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Juwel Manzambi und die Saison der Bestätigung

Andy

Heute startet der SC Freiburg im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Sportfreunde Lotte in die neue Saison. Mit dabei ist der 19 Jahre junge Genfer Johan Manzambi, der in den letzten Wochen und Monaten zum Shootingstar wurde und viele Schlagzeilen produzierte.

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12. April 2025: Johan Manzambi bejubelt gegen Gladbach sein erstes Bundesligator. © IMAGO / Sven Simon

Johan Manzambi? Vor einem Jahr hatten wohl nur eingefleischte Fans und absolute Kenner den jungen Mittelfeldspieler auf dem Radar. Damals spielte er noch in der Regionalliga Südwest für die zweite Mannschaft der Breisgauer, zu denen er im Januar 2023 von seinem Stammklub Servette gewechselt hatte. Zuerst war er in Deutschland in der U19 und in der Saison 2023/24 dann für die zweite Mannschaft in der dritten deutschen Liga aktiv. Die Bundesliga war aber noch kein akutes Thema und auch für den DFB-Pokal hatte er im August 2024 keinen Platz im Profi-Kader von Coach Julian Schuster.

Eindrücklicher Steigerungslauf

Es sah alles danach aus, dass er sich in der Anonymität weiterentwickeln sollte. Doch schon bald begann ein eindrücklicher Steigerungslauf. Am 21. September 2024 kam er zu seinem Bundesligadebüt, durfte beim 3:0 gegen Heidenheim zehn Minuten mitspielen. Danach wurde sein Vertrag verlängert und Sportdirektor Klemens Hartenbach sagte: «Johan hat schon gegen Ende der vergangenen Saison im Training der ersten Mannschaft sehr positive Ansätze gezeigt. Im bisherigen Saisonverlauf hat er nochmals einen richtigen Schritt nach vorne gemacht. Sein Biss, seine Power und sein Zug Richtung gegnerischem Tor sind sehr auffällig.» Manzambi besitze eine tolle Mischung aus sportlicher Qualität, einer realistischen Selbsteinschätzung und Demut.

Seinen zweiten Bundesliga-Teileinsatz erhielt er dann am 25. Januar bei der 1:2-Heimniederlage gegen die Bayern. Am Ende der Saison standen in seiner Statistik schliesslich zwölf Einsätze, 333 Spielminuten und je zwei Tore und zwei Assists. Seinen ersten Treffer in der Bundesliga erzielte er am 12. April, als ihm auswärts gegen Gladbach in der 90. Minute per Kopf das Siegtor gelang. «Ich freue mich riesig für Johan. Er ist ein richtig guter Junge, der sehr viel mitbringt und sehr hart an sich arbeitet» erklärte sein Teamkollege Max Rosenfelder.

Qualität und Flexibilität

Eine Woche später stand der Schweizer erstmals in der Startformation und liess sich gegen Hoffenheim seinen ersten Assist gutschreiben. Und auch in den letzten vier Ligaspielen kam er zum Einsatz, erzielte sein zweites Bundesligator (gegen Holstein Kiel) sowie einen brillanten Assist mit der Hacke (gegen Leverkusen). Der Höhenflug machte Eindruck, auch bei seinem Coach Julian Schuster, der sagte: «Er hat die Qualität im Offensivbereich, auch über die Eins-gegen-Eins-Situationen in engen Räumen, wo er den Ball festmachen kann, um dann torgefährlich zu werden.» Beeindruckend sei auch die Flexibilität, dass er nicht nur im zentralen Mittelfeld, sondern auch hinter den Spitzen oder als Spielmacher eingesetzt werden könne. «Genau das zeichnet ihn aus, dass er auf mehreren Positionen spielen kann», so Schuster.

Die Leistungen begeisterten natürlich auch bei Nationalcoach Murat Yakin, der den Newcomer Anfang Juni in den Testspielen gegen Mexiko und die USA aufstellte. Und da setzte Manzambi die nächsten Ausrufezeichen, realisierte beim 4:0 gegen die USA einen Assists und sorgte am Ende zudem für das 4:0-Endresultat. Es war ein denkwürdiger Moment für den jungen Fussballer, und so erklärte er: «Ich bin sehr glücklich, dass ich in diesem Trikot spielen kann. Ich habe keine Worte, um das zu beschreiben.»

Vorbild Yann Sommer

Den Durchbruch hat der 19-Jährige geschafft, nun folgt für den technisch und physisch starken Mittelfeldspieler mit offensiven und defensiven Qualitäten die Saison der Bestätigung. Dabei hilft Manzambi, der in jungen Jahren Goalie werden wollte und Yann Sommer als Vorbild hatte, der bereits zurückgelegte Weg. Dass er schon als Teenager den Wechsel nach Deutschland wagte und sich dort nicht nur als Fussballer, sondern vor allem auch als Mensch und Persönlichkeit entwickelte. Oder wie er rückblickend sagt: «Mit 17 allein in einem anderen Land ohne Familie und mit einer anderen Sprache, das hat mir sehr geholfen.» Er habe viel Selbstvertrauen, aber nicht zu viel, sagte er in den Tagen mit der Nati. Sein grosser Traum sei, einmal die Champions League gewinnen.

Es ist ein grosses Ziel, ein Traum, den sich nur wenige Fussballprofis erfüllen. Es ist ein langer Weg auf dem viele Hindernisse überwunden werden müssen und auf dem es auch das Glück braucht, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Klar scheint aber, dass sich der junge Genfer auf dem richtigen Weg befindet. Das widerspiegeln auch die Zahlen: Gemäss transfermarkt.ch ist der Marktwert von Manzambi zwischen Dezember 2024 und Juni 2025 förmlich explodiert und von 750'000 Euro auf satte acht Millionen Euro gestiegen, Damit ist er bei Freiburg gemeinsam mit drei anderen Spielern in der Hitliste der wertvollsten Spieler die Nummer 7 – Tendenz steigend, vor allem wenn er in der heute mit dem ersten Ernstkampf beginnenden Saison wieder so brilliert wie in den letzten Monaten.

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