Nach der öffentlichen Debatte um die nicht erfolgte Verpflichtung des israelischen Nationalspielers Shon Weissman hat Fortuna Düsseldorf seine Entscheidung erstmals öffentlich erklärt.
"Leider ist aus einem eigentlich unpolitischen Vorgang, einen Spieler zu verpflichten, ein Politikum geworden", teilte der Zweitligist in einem längeren Statement mit.
Bei einer Neuverpflichtung gehe es in erster Linie darum, ob der Spieler aufgrund seiner sportlichen Qualitäten und seines Charakters zur Fortuna passe. So sei auch im Fall von Shon Weissman vorgegangen worden.
Aussagen nicht mit Werten der Fortuna in Einklang zu bringen
"Wir haben am Ende festgestellt, dass sich seine in den sozialen Medien getätigten Aussagen und der anschliessende Umgang damit nicht mit unseren Werten in Einklang bringen liessen", hiess es weiter. Dies und die sich daraus unvermeidlich ergebende Polarisierung seien "keine guten Wegbegleiter für eine erfolgreiche Saison", erklärte der Verein.
Vorausgegangen war ein Austausch zwischen dem Klub, Vertretern der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und dem Antisemitismus-Beauftragten der Stadt. Zu Wochenbeginn hatte es in Fan-Foren und sozialen Netzwerken Widerstand gegen den geplanten Transfer des 29-Jährigen gegeben. Auch eine Petition wurde gestartet. Fortuna hatte daraufhin am Dienstag mitgeteilt, von der Verpflichtung abzusehen, ohne dies zunächst weiter zu begründen.
Weissman mit umstrittenen Social-Media-Aktivitäten
Die Jüdische Gemeinde sprach danach von einer "Anti-Israel-Kampagne gegen den israelischen Fussballer Shon Weissmann". Im Austausch mit Fortuna bezeichnete sie das Vorgehen des Vereins nun als "unglücklich". Gerade angesichts des zunehmenden israelbezogenen Antisemitismus habe Fortuna ungewollt Zeichen gesetzt, die für die Jüdische Gemeinde problematisch seien, hiess es.
Weissman hatte im Kontext des Gaza-Krieges nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Social-Media-Posts abgesetzt, die weit über eine sachliche Kritik hinausgingen. Laut dem israelischen Nachrichtenportal Walla hatte er auch Beiträge geliked, die die Auslöschung Gazas forderten.
dpa
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