auf Augenhöhe begegnen wird.

 

Unsere Prognose

Die Schweiz wird und muss sich an der WM 2026 für die K.o.-Phase qualifizieren. Alles andere, wäre eine herbe Enttäuschung. Gemessen am aktuell verfügbaren Spielermaterial haben Murat Yakin & Co. sogar die Chance, sich als Gruppenerster einen möglichst langen Verbleib an der Westküste zu sichern, spielt jener im Erfolgsfall doch auch seine Spiele im Sechzehntel- und Achtelfinal in Vancouver. Auch Gruppenrang 2 verbunden mit einem ersten K.o.-Spiel in LA bietet der Schweiz die realistische Chance, sich für die Runde der letzten 16 zu qualifizieren und entsprechend lautet auch unsere Prognose: Die Schweiz hat mit Blick auf den kommenden Sommer hervorragende Aussichten, um mindestens ins Achtelfinale vorzustossen.

 

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