Wenn vieles nicht funktioniert, die Mannschaft sich kaum Torchancen herausarbeitet, dann kommt irgendwann die personifizierte Lebensversicherung Serhou Guirassy und haut aus dem Nichts einen rein.
Das Spiel der Borussia war über weite Strecken lethargisch. Keine klare Spielidee erkennbar, wenige Tempodribblings auf den Aussen, kaum verwertbare Bälle für die Offensive.
Eine Mittelfeldachse bestehend aus Pascal Gross, Marcel Sabitzer und Felix Nmecha, die über 90 Minuten kaum positiven Einfluss auf das Spiel des BVB in Essen nehmen konnte und immer wieder Löcher in der Defensive, die ohne einen bärenstarken Gregor Kobel - die andere BVB-Lebensversicherung - wohl den Rückstand bedeutet hätte.
BVB-Fans müssen sich Sorgen machen
Das Gesicht des Champions-League-Teilnehmers erinnerte stark an jenes, dass die Mannschaft in weiten Teilen in der vergangenen Spielzeit zeigte und beschert den BVB-Anhängern grosse Sorgen. Erst mit den Hereinnahmen von Jobe Bellingham und Julian Brandt bekam das Spiel der Dortmunder etwas mehr Kreativität, die es dringend benötigte.
Niko Kovac wird sich Gedanken machen müssen, wie er seine Spieler zum Bundesligastart beim FC St. Pauli schleunigst in eine andere Verfassung bekommt. Denn so - und der Kiez-Klub wird es sich genau angeschaut haben - wird der BVB in der Bundesliga auswärts nichts Zählbares mitnehmen.
BVB benötigt dringend mehr Unterschiedsspieler
Borussia Dortmund benötigt dringend mehr Unterschiedsspieler in seinem Spiel. Akteure, die Verantwortung übernehmen und spielerische Akzente setzen. Eins-gegen-Eins-Dribbler und Vorlagengeber für Topstürmer Guirassy, um die einmal mehr hochgesteckten Ziele in dieser neuen Spielzeit zu erreichen.
Auch wenn es natürlich nur das erste Pflichtspiel der Saison war: Der erste Vorgeschmack gegen einen Drittligisten im DFB-Pokal zeigt, dass dieses Unterfangen ohne weitere Neuzugänge und ohne Stammspieler in starker Form einmal mehr ein Schwieriges werden könnte.
Für solche Neuverpflichtungen haben Geschäftsführer Sport Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl noch elf Tage Zeit. Nach den ersten Eindrücken und dem Druck aus dem Umfeld müssen sie bis dahin etwas präsentieren, um die Fans doch noch mit einer gewissen Euphorie anzustecken.