Die Analysen von Create Football und Opta zeigen, welche Stärken der Flügelflitzer hat und wo bei ihm noch Luft nach oben ist.
Gesucht: Ein Linksaussen mit starkem rechtem Fuss, der explosiv zur Mitte ziehen kann.
So lautete - in Kurzform - das Anforderungsprofil des FC Bayern auf der Suche nach einer Verstärkung für den linken Flügel.
Gefunden:
Luis Diaz bringt hohes Tempo und einen sehr explosiven Antritt mit. Der Kolumbianer ist stark im Dribbling und läuft in der Spitze über 35 km/h.
Mit seiner Zweikampfstärke leistet der 28-Jährige zudem einen wichtigen Beitrag zur Defensivarbeit.
Abschluss als vermeintliche Schwäche
Der Tempodribbler des FC Liverpool, dessen Wechsel nach München auf der Zielgeraden ist, „kombiniert Dynamik mit enger Ballführung, agiert mutig und zielstrebig", so die Analyse von Create Football. Dennoch habe der ehemalige Angreifer des FC Porto in seiner gesamten Karriere immer wieder Probleme gehabt, "den Abschluss zu finden und gefährlich zu werden."
In 50 Pflichtspielen für Liverpool erzielte Diaz 17 Treffer und gab fünf Torvorlagen, Sane kam in 45 Pflichtspielen für Bayern auf 13 Treffer und fünf Torvorlagen.
Diaz ist effizienter als Sane
Blickt man genau hin, ist Diaz aber deutlich effizienter als sein Vorgänger in München.
In der vergangenen Champions League gab Leroy Sane pro 90 Minuten zwar mehr als doppelt so viele Schüsse ab wie Diaz (4,1 zu 2,0), doch der Kolumbianer kam zu besseren Torchancen (0,36 expected goals im Vergleich zu 0,26). (Quelle: Opta)
Laut xG-Modell hatten Diaz' Abschlüsse im Schnitt eine dreimal so hohe Torwahrscheinlichkeit wie Sanes (Diaz: 0,18 xG/Schuss, Sane: 0, 06 xG/Schuss). So erzielte der Kolumbianer auch drei Tore in neun CL-Spielen, der Deutsche nur eines in 13 Einsätzen.
Überhaupt: In den Königklasse und den nationalen Wettbewerben kam Diaz auf eine Chancenverwertung von 19 Prozent, die von Sane lag bei 13 Prozent. Diaz verwertete über die Hälfte seiner Grosschancen (53 %), Sane weniger als ein Drittel (31 %).
Vielseitigkeit als grosses Plus
Ein weiterer und bedeutender Vorzug ist Diaz' Vielseitigkeit, denn er ist auch als Mittelstürmer einsetzbar. So spielte er in Liverpools Meistersaison 24/25 aufgrund eines fehlenden Topstürmers 1200 Minuten als Stürmer für die Reds.
Somit muss Diaz eigentlich als Ersatz für Sane und Backup für Harry Kane gesehen werden.
So gut passt Diaz zum FC Bayern
Der Südamerikaner erfüllt nahezu das ganze Anforderungsprofil der Münchner. "Seine Explosivität und Durchsetzungsstärke sind herausragend, noch dynamischer als bei Kingsley Coman, Sergne Gnabry und Michael Olise", stellt Create Football fest.
Die Arbeit im Gegenpressing hat Diaz von Jürgen Klopp gelernt und unter Arne Slow weiter verinnerlicht. Defensiv hilft er mehr als die anderen Flügelstürmer im Bayern-Kader.
Damit stellt Diaz einen klaren Mehrwert für die Bayern-Offensive dar. Vor allem, wenn man Kane in Szene setzen, häufig die Box überladen und dann bespielen will.
Diaz' Vielseitigkeit dürfte Trainer Vincent Kompany in zweifacher Hinsicht gefallen. Er hat endlich das gesuchte Kane-Backup und muss nicht noch einen zusätzlichen Spieler bei Laune halten.
Das Fazit von Create Football:
Luis Diaz ist teuer und auch nicht mehr der Jüngste - dennoch ist seine Spielweise prädestiniert für den FC Bayern. Mit Diaz sind die Münchner in der Offensive temporeicher und variabler aufgestellt.
Der Einfluss des Kolumbianers auf das Spiel des deutschen Rekordmeisters dürfte ab dem 1. Spieltag spürbar sein.
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