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Kleine Fehler mit grosser Wirkung: Die SCRJ Lakers in der Krise

Patrick

21 Runden sind in der National League gespielt und die Rapperswil-Jona Lakers finden sich in der Tabelle auf Rang 11 wieder. Zuletzt kassierte das Überraschungsteam der vergangenen drei Spielzeiten vier Niederlagen am Stück. Was läuft schief beim Champions-League-Achtelfinalisten? Sky Sport wirft einen Blick an den Obersee.

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Melvin Nyffeler und die Lakers gehören in dieser Spielzeit bislang oft zu den Geschlagenen © IMAGO / Pius Koller

Der Wurm steckt im Angriff

2,29 Tore pro Spiel. Ein flüchtiger Blick auf die Statistiken der bisherigen Saison genügt, um die grösste Problemzone im Spiel der Lakers zu identifizieren: Es fallen zu wenig Tore. Während man sich defensiv im Liga-Mittelfeld und nahezu auf Vorjahres-Niveau bewegt, trifft die aktuelle Lakers-Ausgabe pro Spiel über 1,20-mal weniger ins Tor als noch im Vorjahr. Woran liegt das? Zum einen bekunden die St. Galler in diesem Jahr augenscheinlich Schwierigkeiten mit der Spielauslösung, wodurch sie einerseits weniger in vielversprechende Abschlusspositionen gelangen, andererseits aber auch immer wieder ihren Gegnern gefährliche Kontergelegenheiten ermöglichen. Zum anderen schaffen es ihre offensiven «Difference Maker» bislang nicht, den Unterschied wirklich auszumachen. Tyler Moy und Roman Cervenka sind zwar auch aktuell die besten Lakers-Scorer, rangieren mit ihren 14 und 11 Scorerpunkten aber weit ab von der Ligaspitze, in der sie sich während der gesamten vergangenen Spielzeit bewegten. Was steckt hinter dem produktiven Leistungsabfall? Zumindest teilweise macht es den Anschein, als hätten die Lakers im vergangenen Jahr «überperformt», als sie mit einer Erfolgsquote von 11,97% (Ligabestwert mit Biel) eine aussergewöhnliche Effizienz an den Tag legten. Auf diesem Niveau konnte es eigentlich gar nicht weiter gehen.

 

Veränderungen in Team und Staff

Hinzu kommt, dass im Hinblick auf diese Saison diverse Veränderungen in Kader und Staff vollzogen wurden. Natürlich nicht nur in Rappi, aber beim SCRJ hat man den Impact durch die (z.T. gesuchten) Abgänge von Andrew Rowe (35), Leandro Profico (33), Michal Jordan (33) und Pontus Aberg (30) möglicherweise unterschätzt und bislang nicht wettmachen können. Kommt hinzu, dass auch im Trainer-Team eine Veränderung vorgenommen wurde. Im Sinn des seit der letzten Saison im gesamten Leistungsbereich des Klubs praktizierten Rotationsprinzip verliess Assistent Sven Berger, der u.a. für das Powerplay verantwortlich zeichnete, die 1. Mannschaft, um die U20 des Klubs zu übernehmen. Gleichzeitig rückte der langjährige Nachwuchscoach Markus Studer nach. Mit dem Resultat, dass das Überzahlspiel in der aktuellen Spielzeit mit einer Erfolgsquote von 14,29% bislang deutlich weniger effektiv ist, als noch im Vorjahr (23,03%). Diese negative Entwicklung alleine am neuen Coach festzumachen wäre zu einfach, aber es ist wahrscheinlich, dass die gemachten personellen Wechsel sowie der Verlust an spielerischer Qualität mitverantwortlich dafür sind, dass die Mannschaft weder im Powerplay noch generell in der Offensive auf dem Niveau des Vorjahres agiert.

 

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Kann und muss in den nächsten Wochen beweisen, dass er auch in der Krise die richtigen Lösungen findet: Stefan Hedlund

Das Nati-Break als Pause zur richtigen Zeit?

In Rapperswil legt man nun grosse Hoffnungen darauf, in der aktuellen Länderspielpause an der grundlegen Abstimmung im Team zu arbeiten. Gemäss Head Coach Stefan Hedlund kam die Arbeit an den Basics im bisherigen Saisonverlauf auch aufgrund der Einsätze in der Champions Hockey League zu kurz. Das mag vordergründig als Erklärung ausreichen, verdrängt aber auch die Tatsache, dass die Lakers bereits letzte Saison in der CHL im Einsatz standen. Nur an der zusätzlichen Belastung kann es also nicht liegen, dass Rapperswil, dass die vergangenen beiden Spielzeiten jeweils in den Top 4 abschloss, aktuell sogar den Fall in die Playouts nicht ausschliessen kann. Die kommenden Wochen werden überdies auch Aufschluss darüber geben, wie gut Hedlund mit einer Krise umgehen kann. Schafft es der Schwede, die schlingernden St. Galler wieder auf Kurs zu bringen? Es wäre nach zwei von Erfolgen geprägten Jahren ein weiterer Beweis seiner Fähigkeiten als Coach.

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