Der Sky Sport F1-Experte bewertet in diesem Zusammenhang auch die Entlassung von Christian Horner und schätzt die Situation für den neuen Teamchef Laurent Mekies ein.
Für Schumacher hat Red Bull mit der Horner-Trennung die richtige Entscheidung getroffen. "Die Kurve ging immer weiter nach unten. Aber das wieder aufzufangen, wird eine riesige Herausforderung", sagte Schumacher im Sky Sport F1-Podcast Backstage Boxengasse. Das Horner-Beben habe laut dem 50-Jährigen allerdings keinen direkten Einfluss auf die Zukunft von Verstappen: "Er hat nur Interesse daran, ein gutes Auto zu haben."
ZUM DURCHKLICKEN: Die Vertragslaufzeiten der F1-Piloten
Verstappen in der "Zwickmühle"
Dass Red Bull und Mekies ihm das 2026 stellen können, hinterfragt Schumacher, auch wenn er Mekies als hervorragende Lösung bezeichnet und den Franzosen für dessen Expertise und Leader-Fähigkeiten lobt. Das zentrale Problem sei aber nach wie vor nicht gelöst. "Der Teamchef-Wechsel wird zunächst nichts am Technik-Team ändern. Designer Pierre Wache wird auch nächstes Jahr das Auto bauen. Es sieht fast danach aus, dass er nicht in der Lage ist, diese Lücke zu schliessen, Adrian Newey in irgendeiner Form zu ersetzen und ein siegfähiges Auto zu bauen", so Schumacher.
Solange das Technik-Team nicht verstärkt oder gar ausgetauscht wird, sieht Schumacher Red Bull weiter auf einem negativen Pfad. Allerdings sei es schwierig, gute Leute in naher Zukunft zu akquirieren. "Daher wird Red Bull eine schwierige Zeit bevorstehen. Verstappen sitzt in der Zwickmühle", so der Sky Sport F1-Experte. Denn einerseits würde der 27-Jährige gerne bei den Österreichern bleiben und seinen Vertrag bis 2028 erfüllen, andererseits aber weiterhin sportlich konkurrenzfähig sein und dabei um Rennsiege und Titel mitfahren.
- Backstage Boxengasse - der Formel 1 Podcast von Sky Sport
Verstappen-Treffen mit Wolff in Italien?
"Die Vorzeichen für Red Bull stehen im Moment nicht gut. Wenn Max Verstappen den kurzfristigen Erfolg im nächsten Jahr haben will, dann muss er sich woanders hin orientieren. Daher glaube ich, dass die Reise Richtung Mercedes geht. Ich könnte mir vorstellen, dass er selber noch hadert, weil er natürlich an Red Bull hängt", machte Schumacher die Situation bei Verstappen deutlich. Erst kürzlich traf sich der Niederländer mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Italien-Urlaub.
"Auf Sardinien ist es immer so, wenn man da landet, wissen die Paparazzi schon Bescheid, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Dementsprechend wird es daran nicht gelegen haben. Man sollte vielleicht einen anderen Urlaubsort wählen, wenn man seine Ruhe haben will. Es ist natürlich schon komisch, wenn die beiden dann da gemeinsam auftauchen mit ihren Booten im gleichen Hafen. Sie haben angeblich noch nebeneinandergestanden, da kann man auch schon mal für Gerüchte selber sorgen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich getroffen haben", meinte Schumacher. Inwieweit die beiden über eine mögliche gemeinsame Mercedes-Zukunft gesprochen haben, ist unklar.