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Gelingt der Überraschungs-Coup?

Nach Transfer-Geruckel und Beinahe-Blamage im Pokal setzen nicht viele Beobachter auf ein erfolgreiches HSV-Bundesliga-Comeback in Gladbach.

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Ransford Königsdörffer und Gui Ramos jubeln über den Ausgleich ihres Hamburger SV im DFB-Pokal beim FK Pirmasens. © Imago

Nach Transfer-Geruckel und Beinahe-Blamage im Pokal setzen nicht viele Beobachter auf ein erfolgreiches HSV-Bundesliga-Comeback in Gladbach.

Der Prototyp des HSV-Dilemmas heisst Sebastian Schonlau. Der untadelige Ex-Kapitän, der seinen Anführer-Job über vier Jahre hinweg mit Bravour erledigt hatte, ist aussen vor. Ganz aussen vor. Bei der Pokal-Beinahe-Blamage in Pirmasens gehörte der 31-jährige Innenverteidiger nicht zum Spieltags-Kader. Schonlau ist aus Sicht der Volkspark-Verantwortlichen nicht brauchbar für die Bundesliga. Die handelnden Personen sind fachkundig, heisst also, dass es gute Gründe gibt, den Beurteilungen von Sport-Vorstand Stefan Kuntz, Sportdirektor Claus Costa und Cheftrainer Merlin Polzin zu vertrauen. Ein Problem dabei ist allerdings, dass keiner der Zugänge bislang überzeugend nachgewiesen hat, dass er besser ist als die Aussortierten und die Kaltgestellten.

Neben Schonlau haben ja auch Robert Glatzel, Jonas Meffert, möglicherweise Daniel Heuer Fernandes und vielleicht sogar Daniel Elfadli einen schweren Stand in der neuen Konstellation. Davie Selke ist schon weg, der dienstälteste Profi Bakery Jatta soll weg. Beim Belastungs-Test fürs aktuelle HSV-System am Samstag in Pirmasens stand am Ende ein ausserordentlich ernüchternder Befund: Sechs neue in der Startelf - keiner davon überzeugend. Mannschaftsleistung nicht ausreichend. In der ersten Pokalrunde sind Stolpereien der Favoriten bekanntermassen eine nicht ganz ungewöhnliche Begleiterscheinung des Wettbewerbs. In diesem Fall war der Hamburger Wackel-Auftritt allerdings eher ein weiterer Beleg für den unglückseligen Gesamtzustand kurz vor Beginn der Bundesliga-Comeback-Saison.

"Romantik hilft dabei ganz sicher nicht"

Sausen die Hamburger sozusagen mit Ansage in die sportliche Bredouille? Zur Wahrheit gehört ganz ohne jeden Zweifel, dass die Aufgabenstellung für die Chefplaner bemerkenswert anspruchsvoll ist. Die Aufstiegs-DNA, das Rückgrat des verschworenen Haufens beizubehalten, das nach sechs erfolglosen Anläufen endlich den entscheidenden Schritt in den Fahrstuhl nach oben gesetzt hat, ist ganz sicher sinnvoll. Gleichwohl liegt die Erkenntnis auf der Hand und in den Datenbanken, dass diese Truppe zu wenig Qualität (und zum Beispiel auch nachweislich zu wenig Tempo) hatte, um in der Bundesliga konkurrenzfähig sein zu können. Ein feine Linie. Romantik hilft dabei ganz sicher nicht. Mit den Verdiensten von gestern kann man morgen nunmal keine Blumentöpfe bezahlen. Es sollte aber sehr wohl der Anspruch der Hamburger Bosse sein, bei dieser atmosphärisch schwierigen Drahtseil-Tänzelei den Anstand zu wahren. Ob das im Fall von Schonlau gut gelingt, ist eine Sache der Lesart.

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich der HSV am Sonntag in Gladbach mit einem furiosen Dreier in der oberen Etage zurückmeldet, Nörglern den Stecker zieht und Belege dafür liefert, dass den Abläufen im laufenden Sommer ein erfolgversprechender Plan zugrunde liegt. Allzu viele Indizien dafür gibt es bislang nicht. Nach dem Schonlau des Kapitänsamtes mit blumigen Worten enthoben worden war, ist die Binde an Yussuf Poulsens Arm weitergeflattert. Der erfahrene Zugang aus Leipzig kann für den HSV in dieser Saison ein entscheidender Faktor sein - wenn er gesund ist. Ob er seinen neuen Klub beim ersten Bundesliga-Auftritt nach sieben Jahren auf den Rasen führen wird, ist unklar. Der 31-jährige Däne liegt derzeit mit muskulären Problemen auf Eis. Ein Erfolg in Gladbach eine Woche vorm Stadtderby wäre ohne Zweifel ein Coup, mit dem kaum einer rechnet. Beim HSV ist es aber weiterhin sinnvoll das Unerwartete zu erwarten - daran hat sich seit dem Abstieg 2018 nichts geändert.

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