"Vielleicht können wir ja mal überraschen" oder "Mit diesem Verein muss man doch wieder europäisch spielen" habe ich von den Fans vor Ort jeden Tag gehört. Die Fans - das ist keine Frage - hätten das verdient.
Aber ist der Kader der Borussia dafür schon gemacht? Nein, finde ich nicht! Klar, mit Kevin Diks hat Gladbach einen etablierten Innenverteidiger aus Dänemark geholt, mit Haris Tabakovic einen ehemaligen Zweitliga-Torschützenkönig und mit Jens Castrop ein vielversprechendes Talent vom 1.FC Nürnberg. Aber für das Ziel der Borussia - zumindest in den vergangenen Jahren war das so - einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, ist das noch zu wenig. Und für das internationale Geschäft erst Recht...
Die vergangene Saison hat gezeigt, wenn die Borussia konstanter ihre Leistungen hätte abrufen können, hätte dies am Ende vermutlich nach Europa geführt. Doch sieben Spieltage vor Saisonende brach die Mannschaft ein und verpasste den Sprung ins internationale Geschäft, der durchaus möglich gewesen wäre. Das Problem: Sobald sich Leistungsträger wie Tim Kleindienst, Franck Honorat oder Ko Itakura verletzen, wird es dünn. Der Kader braucht noch mehr Qualität und Führungsspieler in der Startelf und noch mehr qualitativ hochwertigen Input von der Bank.
Gladbach muss Plea ersetzen
Ausserdem hat die Mannschaft mit Alassane Plea einen Scorer-Garanten verloren, den es nun zu ersetzen gilt. Roland Virkus sucht dabei nach Sky Sport Informationen einen fertigen Spieler, der dem Verein sofort weiterhelfen kann. Davon bräuchte es nicht nur einen, sondern nach Möglichkeit zwei oder drei. Aktuell fehlt allerdings das Geld, um mehrere solcher Transfers zu vollziehen, aber ein möglicher Verkauf von Itakura könnte noch einmal frisches Geld in die Kassen spülen und Sportchef Virkus die Möglichkeit geben, zu reagieren.
Fakt ist auch: Sowohl Virkus als auch Trainer Seoane, der in der vergangenen Spielzeit schon einmal kurz vor dem Aus stand, müssen in dieser Saison liefern. Dabei wird die Art und Weise, wie sich Verein und Mannschaft sportlich präsentieren, ganz entscheidend sein. Borussia Mönchengladbach sieht sich als eine Art "Arbeiterverein", der mit Grundtugenden zurück zu grösseren Erfolgen kommen möchte.
Am Ende geht das aber nur mit dem richtigen Kader und einer Idee von Fussball, die zu diesem passt und funktioniert. Schon die ersten Spieltage werden zeigen, ob die Protagonisten dem gerecht werden. Auch wenn für Transfers vor dem Saisonstart noch etwas Zeit ist: Aktuell fehlt der Borussia im Gesamten noch die Qualität, um in der Bundesliga wieder in die oberen Regionen zu klettern.
Mehr zum Autor Marlon Irlbacher
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