skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Eishockey

Immer wieder Deutschland: Auch dieses Mal wartet der Erzrivale

Younes

Zum dritten Mal in der jüngeren Vergangenheit trifft die Schweiz zum Auftakt in die K.o.-Phase eines Grossanlasses auf Deutschland. Zuletzt behielt unser nördlicher Nachbar dabei das bessere Ende stets für sich. Gelingt es der Nati am Donnerstagnachmittag den Spiess umzudrehen? Wir schauen genauer hin.

SUI-GER_IMAGO_Action Pictures
Ein brisantes Duell auf Augenhöhe: Die Schweiz und Deutschland spielen wieder einmal ums Halbfinale © IMAGO / ActionPictures

Historie

Schweiz vs. Deutschland gehört zu den grossen Rivalitäten im internationalen Eishockey. Zwar spielen sich die direkten Duelle nur selten auf höchstem sportlichen Niveau ab, dafür wird zwischen den beiden Nachbarländern umso intensiver ums Prestige und um die Chance, sich in den Dunstkreis der Medaillen zu spielen, gekämpft. Dabei ist die Bilanz der Schweiz an grossen Turnieren besser, als dass man es aufgrund der jüngsten Ergebnisse vermuten könnte. Insgesamt führt die Nati nämlich mit 28:19 Siegen (bei 10 Unentschieden) und hat auch in den Duellen seit der Jahrtausendwende mit 6:4 Siegen die Nase vorne. Was allerdings auffällt: Seit 2009 konnte sich keine der beiden Nationen einen Sieg mit mehr als einem Tor Unterschied sichern. Beide Teams bewegen sich also auf Augenhöhe, weshalb die Tatsache, dass Deutschland die letzten drei K.o.-Duelle knapp für sich entscheiden konnte, sowohl mit etwas Glück als auch mit einer zusätzlichen Portion mentaler Stärke erklärt werden kann. Gerade im letzten Viertelfinal-Duell 2021, als man eine zwischenzeitliche 2:0-Führung aus der Hand gab, spielte die Schweiz vorab in der zweiten Spielhälfte primär um nicht zu verlieren. Sucht die Nati morgen entschlossen und über 60 Minuten den Sieg, wäre das in vielerlei Hinsicht ein ebenso wichter wie möglicherweise entscheidender Fortschritt.

Was für die Schweiz spricht

Keine Frage: Die Schweiz ist eine der positiven Erscheinungen im bisherigen Verlauf der IIHF-WM. Mit 19 Punkten aus sieben Spielen brauste das Team von Patrick Fischer durch die Vorrundengruppe B und sicherte sich vorzeitig den Gruppensieg. Kleinere Teams wurden dominiert (Torverhältnis von 15:0 nach den ersten drei Turnierspielen), gegen die grösseren Kaliber aus der Slowakei, Tschechien und Kanada setzte man sich verdientermassen durch. Dabei besticht die Nati bislang durch eine grosse Ausgeglichenheit (sämtliche Nicht-Torhüter im Kader haben geskort), die in entscheidenden Momenten mit individueller Klasse ergänzt wird. NHL-Leistungsträger wie Devils Captain Nico Hischier (24), das Verteidiger-Duo Jonas Siegenthaler (26)/Janis Moser (22) und LA Kings-Topscorer Kevin Fiala (26) sucht man im deutschen Team mit Ausnahme von Red Wings-Defender Moritz Seider (22) vergeblich. Hinzu kommt, dass die Schweiz ausgerechnet auf der Torhüterposition bislang deutlich besser Statistiken aufweist als die Deutschen (Fangquote von 92,65% vs. 88,65%). Diese sind mit ein Grund, weshalb die Nati im bisherigen Verlauf des Turniers pro Spiel fast ein Tor weniger zugelassen hat, als Deutschland (1,42 GAA vs. 2,31 GAA). Schöpft die Schweiz ihr Potential auch am Donnerstagnachmittag aus, spricht vieles für eine Halbfinalqualifikation des insgesamt mit sechs NHL-Cracks gespickten Teams.

Was für Deutschland spricht

Die Schweiz mag über das talentiertere, schnellere und taktisch versiertere Team verfügen, in einem Punkt jedoch, macht den Deutschen niemand etwas vor: Wenn es darum geht, im entscheidenden Moment das Maximum aus den vorhandenen Möglichkeiten herauszuholen, sind sie absolute Weltspitze. Das mussten in der Vergangenheit sowohl die Schweiz als auch andere Nationen schon erfahren und macht das Team von Harold Kreis (64) jederzeit zu einem gefährlichen Gegner. Kommt hinzu, dass Deutschland durchaus über Spieler verfügt, die sich zwar nicht ganz auf dem Niveau der besten Schweizer bewegen, ihrem Gegner aber auch auf diesem Niveau weh tun können. Nicht umsonst findet man in der WM-Scorerliste mit Sabres-Legionär John Peterka (21), Verteidiger Kai Wissmann (26), Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm (28) und Penalty-Held Marcel Noebels (31) nicht weniger als vier deutsche Spieler, ehe mit Avalanche-Stürmer Denis Malgin (26) der erste Schweizer folgt. Hinzu kommen der bereits erwähnte Moritz Seider, der in der Schweiz bestens bekannte Dominik Kahun (27) sowie insgesamt neun kampfstarke und systemtreue Spieler der beiden Playoff-Finalisten Red Bull München und ERC Ingolstadt und es wird klar, dass auf die Schweiz ein hartes Stück Arbeit wartet, wenn sie nach fünf Jahren wieder einmal in einen WM-Halbfinale einziehen will. Insbesondere dann, wenn sie es nicht schafft, ihr Spiel durchzusetzen und während 60 Minuten aufs Gaspedal zu drücken.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss