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Fünf Schweizer Söldner leiden

Andy

32 Schweizer Fussballprofis stehen aktuell in den höchsten Spielklassen in Deutschland, England, Italien, Frankreich und Spanien unter Vertrag. Viele sind fixe Grössen, einigen von ihnen dürfte eine Luftveränderung während des Wintertransferfensters dagegen nicht schaden, wie ein kurzer Blick ins Ausland zeigt.

Stergiou
Leonidas Stergiou kam in der Bundesliga zu fünf Teileinsätzen – und durfte sich auch mit Bayerns Harry Kane messen. © KEYSTONE/DPA/Sven Hoppe

Deutschland

Zwölf Schweizer kicken aktuell in der Bundesliga, doch nicht allen läuft es so perfekt wie Granit Xhaka, der sich mit Bayer Leverkusen auf einem Höhenflug befindet, von Sieg zu Sieg eilt und als Leader mit Meisterambitionen in die Weihnachtstage geht. Es gibt auch die andere Seite, Spieler, die hintenanstehen müssen. Da ist beispielsweise Innenverteidiger Leonidas Stergiou (21), der Ende August leihweise vom FC St. Gallen zum VfB Stuttgart gewechselt hat. Seither kam der Captain der Schweizer U21-Nati zu fünf Teileinsätzen und 38 Spielminuten in der Bundesliga und 18 Pokal-Minuten, aufgeteilt auf zwei Spiele. Auch wenn von Anfang an klar war, dass Stergiou beim VfB kaum von Anfang an Stammspieler werden würde, ist diese Bilanz ernüchternd. Für einen jungen Spieler wie ihn sind Spielminuten und -praxis eminent wichtig. Wenn nicht in Stuttgart, dann spätestens im kommenden Sommer anderswo.

Der Wechsel von Noah Loosli im Sommer von GC zu Bochum erfolgte eher überraschend und entsprechend durchwachsen fällt das Fazit nach dem ersten halben Jahr aus. Der Verteidiger wird zwar von Trainer Thomas Letsch für den Trainingseinsatz und die vorbildliche Berufseinstellung gelobt, aber der 26-Jährige stand in der Bundesliga noch nie in der Startelf und kam in den bislang 16 Runden zu sieben Teileinsätzen und lediglich 158 Minuten. So muss Loosli, der in Bochum bis 2026 unter Vertrag steht, sich weiterhin als Musterprofi zeigen, in jedem Training Vollgas geben und geduldig auf seine Chance hoffen – oder allenfalls mit einem Leihgeschäft anderswo Spielpraxis sammeln.

Eine Chance wird Filip Stojilkovic bei Aufsteiger und Schlusslicht Darmstadt nicht mehr bekommen. Ende Januar hatte er von Sion zu Darmstadt gewechselt und war mit der Ablösesumme von zwei Millionen Euro der teuerste Zugang in der Klubgeschichte, nun muss er bereits wieder umziehen. In den ersten 16 Runden kam der23-Jährige zu sechs Einsätzen und 148 Bundesligaminuten und fehlte in acht Spielen im Kader von Trainer Thorsten Lieberknecht, der sagt: «Filip war krank, aber ich war auch unzufrieden mit ihm – auf und neben dem Platz.» Noch vor Weihnachten wurde nun klar, dass Stojilkovic im kommenden Jahr leihweise bis Ende Saison für den Zweitligisten Kaiserslautern auf Torejagd gehen wird. Bei den Roten Teufeln trifft er auf einen anderen Schweizer: Jan Elvedi, den Zwillingsbruder von Gladbachs Nico, der in der Innenverteidigung Kaiserslautern eine Stammkraft ist.

 

England

Keine Schweizer Baustellen in der Premier League. Manuel Akanji und Fabian Schär sind bei Manchester City und Newcastle United längst fixe Grössen und Leistungsträger. Eher erstaunlich ist, dass Zeki Amdouni bei Aufsteiger Burnley in bislang 17 Runden nur einmal 90 Minten auf der Bank sass und dagegen 16 Mal in der Startelf stand. Erfreulich ist auch, dass der Stürmer in der aktuell wohl besten Liga der Welt bereits zwei Tore erzielen konnte.

Hefti
Silvan Hefti ist aktuell bei Genua nur Teilzeitarbeiter.

Italien

Von den sieben Schweizern in der Serie A kämpft einer mit Problemen: Silvan Hefti. Vor zwei Jahren wechselte der 26-jährige Verteidiger von en Young Boys zu Genua, kam in den ersten eineinhalb Jahren und bis zum Aufstieg in die Serie A auch zu viel Spielzeit – doch nun steckt der Wurm drin: In dieser Saison kam er erst zu sechs Teileinsätzen und 110 Spielminuten. Heftis Vertrag in Genua läuft bis 2026, aber im Hinblick auf seine weitere Karriere wäre eine Luftveränderung verbunden mit Spielpraxis wohl dringend nötig. Es würde kaum jemanden erstaunen, wenn er im Januar zumindest leihweise zu einem anderen Klub wechselt.

 

Spanien

Nach seinem Wechsel von Frankfurt zum FC Sevilla ist Djibril Sow zwar schnell in Spanien angekommen und oft und regelmässig zum Einsatz gekommen. Doch sportlich hatte der Klub grosse Probleme. Bei Saisonhalbzeit ist nun schon der dritte Trainer im Amt: Im Oktober wurde José Luis Mendilibar gefeuert, Mitte Dezember Diego Alonso, der jetzt durch Quique Sánchez Flores ersetzt wurde. Dessen Premiere verlief mit einem 3:0-Sieg auswärts gegen Granada erfolgreich – Sow fehlte aber mit Achillessehnenproblemen.

 

Frankreich

Neun Schweizer spielen in der Ligue 1, von ihnen kommt einzig Fabian Rieder nicht auf Toren. Erst Ende August wechselte er von den Young Boys zu Rennes nach Frankreich. Da hiess sein Trainer noch Bruno Genesio, der aber am 19. November gefeuert wurde. Bis dahin hatte Rieder wettbewerbsübergreifend zehn Teileinsätze bestritten, danach, unter dem neuen Trainer Julien Stéphan, hat es gerade noch für zwei Kurzeinsätze und 42 Spielminuten gereicht. Und dies, obwohl Rieder offenbar mit guten Trainingsleistungen überzeugt. Bleibt nur zu hoffen, dass der neue Übungsleiter so bald wie möglich die Qualitäten des 21-jährigen Schweizers erkennt, der bis 2027 bei den Franzosen unter Vertrag steht.

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