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Gamechanger aus dem Gunners-Kosmos

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Um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben, braucht dieser Kader mehr Qualität. Das hatte auch Klub-Boss Stefan Kuntz nach dem mehr als ernüchternden 0:2 gegen den FC St. Pauli auffällig unverblümt zur Kenntnis gegeben - und seinen Worten nun Taten folgen lassen.

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Fabio Vieira (l.) und Albert Sambi Lokonga (r.) sollen dem Hamburger SV beim Erreichen des Klassenerhalts helfen. © Imago

Um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben, braucht dieser Kader mehr Qualität. Das hatte auch Klub-Boss Stefan Kuntz nach dem mehr als ernüchternden 0:2 gegen den FC St. Pauli auffällig unverblümt zur Kenntnis gegeben - und seinen Worten nun Taten folgen lassen.

Der Arsenal-Doppel-Transfer-Coup macht den Fans des Aufsteigers Mut. Der Belgier Sambi Lokonga und der Portugiese Fabio Vieira haben das im Volkspark so dringend erhoffte Gamechanger-Potenzial. Die beiden 25-jährigen Londoner Mittelfeldspieler haben zuletzt bei ihren Leihstationen in Porto beziehungsweise Sevilla überzeugende Indizien dafür geliefert, dass sie das Spiel eines Bundesligisten positiv beeinflussen können.

Lokonga als strukturierender Stabilisator im Sechser-Wirkungsfeld und Vieira als freier Radikaler mit kreativer Finesse. "Die Spieler sind nicht in unserem Kernverfolgungsmarkt gewesen. Bei Sambi zeichnete sich schon länger eine Möglichkeit ab. Bei Fabio war es anfangs keine Option, erst in den letzten Tagen hat sich das konkretisiert - und dann mussten wir schnell zuschlagen," erklärt Sportdirektor Claus Costa. Die Nervenstärke der HSV-Bosse auf der Deadline-Day-Zielgeraden hat dazu geführt, dass die Arsenal-Verantwortlichen einer bemerkenswert geringen Ablösesumme zugestimmt haben. Mehr als 300.000 Euro fliessen offenbar nicht von der Elbe an die Themse. Denkbar, dass es in der Chefetage der Gunners als bestmögliche Variante identifiziert wurde, Lokongas Gehalt im letzten Vertragsjahr einzusparen. Vieira kommt auf Leihbasis - laut Erkenntnissen von Sky Sport inklusive einer Kaufoption über 20 Millionen Euro.

Wechselt Polzin die Formation?

Das auf höchstem Niveau erprobte Duo wird im Volkspark dringend gebraucht. Im Stadtduell hatte das Team von Merlin Polzin kaum einmal in den geordneten Angriffs-Modus gefunden. Der Bundesliga-Rückkehrer ist jetzt seit sieben Jahren und 180 Minuten ohne Torerfolg im Oberhaus. Der Aufstiegs-Trainer will auch künftig an seinem Klassenerhalts-System festhalten. In der 3-4-3-Variante würde Lokonga vermutlich den aus Kiel verpflichteten Nicolai Remberg ersetzen, Vieira die rechte Offensiv-Seite für sich beanspruchen - zu Ungunsten von Emir Sahiti, Zugang Rayan Philippe und erst recht HSV-Urgestein Bakery Jatta. Allerdings erscheint auch der Wechsel auf eine 4-2-3-1-Formation nicht völlig absurd. Da wäre Vieira dann ein ziemlich klassischer Zehner.

Die Länderspielpause gibt Polzin, der Mannschaft und den Neuen - zu denen sich bekanntermassen auch Luka Vuskovic gesellt - Zeit, den Integrationsprozess voranzutreiben und Abläufe zu etablieren. Etwa zehn Trainingseinheiten und ein Testspiel als Express-Lehrgang für die neuformierte Konstellation. Dass der erste Praxis-Check dann ausgerechnet beim FC Bayern stattfinden wird, mag manch einer für nicht ganz optimal halten. Womöglich gelingt dem restaurierten HSV-Kader ja aber auch ein Überraschungs-Coup - ansonsten hätten sie die wohl unangenehmste Auswärtsaufgabe der Saison zumindest frühzeitig hinter sich gebracht.

Gegen Heidenheim braucht es Verbesserungen

Spätestens nach dem München-Trip müssen sich die Transferaktivitäten dann allerdings als erfolgversprechend erweisen. Die komplizierte Transformation des Aufstiegs-Kaders hatte bei Beobachtern und auch bei manchen Klub-Verantwortlichen schliesslich für einige Skepsis gesorgt - bei vielen bestehen diese Zweifel noch immer. Haben Sport-Vorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa zu viel Aufstiegs-Euphorie (Selke, Glatzel, Meffert) weggeschickt und kaltgestellt und zu wenig Spieler verpflichtet, deren Qualität die Chancen auf den Nichtabstieg signifikant erhöht?

Diese Frage am 3. Spieltag in München beantworten zu wollen, wäre zweifellos unangemessen. Beim darauffolgenden Heimspiel gegen Heidenheim sollten klare Verbesserungen zu erkennen sein. Das sehen vermutlich auch die Mitglieder des Gremiums so, das die Arbeit des Vorstands kontrolliert und bewertet: Der AG-Aufsichtsrat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit geschlossen auf den Sitzen Platz nehmen, die beste Sicht auf alle Geschehnisse im Volkspark garantieren.

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