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Garant für magische Momente

Andy

Ein Tor, ein Assist beim 3:2-Sieg gegen Rekordmeister GC: Königstransfer Matteo Di Giusto ist beim Start in die neue Saison in seinem ersten Spiel für den FC Luzern den Erwartungen gerecht geworden – und das macht Lust auf mehr.

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Matteo Di Giusto hatte gegen GC einen Traumeinstand, erzielte ein Tor und einen Assist und war für Luzern der Matchwinner. © IMAGO / Sergio Brunetti

Der im Zürcher Oberland grossgewordene Offensivspieler hat in den Schweizer Stadien längst seine Visitenkarte hinterlassen. In der letzten Saison erzielte er für den FC Winterthur in 38 Meisterschaftsspielen acht Tore und zwei Assists und war so massgeblich am Ligaerhalt beteiligt. In den letzten drei Jahren hatte Di Giusto für den FCW in insgesamt 119 Einsätzen 22 Mal eingenetzt und elf Tore vorbereitet – es ist eine stattliche Bilanz, die natürlich Begehrlichkeiten weckte.

Der 24-Jährige zog Interesse aus dem In- und Ausland auf sich. Der FC St. Gallen beschäftigte sich mit ihm, doch das Angebot war zu weit von den Vorstellungen der Winterthurer entfernt. Auch beim FC Sion stand sein Name wohl auf der Liste, ein Wechsel konkretisierte sich aber nicht. Und ein Grossklub aus Moskau soll am technisch starken und torgefährlichen Spieler gebaggert haben und wäre wohl auch bereit gewesen, rund drei Millionen Franken Ablöse zu bezahlen – doch der Spieler und der Klub verkauften ihre Seele nicht, ein Wechsel nach Russland kam nicht in Frage.

Sportlicher Verlust, wirtschaftlicher Segen

Auch für FCL-Trainer Mario Frick war Di Giusto der Wunschtransfer und definitiv keine Blackbox, nachdem er mit dem Mittelfeldregisseur schon beim FC Vaduz zusammengearbeitet hatte. Aber es schien ein Wunsch zu bleiben, da Frick noch vor wenigen Wochen sagte: «Ich habe mit ihm sehr gute Erfahrungen gemacht. Leider ist er sehr teuer.» Er mache sich keine Hoffnung, dass Di Giusto nach Luzern komme. Doch später wurde er eines Besseren belehrt. Der FCL verkaufte Stürmer Thibault Klidje nach Schottland und war so in der Lage, Di Giusto in die Innerschweiz zu lotsen und mit einem Vertrag bis 2028 auszustatten; die Ablösesumme dürfte dabei bei etwas mehr als einer Million Franken gelegen haben. Sportlich war es für den FCW ein herber Verlust, schliesslich war der Italo-Schweizer für den Klub der «Garant für magische Momente», wie etwa der «Landbote» schrieb. Aber wirtschaftlich war der Wechsel für die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Zürcher definitiv ein Segen.

«Er ist ein kreativer und abschlussstarker Spieler, der in unserer Offensive variabel einsetzbar sein wird», sagte FCL-Sportchef Remo Meyer bei der Verpflichtung voller Vorfreude – und wurde schon bald in seiner Meinung bestätigt. In seinem ersten Match für den FCL sorgte der einstige FCZ-Junior gegen Rekordmeister GC für das zwischenzeitliche 1:1, lieferte beim 3:2-Siegtreffer den Assist und war der Matchwinner. «Matteo hat seine Qualitäten, wenn er Raum hat, ist er sehr schwierig zu verteidigen. Ich bin überzeugt, wir werden noch sehr viel Freude an ihm haben in Luzern», erklärte danach sein neuer, alter Trainer Mario Frick.

Zauberfuss und Unterschiedsspieler

Die Worte des Liechtensteiners tönen ganz sicher wunderbar in den Ohren der FCL-Fans, schliesslich kennt Frick die Qualitäten seines Schützlings bestens. Er weiss, dass der Zauberfuss ein Unterschiedsspieler ist, der einen Match mit einer Aktion, einem Schuss oder einem genialen Pass entscheiden kann. Dass er bei stehenden Bällen über eine immense Qualität verfügt. Und dass er nicht nur als Regisseur, als offensiver Denker und Lenker eingesetzt werden, sondern auch in einem Zweimannsturm für Gefahr sorgen kann. Und in Luzern hat er sich bestens eingelebt, wie er nach dem GC-Spiel sagte. «Ich wurde vom ersten Tag super aufgenommen und weiss schon aus der gemeinsamen Zeit mit Mario, wie sein Spielsystem funktioniert, was er von seinem Zehner verlangt», so Di Giusto.

Ganz klar, Matteo Di Giusto ist aktuell einer der besten Spieler in der Liga, auch wenn sein Marktwert von 1,2 Millionen weit weg von den Spitzenreitern wie Lausannes Alvyn Sanches (14 Mio.) oder den Luganesi Mattia Zanotti (13 Mio.) und Albian Hajdari (12 Mio.) ist. Die Tendenz ist jedoch steigend, und es ist absehbar, dass der 24-Jährige den Innerschweizern irgendwann noch einen Millionensegen bescheren wird und das aktuelle Investment mit einem schönen Return belohnt werden wird.

Auf den Spuren von Jashari?

Der FCL als Sprungbrett? Weshalb nicht? Denn das Fernziel des Offensivspielers ist eine grössere Liga. Es sei seine Ambition, irgendwann ins Ausland zu wechseln, hatte er vor rund eineinhalb Jahren in einem Interview mit Sky Sport erklärt. Es sei aber wichtig, Schritt für Schritt zu nehmen, nichts zu überstürzen, keinen Transfer zu erzwingen. Auf die Frage, welches denn seine bevorzugte Destination wäre, sagte er damals: «Die AC Milan ist der Lieblingsklub von mir und der ganzen Familie. Wenn ich Zeit habe, besuche ich ab und zu ein Spiel in Mailand. Es wäre für mich natürlich das Grösste, ein Traum, mal für diesen Klub zu spielen.» Aktuell scheint es möglich, dass Ardon Jashari ihm vormacht, wie das geht. Der Mittelfeldspieler, der heute seinen 23. Geburtstag feiert, wechselte von Luzern zu Brügge und ist nun bei der AC Milan ein ganz heisses Thema und steht im Zentrum eines Millionenpokers.

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