Das Team aus einem kleinen Ort in der südschwedischen Provinz Blekinge siegte am Abend mit 2:0 (2:0) bei IFK Göteborg und ist damit bereits drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr von der Tabellenspitze der schwedischen Topliga Allsvenskan zu verdrängen.
MAIF hat die diesjährige Saison dominiert wie in den Vorjahren teilweise nur Rekordmeister Malmö FF, der in acht der letzten zwölf Spielrunden am Ende den Titel geholt hatte.
In Göteborg trafen Jacob Bergström (21.) und Tom Pettersson (28.). Der "Vater" des Erfolgs ist Anders Torstensson, der seit Januar 2023 als Trainer in Mjällby arbeitet. Der Schwede diente zehn Jahre beim Militär, arbeitete dann als Schulleiter und schliesslich bei seinem Ex-Klub Mjällby als Trainer.
Trainer Torstensson hat Leukämie
Im Sommer 2024 wurde bei dem 59-Jährigen chronische lymphatische Leukämie festgestellt. "Eine Behandlung ist nicht nötig, also mache ich weiter. Es hätte 100 schlimmere Diagnosen geben können", sagt Torstensson.
Kaum zu glauben: Noch 2016 rettete sich Mjällby erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg in die vierte Liga. Dann begann der langsame Neuaufbau - ohne Investor, wohlgemerkt. Eine entscheidende Rolle spielt bis heute der Zusammenhalt, viele Spieler leben gemeinsam in einer Art Studentenwohnheim.
Der Kaderwert ist nur Mittelmass
Nach einer einmaligen Saison mit bislang nur einer Niederlage beträgt der Vorsprung auf den Stockholmer Verfolger Hammarby auf Rang zwei nun satte elf Punkte, der auf Vorjahresmeister Malmö auf Rang vier sogar 21 - und das, obwohl Mjällby nach Angaben von transfermarkt.de aktuell nur den neunthöchsten Marktwert aller 16 Allsvenskan-Teams hat.
Für Mjällby AIF ist es der erste nationale Meistertitel der 86-jährigen Vereinsgeschichte. Benannt ist der Verein nach dem 1400-Seelen-Örtchen Mjällby, seine Heimspiele trägt er aber in der ähnlich kleinen Nachbargemeinde Hällevik aus.
dpa / SID
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